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Der Einfluss von emotionalem Gesichtsausdruck und Blickkontakt auf

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Diskussion<br />

4. Abschließende Diskussion <strong>und</strong> Ausblick<br />

4.1. Zusammenfassende Diskussion<br />

In der vorliegenden Arbeit wurde in drei Experimenten untersucht, inwiefern spezielle Eigenschaften<br />

<strong>von</strong> Gesichtern als kritische Variable in der sozialen Interaktion <strong>von</strong> besonderer<br />

Bedeutung bei sozialängstlichen Personen sind. Es wurde vor allem die visuelle Aufmerksamkeitsausrichtung<br />

anhand der Blickbewegungen der Probanden betrachtet, da gestörte<br />

Aufmerksamkeitsprozesse einen entscheidenden Faktor bei der Entstehung <strong>und</strong> Aufrechterhaltung<br />

der Sozialen Phobie darstellen sollen (siehe Abschnitt 2.4.1). Neben dem <strong>Einfluss</strong> des<br />

emotionalen <strong>Gesichtsausdruck</strong>s wurde dabei auch der <strong>Einfluss</strong> der Blickrichtung eines potenziellen<br />

Interaktionspartners untersucht.<br />

Neu an den durchgeführten Experimenten ist zum einen, dass mittels Aufzeichnung der<br />

Augenbewegungen während der Betrachtung emotionaler Gesichter ein kontinuierliches Maß<br />

der visuellen Aufmerksamkeit eingesetzt wurde, was die genauere Analyse des zeitlichen Abl<strong>auf</strong>s<br />

der Aufmerksamkeitsausrichtung erlaubt <strong>und</strong> damit Nachteile <strong>von</strong> indirekten Methoden<br />

wie z.B. des Dot-Probe-Paradigmas überwindet. Zum anderen wurde mittels animierter Gesichter<br />

versucht, experimentell gut kontrollierbare, aber dennoch realistische Stimuli zur Untersuchung<br />

<strong>von</strong> <strong>Blickkontakt</strong> in sozialen Interaktionen einzusetzen. Damit sollte eine gezieltere<br />

Untersuchung des <strong>Blickkontakt</strong>s ermöglicht werden, da dies bisher <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> verschiedener<br />

– wie in Abschnitt 2.5.4. erörterter - Probleme sehr schwierig zu realisieren war.<br />

Anhand der beiden Experimente zur Aufmerksamkeitsausrichtung beim Betrachten emotionaler<br />

Gesichter konnte festgestellt werden, dass neben ärgerlichen Gesichtern auch fre<strong>und</strong>liche<br />

Gesichter besondere Aufmerksamkeit bei sozialängstlichen Probandinnen <strong>auf</strong> sich ziehen.<br />

Dieser Bef<strong>und</strong> ist neu <strong>und</strong> steht in gewissem Gegensatz zu bisher gef<strong>und</strong>enen Resultaten (vg.<br />

Abschnitt 2.4.2.2). Zu klären bleibt, ob dies <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> des experimentellen Settings zu Stande<br />

kam (eine positive gegenüber drei negativen Emotionen), oder ob sich dieser Bef<strong>und</strong> als robust<br />

erweist. Die Daten aus dem ersten Experiment deuten in letztere Richtung, da hier nur –<br />

wie in vielen anderen Studien – ärgerliche <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>liche Gesichter verwendet wurden. Die<br />

Allgemeingültigkeit der Hypervigilanz-Vermeidungshypothese speziell für ärgerliche Gesichter<br />

bei sozialer Ängstlichkeit ist <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> der hier vorgelegten Ergebnisse anzuzweifeln <strong>und</strong><br />

eine Modifizierung scheint notwendig. Neben der besonderen Bedeutung fre<strong>und</strong>licher Gesichter<br />

muss aber auch die Bedeutung neutraler Gesichter für sozialängstliche Personen kritisch

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