1992 - Geologische Bundesanstalt
1992 - Geologische Bundesanstalt
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Kartographierte Mineralgemenge<br />
Ein bundesweiter Atlas über Tone, ihr Vorkommen und ihren Abbau ist erstellt<br />
Wien - „Mit dem nun vorliegenden<br />
Tonatlas gibt es<br />
erstmals eine österreichweite<br />
Übersicht von Tonen, als Basis<br />
für zukünftige Prognosen<br />
für diese Industrierohstoffe",<br />
lobt Carl Hennrich, Geschäftsführer<br />
des Fachverbandes der<br />
Stein- und keramischen Industrie,<br />
das soeben erschienene<br />
Werk.<br />
Erstellt wurde der Atlas von<br />
der Fachabteilung für Rohstoffgeologie<br />
an der <strong>Geologische</strong>n<br />
<strong>Bundesanstalt</strong> und dem<br />
Institut für Bodenforschung<br />
und Baugeologie der Universität<br />
für Bodenkultur. Er gibt<br />
den aktuellen Stand aller derzeit<br />
- zum Teil auch über<br />
EDV - verfügbaren Daten aus<br />
Literatur und aus demArchiv<br />
der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong><br />
über Tonvorkommen<br />
und Tonlagerstätten wieder.<br />
Auf einer Karte im Maßstab<br />
1:200 000 sind alle im Betrieb<br />
befindlichen - gegenwärtig<br />
sind es 96 in ganz Osterreich<br />
- und alle aufgelassenen Abbaue<br />
verzeichnet.<br />
Zur Zeit ist Österreich autark,<br />
was den Tonbedarf betrifft.<br />
Unterlag die Bewilligung<br />
für den Abbau von Ziegeltonen<br />
(grobkeramische<br />
Tone) bis zum vorigen Jänner<br />
noch der Gewerbebehörde,<br />
was oft zu langwierigen Verfahren<br />
führte, so fallen diese<br />
seit diesem Datum unter das<br />
Bergrecht und gehören in den<br />
Kompetenzbereich der Bergbehörde.<br />
Nunmehr sind alle<br />
Tone ein Teil der mineralischen<br />
Rohstoffe, bei deren<br />
Nutzung das öffentliche Interesse<br />
im Vordergrund steht.<br />
Tone sind Mineralgemenge,<br />
die vorwiegend aus meist<br />
blättchenförmigen Mineralien<br />
(Kaolinit, Smektit, Illit etc.),<br />
deren Größe im Bereich von<br />
einigen zehntel bis hundertstel<br />
Millimetern liegt, bestehen.<br />
Sie entstehen entweder als<br />
Verwitterungsprodukte aus<br />
anderen, hauptsächlich feldspatreichen<br />
Gesteinen oder<br />
werden als Sedimente, die in<br />
ehemaligen Meeren oder Seen<br />
abgelagert wurden.<br />
Verwendungszweck<br />
Feuerfeste Tone dienen der<br />
Schamottherstellung, während<br />
nichtfeuerfeste oder<br />
grobkeramische Tone, dazu<br />
werden auch Töpfertone und<br />
Lehme gezählt, als Grundstoff<br />
für die Ziegelherstellung dienen.<br />
Tone, die aufgrund ihrer<br />
Qualität für spezielle Zwecke,<br />
wie zum Beispiel Deponieabdichtungen<br />
und als Füllstoffträger<br />
für die Papier-, Färb-,<br />
und Lackindustrie verwendet<br />
werden können, sind im Tonatlas<br />
eigens erwähnt.<br />
Sechs Lagerstätten liefern<br />
feuer- bzw. hochfeuerfeste<br />
Tone, die restlichen Vorkommen<br />
sind Lagerstätten für spezielle<br />
Anwendungen, sei es<br />
Bentonitvorkommen, oder<br />
Töpfertonvorkommen.<br />
Tone für die Ziegelherstellung<br />
sind im Bereich ehemaliger<br />
Meere zu finden, das ist<br />
die Molassezone in Niederund<br />
Oberösterreich, das Wiener<br />
und Steirische Becken<br />
und das Irintal. Das sind auch<br />
jene Gebiete, die am dichtesten<br />
besiedelt sind. Tone, die<br />
als Verwitterungsprodukt entstehen,<br />
sind in Kristallingebieten<br />
zu finden, wie zum Beispiel<br />
dem Waldviertel, (th)<br />
Abb. 12.<br />
Aus dem STANDARD vom 30. Dezember <strong>1992</strong>.<br />
O OC3C/F<br />
Bewertung geogener Naturraumpotentiale<br />
in Oberösterreich - Diskussion<br />
und Gegenüberstellung<br />
entwickelter Bewertungsmodelle.<br />
O StA 45<br />
Naturraumpotentialkarten der<br />
Steiermark, Bezirk Hartberg-Sachbereich<br />
Geowissenschaften.<br />
O TA 34<br />
Erkundung von Kies- und Sandvorkommen<br />
in Tirol (Detailstudie).<br />
3.4. Umweltgeologie und geotechnische Sicherheit<br />
Die beiden Kleinabteilungen, die von ihrem Aufgabenbereich her dieses Programm zu betreuen haben, wurden<br />
im Berichtsjahr um je einen Wissenschaftler aufgestockt. Damit ist ein sehr wesentliches Signal gesetzt<br />
worden, das die Bedeutung der Umweltgeologie für die Öffentlichkeit herausstreicht.<br />
Im Mai des Berichtsjahres wurde ein Geländeseminar für alle mit Geländearbeiten befaßten Wissenschaftler<br />
des Hauses veranstaltet, mit welchem das Ziel verfolgt wurde, künftig vermehrt Aspekte der Ingenieur- und<br />
Hydrogeologie in die geologische Kartierung einfließen zu lassen. Die hiefür maßgeblichen Belange wurden im<br />
Gelände diskutiert.<br />
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