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PFLANZENBAU<br />
Grafik 3: Markterlöskurve Inland-Mahlgetreide seit 2001<br />
Basis: Ø Abrechnungspreise an «Maxi»-Sammelstellen, exkl. Lagergeld<br />
Fr. pro 100 kg<br />
64<br />
62<br />
60<br />
58<br />
56<br />
54<br />
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50<br />
48<br />
46<br />
44<br />
42<br />
40<br />
38<br />
Abbau<br />
Grenzschutz minus<br />
Fr. 7.–/100 kg<br />
Top<br />
Klasse 1<br />
Bisquitweizen<br />
Klasse 2<br />
Roggen<br />
E01 E02 E03 E04 E05 E06 E07 E08 E09 E10 E11 E12 E13<br />
64<br />
62<br />
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44<br />
42<br />
40<br />
38<br />
Zolltechnisch ist dies attraktiv, da die<br />
Grenzabgaben lediglich den Rohstoffanteil<br />
betreffen. Nebst dem Anbaurückgang<br />
drohen der Schweiz damit weitere<br />
Verluste entlang der ganzen Wertschöpfungskette.<br />
Vermarktung hart am Markt<br />
fenaco GOF konnte die Vermarktung<br />
der Ernte 2012 bis im März dieses Jahres<br />
nahezu vollständig abschliessen. In der<br />
Schlussabrechnung im System Maxi<br />
wird konventionelles Brotgetreide wiederum<br />
mit minus Fr. 1.50/100kg gegenüber<br />
«Suisse Premium/Suisse Garantie»<br />
preislich differenziert.<br />
Die durchschnittlichen Abrechnungspreise<br />
der fenaco an die «Maxi»-Sammelstellen,<br />
nach Abzug der Vermarktungskosten,<br />
betragen für die Klasse<br />
«Top» Fr. 52.50 (plus Fr. 0.50 zum Vorjahr),<br />
Klasse «1» Fr. 51.00 (plus Fr. 1.50),<br />
Klasse «2» Fr. 49.50 (plus Fr. 2.50) und<br />
für Biskuitweizen Fr. 49.50 (plus Fr. 1.50)<br />
und A-Mahlroggen Fr. 40.00 je 100 kg<br />
exklusive Mehrwertsteuer. Grafik 2 zeigt<br />
die Abrechnungspreise je Klasse im Vergleich<br />
zu den Vorjahren plus das durchschnittlich<br />
an die Sammelstellen ausbezahlte<br />
Lagergeld je 100kg. Trotz<br />
fehlender Herbstrichtpreise und permanenter<br />
Konkurrenzierung durch Importgetreide<br />
ist es gelungen, der aktuellen<br />
Nachfrage entsprechend, über den Vorjahrespreisen<br />
abzurechnen. Mit Grafik 3<br />
wird die Entwicklung der Markterlöse<br />
seit Beginn der neuen Marktordnung im<br />
Jahre 2001 dargestellt. Speziell zu beachten<br />
ist die unterschiedliche Preisentwicklung,<br />
respektive der Preisabstand<br />
zwischen der Klassen «Top» und «2».<br />
Die Vermarktungskosten werden den<br />
«Maxi»-Sammelstellen detailliert aufgezeigt,<br />
sie beinhalten die unveränderte<br />
Dienstleistungs-Entschädigung von Fr.<br />
1.00/100 kg für die fenaco. Zusätzlich zu<br />
den erwähnten Abrechnungspreisen<br />
erhalten die Sammelstellen für die Lagerung<br />
eine durchschnittliche Entschädigung<br />
von Fr. 1.94/100kg für Mahlweizen,<br />
respektive Fr. 1.99/100 kg für<br />
Mahlroggen. Die individuellen Abrechnungen<br />
berücksichtigen zudem den<br />
Auslagerungszeitpunkt, die Nähe zu<br />
den Verarbeitern, eine geleistete Akontozahlung<br />
sowie die ausgelieferte Qualität.<br />
Die Sammelstellen ihrerseits gestalten<br />
die Schlussabrechnung an die<br />
Produzenten nach ihren betriebsspezifischen<br />
Gegebenheiten – diese können<br />
daher von den vorgenannten Preisen<br />
abweichen.<br />
Top ist nicht gleich Top Mahlweizen<br />
der Klasse «Top» wird betreffend<br />
Preis und Qualität mit deutschem Eliteweizen<br />
oder österreichischem Premiumweizen<br />
verglichen. Durch den auf gegen<br />
50 % gestiegenen Anteil dieser<br />
Klasse spielt der Proteingehalt zur Erfüllung<br />
der Qualitätsanforderungen für<br />
Backmehle eine immer wichtigere Rolle.<br />
In den Produzentenanlieferungen und<br />
folglich auch in den Mühlenlieferungen<br />
widerspiegeln sich die grossen Schwankungen<br />
aus dem Anbau. fenaco will in<br />
enger Zusammenarbeit mit interessierten<br />
Sammelstellen diese Herausforderung<br />
mit einer Proteinbewirtschaftung<br />
auf Stufe Sammelstelle besser steuern<br />
können. Durch die Proteinerfassung soll<br />
bei den tiefsten 20 – 25 % die Sorten-<br />
Mit rund 382 000 t lag<br />
die Mahlweizenernte<br />
2012 im mehrjährigen<br />
Vergleich eher am<br />
unteren Rand.<br />
wahl mit den betreffenden Produzenten<br />
überprüft werden. Letztlich dient<br />
diese Massnahme als Teil der Qualitätsstrategie<br />
der Marktstellung und<br />
dem Image von Schweizer Brotgetreide.<br />
Die Juni-Ausgabe der <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong><br />
befasst sich mit dieser Thematik und<br />
den Anbauempfehlungen für die<br />
Herbstsaat 2013. Die Ernterichtpreise<br />
2013 für Brotgetreide werden am 26.<br />
Juni 2013 verhandelt.<br />
<br />
Autor Joseph von Rotz, Getreide,<br />
Ölsaaten, Futtermittel (GOF),<br />
8401 Winterthur<br />
Mit der traditionellen Informations -<br />
veranstaltung vom 11. April 2013 in<br />
Kirchberg (BE) informierte fenaco GOF<br />
die «Maxi»-Sammelstellen über die<br />
Vermarktung der zu Ende gehenden<br />
Kampagne sowie die künftigen Perspek -<br />
tiven. Mehr über diesen Treffpunkt der<br />
Getreidebranche in der nächsten<br />
Ausgabe der <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong>.<br />
www.fenaco-gof.ch<br />
www.ufarevue.ch 4 · 13<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 4 2013 35