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Der Einfluss von emotionalem Gesichtsausdruck und Blickkontakt auf

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Theoretischer Hintergr<strong>und</strong><br />

sehen die Probanden einen Testreiz (Punkt oder Buchstaben) an der Stelle <strong>von</strong> einem der beiden<br />

zuvor gezeigten Stimuli. Ihre Aufgabe ist es, <strong>auf</strong> den Testreiz so schnell wie möglich mit<br />

der der entsprechenden Lokation zugeteilten Taste zu reagieren. Von einer Aufmerksamkeitsverzerrung<br />

wird in diesem Paradigma dann gesprochen, wenn <strong>auf</strong> die Testreize, die den<br />

furchtrelevanten Reiz ersetzen, schneller reagiert wird als <strong>auf</strong> die Testreize, die einen neutralen<br />

Stimulus ersetzen. Aus dieser Differenz wird geschlossen, dass die Aufmerksamkeit <strong>auf</strong><br />

den furchtrelevanten Stimulus gerichtet war, wor<strong>auf</strong>hin schneller reagiert werden konnte.<br />

Dot-Probe-Aufgaben können mit Wörtern oder mit Bildern als Stimulusmaterial durchgeführt<br />

werden. Pishyar, Harris & Menzies (2004) verglichen die Reaktionen <strong>von</strong> sozialängstlichen<br />

Probanden bei Dot-Probe-Tests mit unterschiedlichem Stimulusmaterial (sozialangstrelevante<br />

Wörter <strong>und</strong> Gesichtsausdrücke) <strong>und</strong> fanden, dass sozialängstliche Personen nur bei<br />

den Gesichtsstimuli eindeutige Aufmerksamkeitsverzerrungen zeigen. Dies deutet dar<strong>auf</strong> hin,<br />

dass Gesichtsstimuli besonders bedeutsame Reize bei Sozialängstlichen sind (vgl. auch Bradley,<br />

Mogg, Millar & Bonham Carter, 1997; Gilboa Schechtman, Foa & Amir, 1999).<br />

Eine Reihe <strong>von</strong> Studien hat mit dem Dot-Probe-Paradigma bei subklinisch sozialängstlichen<br />

Probanden eine frühe Aufmerksamkeitsausrichtung <strong>auf</strong> bedrohliche Gesichter nachgewiesen<br />

(Bradley, Mogg, Falla & Hamilton, 1998; Mogg & Bradley, 1999b; Pishyar et al.,<br />

2004). Im Gegensatz dazu stehen aber Studien, die - ebenfalls unter Verwendung des Dot-<br />

Probe-Paradigmas - ein Vermeiden <strong>von</strong> Gesichtern oder furchtbezogener Gesichtsausdrücke<br />

im Zusammenhang mit sozialer Ängstlichkeit gef<strong>und</strong>en haben. Mansell, Clark, Ehlers & Chen<br />

(1999) untersuchten mit einem modifizierten Dot-Probe-Test bei hoch-sozialängstlichen<br />

(HSÄ) <strong>und</strong> niedrig-sozialängstlichen Probanden (NSÄ) Aufmerksamkeitsverzerrungen beim<br />

Betrachten <strong>von</strong> emotionalen Gesichtern <strong>und</strong> Haushaltsgegenständen. Zusätzlich wurde Angst<br />

induziert, indem den Probanden angekündigt wurde, später eine Rede vor Publikum halten zu<br />

müssen. Nur unter dieser Angstbedingung zeigten HSÄ eine Aufmerksamkeitsverzerrung weg<br />

<strong>von</strong> emotionalen Gesichtern (sowohl <strong>von</strong> fre<strong>und</strong>lichen als auch ärgerlichen Gesichtern). Ähnliche<br />

Ergebnisse brachte eine Studie mit demselben Paradigma für sozialphobische Patienten<br />

(SP) (Chen, Ehlers, Clark & Mansell, 2002). Auch hier zeigte sich, dass SP ihre Aufmerksamkeit<br />

weg <strong>von</strong> Gesichtern <strong>und</strong> gleichzeitig neutralen Haushaltsobjekten zuwandten.<br />

Mansell, Clark & Ehlers (2003) untersuchten zusätzlich internale <strong>und</strong> externale Aufmerksamkeit<br />

bei sozialängstlichen Probanden unter Redeangst. Dabei fanden sie, dass HSÄ ihre Aufmerksamkeit<br />

<strong>auf</strong> internale Reize richteten <strong>und</strong> <strong>von</strong> externalen Reizen abwendeten, wenn sie<br />

erwarteten, sozial bewertet zu werden (während einer <strong>auf</strong> Video <strong>auf</strong>gezeichneten Rede). In<br />

zwei neueren Studien konnte allerdings diese schon frühe Vermeidung nicht gef<strong>und</strong>en werden

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