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Der Einfluss von emotionalem Gesichtsausdruck und Blickkontakt auf

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Theoretischer Hintergr<strong>und</strong> 17<br />

chem Sprechen gegenüber der Angst vor sozialer Interaktion (Stein & Chavira, 1998), hat sich<br />

nur eine Form der Subtypenbildung durchgesetzt, nämlich die Klassifikation „Generalisierte<br />

Soziale Phobie“, in der das Individuum eine enorme Anzahl <strong>von</strong> Ängsten vor ganz verschiedenen<br />

Situationen zeigt, im Gegensatz zur „Nicht-generalisierten spezifischen Sozialen Phobie“<br />

mit nur ein oder zwei gefürchteten Situationen. Eine aktuelle Studie <strong>von</strong> Vriens <strong>und</strong> Kollegen<br />

(2007) konnte allerdings zeigen, dass auch diese Unterteilung keinen Mehrwert gegenüber<br />

einem Kontinuum-Modell der Sozialen Phobie besitzt. Die Autoren schlagen deshalb<br />

vor, dass die Heterogenität innerhalb der Sozialen Phobie als ein Kontinuum des Schweregrads<br />

der Erkrankung gesehen werden sollte, wobei eine größere Anzahl <strong>von</strong> gefürchteten<br />

Situationen mit einer stärkeren funktionalen, sozialen <strong>und</strong> psychologischen Einschränkung<br />

verb<strong>und</strong>en ist.<br />

2.3. Kognitive Modelle der Entstehung <strong>und</strong> Aufrechterhaltung<br />

der Sozialen Phobie<br />

Kognitive Theorien zu Angst allgemein postulieren, dass kognitive Prozesse höchst relevant<br />

für die Entstehung <strong>und</strong> Aufrechterhaltung <strong>von</strong> Angststörungen sind (z.B. Barlow, 1988; Beck,<br />

Emery & Greenberg, 1985; Clark & Wells, 1995; Eysenck, 1992; Mathews & Mackintosh,<br />

1998; Mogg & Bradley, 1998; Wells & Matthews, 1994; Williams, Watts, MacLeod & Mathews,<br />

1988b). Dabei unterscheiden sich diese Theorien vor allem darin, welche Rollen sie<br />

kognitiven Verzerrungen (Bias) in Aufmerksamkeits-, Interpretations-, Gedächtnis- <strong>und</strong> Urteilsprozessen<br />

zuschreiben. Viele Kognitionsforscher gehen da<strong>von</strong> aus, dass diese verzerrten<br />

Informationsverarbeitungsprozesse wahrscheinlich direkt Angst auslösen <strong>und</strong> <strong>auf</strong>rechterhalten<br />

können, aber auch die Verhaltensebene modulieren, z.B. Vermeidungs- <strong>und</strong> Sicherheitsverhalten<br />

in gefürchteten Situationen auslösen (z.B. Beck et al., 1985; Clark & Wells, 1995; Mellings<br />

& Alden, 2000). Im Folgenden soll ein kurzer Abriss über die drei gängigsten kognitiven<br />

Modelle zur Sozialen Phobie gegeben werden:<br />

Eine der ersten kognitiven Theorien stammt <strong>von</strong> Beck, Emery <strong>und</strong> Greenberg (1985) <strong>und</strong><br />

beinhaltet so genannte dysfunktionale Gr<strong>und</strong>überzeugungen als Schwerpunkt der Sozialen<br />

Phobie. Sie geht da<strong>von</strong> aus, dass die Soziale Phobie vor allem <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> dysfunktionaler Überzeugungen<br />

entsteht, die ein Individuum <strong>von</strong> sich selbst <strong>und</strong> den gesellschaftlichen Standards,<br />

wie man sich in sozialen Situationen angeblich verhalten muss, hat. Dabei werden drei Arten<br />

<strong>von</strong> dysfunktionalen Annahmen postuliert: 1. übertrieben hohe Standards des „richtigen“

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