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LANDTECHNIK<br />
Futterbau in Hanglagen<br />
UNTERSCHIEDE ZWISCHEN MECHANISIERUNGSVARIANTEN Während im<br />
Flachland vorwiegend Traktoren zur Bewirtschaftung eingesetzt werden, kommen im<br />
Berggebiet Motormäher, Zweiachsmäher und Transporter zum Einsatz. Gründe für die<br />
Anschaffung von teuren Spezialmaschinen wie Zweiachsmähern oder Transportern liegen<br />
in der hohen Hangtauglichkeit sowie der damit verbundenen Arbeitserleichterung.<br />
Grafik:<br />
Arbeitszeitbedarf je ha (AKh)<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Sebastian<br />
Anton<br />
Luttenbacher<br />
Traktor<br />
Einlagerung<br />
Futterbergung<br />
Schaden<br />
Zetten und Wenden<br />
Mähen<br />
Traktor<br />
Traktor<br />
Ziel einer an der Forschungsanstalt<br />
Agroscope Reckenholz-Tänikon<br />
(ART) durchgeführten Untersuchung<br />
war es, den Arbeitszeitbedarf<br />
zur Futtererzeugung in unterschiedlichen<br />
Hanglagen mit unterschiedlicher<br />
Mechanisierung zu untersuchen. Dabei<br />
wurden die Arbeitsverfahren Mähen,<br />
Zetten und Wenden, Schwaden sowie<br />
die Transport- und Einlagerungslogistik<br />
im Berggebiet auf Betrieben in Bayern,<br />
Österreich und der Schweiz betrachtet.<br />
Im Folgenden werden die Ergebnisse<br />
der arbeitswirtschaftlichen Untersuchung<br />
für verschiedene Hangneigungsstufen<br />
dargestellt.<br />
Motormäher sind arbeitsintensiv,<br />
oftmals aber die einzge mögliche<br />
Mechanisierungsvariante.<br />
Arbeitszeitbedarf in Abhängigkeit der<br />
Mechanisierung und Hangneigung (%)<br />
Traktor<br />
Zweiachsmäher<br />
Motormäher<br />
Zweiachsmäher<br />
Motormäher<br />
Zweiachsmäher<br />
Motormäher<br />
Motormäher<br />
80<br />
Mechanisierungsvariante und Hangneigung (%)<br />
Arbeitsintensiver Motormäher<br />
Für die Raufutterernte in Hanglagen ist<br />
insgesamt – in Abhängigkeit von der<br />
Hangneigung – ein Zeitbedarf von 4.6<br />
bis zu 11.6 Arbeitskraftstunden je Hektar<br />
(AKh/ha) und Schnitt zu veranschlagen.<br />
Beim Arbeitsverfahren Mähen in<br />
einer Hangneigung von 25–35% zeigt<br />
sich, dass der Arbeitszeitbedarf beim<br />
Einsatz eines Traktors oder eines Zweiachsmähers<br />
mit Rotationsmähwerk nahezu<br />
identisch ist. Er liegt zwischen 1.2<br />
und 1.4AKh/ha.<br />
Beim Einsatz eines Motormähers<br />
kann der Arbeitszeitbedarf mit 2.9AKh/<br />
ha dagegen bis zu zweieinhalb mal höher<br />
sein. Wesentliche Gründe für diese<br />
Unterschiede sind sowohl die niedrigeren<br />
Arbeitsgeschwindigkeiten, als auch<br />
die geringeren Arbeitsbreiten des Motormähers<br />
im Vergleich zum Traktor<br />
oder Zweiachsmäher. So nimmt etwa<br />
die Fahrgeschwindigkeit beim Mähen<br />
bei einer Hangneigung von 50 – 80 %<br />
von 5.5km/h beim Zweiachsmäher auf<br />
2.9 km/h beim Motormäher ab. Die<br />
theoretische Arbeitsbreite verringert<br />
sich um 16 % von 2.15 m beim Rotationsmähwerk<br />
auf 1.80 m beim Balkenmähwerk.<br />
Geringe Unterschiede zeigen sich<br />
auch für die nachfolgenden Arbeitsverfahren<br />
zwischen Traktor und Zweiachsmäher.<br />
Mit dem Motormäher ist der<br />
Zeitbedarf dagegen sowohl beim Zetten<br />
und Wenden, als auch beim Schwaden<br />
annähernd doppelt so hoch. Die wesentlichen<br />
Gründe sind auch hier die<br />
Abnahme der Arbeitsbreiten sowie die<br />
Verringerung der Fahrgeschwindigkeiten.<br />
Bei der Futterbergung beträgt der Gesamtarbeitszeitbedarf<br />
zwischen 1.2 und<br />
2.2 AKh/ha. Hierbei hat das Ladevolumen<br />
des Ladewagens oder des Ladegerätes<br />
beim Transporter einen geringeren<br />
Einfluss. Entscheidend sind vielmehr die<br />
unterschiedlichen Graserträge, die bei<br />
Zwischen Traktor und Zweiachsmäher<br />
bestehen nur geringe Unterschiede<br />
beim Zeitbedarf.<br />
zunehmender Hangneigung um bis zu<br />
10 dt TS/ha zurückgehen. Die Einlagerung<br />
des Boden- oder Belüftungsheus<br />
erfolgt entweder mit einer Greiferkrananlage<br />
oder durch ein Gebläse mit Teleskopverteiler.<br />
Auch hier hat die Hangneigung<br />
keinen Einfluss auf den<br />
Arbeitszeitbedarf. Dieser liegt zwischen<br />
0.4 und 0.5AKh/ha.<br />
Fazit Insgesamt sind zwischen dem<br />
Einsatz eines Traktors oder eines Zweiachsmähers<br />
kaum Unterschiede im Arbeitszeitbedarf<br />
festzustellen. Der Einsatz<br />
eines Motormähers ist generell<br />
mit einem deutlich höheren Arbeitszeitbedarf<br />
für die einzelnen Arbeitsverfahren<br />
verbunden. Allerdings stellt<br />
dieser ab einer Neigung von 50 % oft<br />
die einzig verbleibende Mechanisierungsform<br />
dar und ist für viele Betriebe<br />
unverzichtbar.<br />
<br />
Autor Sebastian Anton Luttenbacher,<br />
Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon<br />
(ART), 8356 Ettenhausen<br />
www.art.admin.ch<br />
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