Nordschwarzwaldleitung - Die Regierungspräsidien in Baden ...

Nordschwarzwaldleitung 17 / 59
Unterlage 13: Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag
• Großer Abendsegler (Nyctalus noctula)
• Rauhhautfledermaus (Pipistrellus nathusii)
• Wasserfledermaus (Myotis daubentonii)
Die Bechsteinfledermaus ist zudem für die zu querenden FFH-Gebiete „Enztal bei Mühlacker“
sowie „Strogäu und unteres Enztal“ gemeldet.
Die relativ flexiblen Arten Mückenfledermaus und Zwergfledermaus nutzen gelegentlich
auch Baumhöhlen, jedoch sind in Deutschland bisher kaum Wochenstuben oder
Winterquartiere in Gehölzen vorgefunden worden. Da das Vorkommen und die Betroffenheit
Baumhöhlen besiedelnder Fledermausarten im Weiteren anhand der oben
gelisteten stärker spezialisierten Arten betrachtet wird, können Mücken- und Zwergfledermaus
hier vernachlässigt werden. Sollten sie dennoch in Baumhöhlen oder Spalten
vorkommen, werden mögliche Verbotstatbestände durch die Betrachtung der oben
gelisteten Arten mit abgedeckt. Die zu beschreibenden Vermeidungsmaßnahmen
dienen ebenfalls dem Schutz der Arten, die nur selten in Gehölzen Quartiere nutzen.
Vor Laubaustrieb im Frühjahr 2012 wurden alle Bäume mit Höhlen- und Spaltenvorkommen
im nahen Umfeld des Trassenverlaufs der Nordschwarzleitung als potenziell
geeignete Quartiermöglichkeiten dokumentiert. Besonders geeignete Bestände wurden
nachfolgend im Juni und Juli 2012 auf Fledermausaktivitäten und Hinweise auf einen
möglichen Besatz mit Fledermäusen (Wochenstuben) kontrolliert. Positive Nachweise
konnten im direkten Umfeld innerhalb und randlich des Arbeitsstreifens nicht erbracht
werden.
Eine Vielzahl an Bäumen verfügt jedoch über Höhlen, die aufgrund ihrer Größe und
Ausprägung als potenzielles Sommer- oder auch Winterquartier für Fledermäuse
eingestuft werden können. Einige davon befinden sich im Bereich des Arbeitsstreifens,
so dass von einem Verlust auszugehen ist. Für weitere am Rand des Arbeitsstreifens
stehende Höhlenbäume kann erst zum Zeitpunkt der Vermessung sicher festgelegt
werden kann, ob einzelne Bäume gefällt werden müssen oder erhalten werden können.
Der Erhalt eines Höhlenbaumes wird grundsätzlich angestrebt.
Demnach kann nicht ausgeschlossen werden, dass mit den winterlichen Rodungsarbeiten
der Verlust insbesondere von Winterquartieren in den oben benannten Höhlenbäumen
sowie eine Tötung von Individuen verursacht werden. Störungen von überwinternden
Fledermäusen in Höhlenbäumen der angrenzenden, erhalten bleibenden Wald-
und Gehölzbestände durch Lärmemissionen etc. können in Rahmen der Rodungsarbeiten
aufgrund der Lage und Entfernung ausgeschlossen werden.
Eine Betroffenheit kann im Rahmen der worst-case-Abschätzung für jene Arten angenommen
werden, die in den Spätherbst- und Wintermonaten Quartiere in Baumhöhlen
ARGE IBNi Ingenieurbüro Nickel GmbH / Ing.-und Planungsbüro Lange GbR 2013-03-22 / Rev. 0
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