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Der Einfluss von emotionalem Gesichtsausdruck und Blickkontakt auf

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Theoretischer Hintergr<strong>und</strong> 27<br />

sprüchlichen Ergebnisse erklären zu können, sind weitergehende Untersuchungen notwendig,<br />

die sowohl hinsichtlich der abhängigen als auch der unabhängigen Variablen über die vorliegenden<br />

Studien hinausgehen.<br />

Über die vorgestellten Paradigmen hinweg zeigt sich, dass ärgerliche Gesichter <strong>von</strong> sozialängstlichen<br />

Probanden besonders schnell entdeckt werden, die initiale Aufmerksamkeit <strong>auf</strong><br />

sie gerichtet wird, <strong>und</strong> das Lösen der Aufmerksamkeit <strong>von</strong> diesen Gesichtern schwerer fällt.<br />

Während diese Hypervigilanz als eher stabiles Phänomen gef<strong>und</strong>en wurde, sind die Hinweise<br />

<strong>auf</strong> ein späteres Vermeiden der ärgerlichen Gesichter nicht so eindeutig. Die Dot-Probe-<br />

Bef<strong>und</strong>e beispielsweise sprechen wohl am ehesten für ein Hypervigilanz-Vermeidungs-<br />

Modell, wobei vor allem die initiale Aufmerksamkeitsausrichtung hin zu sozial bedrohlichen<br />

Reizen empirisch bestätigt ist. Ob die Aufmerksamkeit dann längerfristig <strong>auf</strong> die sozial bedrohlichen<br />

Reize gerichtet bleibt oder nicht bzw. ob es zu Aufmerksamkeitsabwendung<br />

(Vermeidung) kommt, ist bisher unklar bzw. kann mit dem Dot-Probe-Paradigma nicht optimal<br />

untersucht werden (vgl. Koster et al., 2004). Genauere Untersuchungen über den zeitlichen<br />

Verl<strong>auf</strong> der Aufmerksamkeitsausrichtung sind dazu notwendig. Eine Möglichkeit, diesen<br />

zeitlichen Verl<strong>auf</strong> zu untersuchen, stellt die Registrierung der Blickbewegung dar, da Augenbewegungen<br />

sehr eng mit Aufmerksamkeitsmechanismen zusammenhängen (Kowler, Anderson,<br />

Dosher & Blaser, 1995). Bef<strong>und</strong>e, die klar den zeitlichen Verl<strong>auf</strong> der Aufmerksamkeitsausrichtung<br />

<strong>und</strong> damit die Hypervigilanz-Vermeidungs-Hypothese in einem Paradigma testen,<br />

sind noch eher spärlich. Die Verwendung <strong>von</strong> neueren Methoden wie die kontinuierliche<br />

Blickbewegungsmessung (Eye-Tracking) mittels Infrarot-Video-Technik könnte diese Lücke<br />

schließen.<br />

Im folgenden Abschnitt wird deshalb der Zusammenhang <strong>von</strong> Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Okulomotorik<br />

kurz dargestellt. Anschließend werden die noch sehr wenigen empirischen Bef<strong>und</strong>e<br />

aus Augenbewegungsstudien bei ängstlichen Probanden zusammengefasst.<br />

2.4.2.3. Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Augenbewegung (Eye-Tracking-Studien)<br />

<strong>Der</strong> Zusammenhang <strong>von</strong> Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Augenbewegungen<br />

Wie oben dargestellt, haben die genannten Paradigmen zur Untersuchung der Aufmerksamkeitsausrichtung<br />

bei konkurrierenden Stimuli ein entscheidendes Manko: Es kann nur eine<br />

Moment<strong>auf</strong>nahme („snapshot“) der Aufmerksamkeit erfasst werden. Die Erfassung der Augenbewegungen<br />

kann diese Limitierung möglicherweise überwinden. Dazu soll kurz zusam-

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