PDF 0.8MB - Das Mahabharata - Pushpak
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Dort drüben schlachtet Karna mit der Heldenkraft Indras deine Truppen. Die Panchalas<br />
greifen ihn trotzdem an, denn sie kämpfen entschlossen für unsere Sache. Doch wisse, Karna<br />
ist allen überlegen: den fünf Söhnen der Draupadi, Dhrishtadyumna, Sikhandin, den Söhnen<br />
Dhrishtadyumnas, auch Satanika, dem Sohn Nakulas wie Nakula und Sahadeva selbst,<br />
ebenso Durmukha, Janamejaya, Sudharman und sogar Satyaki. Wenn er unsere<br />
Verbündeten, die Panchalas, hart trifft, hört man den lauten Aufschrei bis hierher. Und doch<br />
fühlen sie keine Furcht und wenden ihr Gesicht nicht ab von der Schlacht. Sie sind wahrhaft<br />
große Krieger und wagen furchtlos ihr Leben. Nicht einmal vor Bhishma haben sie damals<br />
ihr Antlitz abgewendet. Unermüdlich haben sie auch gegen Drona gekämpft, diesen Helden,<br />
der immer mit aller Kraft das weite Heer des Feindes verbrannte. Und nicht einmal haben sie<br />
ihr Gesicht von Karna abgewandt, obwohl der heroische Kämpfer mit großer Aktivität ihr<br />
Leben raubt, wie ein loderndes Feuer Scharen von Insekten vernichtet. Zu Hunderten schlägt<br />
er seine Angreifer, und zu Hunderten sinken die für unser Wohl unermüdlich Kämpfenden<br />
leblos zu Boden. Es ist deine Pflicht, ihr Rettungsboot und Anker zu sein, und diesen<br />
tapferen Kriegern beizustehen, die im bodenlosen Ozean Karna versinken. Er hat bereits<br />
diese schreckliche Waffe entfesselt, die ihm dieser beste Weise Rama, der Sohn des<br />
Jamadagni aus dem Geschlecht des Bhrigu, verlieh. Diese Waffe verbrennt alle Truppen und<br />
wütet mit ihrer ganz eigenen Energie in gräßlichster Weise in unserem Heer. Karnas Pfeile<br />
sausen so dicht wie Bienenschwärme von seinem Bogen. Wer seine Seele nicht unter<br />
Kontrolle hat, kann diesen Karna nicht bekämpfen und muß fliehen. Sieh, dort greift der<br />
immer kampfeseifrige Bhima mit seinen Truppen den Karna an und beschießt ihn mit<br />
spitzen Pfeilen. Wenn du die Gelegenheit versäumst, wird Karna alle Panchalas, Srinjayas<br />
und Pandavas auslöschen, wie eine vernachlässigte Krankheit, die den Körper befallen hat.<br />
Es gibt keinen Krieger in Yudhishthiras Armee außer dir, der nach einem Kampf mit Karna<br />
unverletzt und lebend wieder heimkehren könnte. Schlage ihn gemäß deines Schwures, oh<br />
Stier unter den Männern, und gewinne dir großen Ruhm. Ich sage dir aufrecht, nur du allein<br />
bist in der Lage, Karna inmitten der Kauravas zu schlagen, und sonst niemand, bester<br />
Krieger. Vollbringe die Heldentat, erreiche dein Ziel und kröne dich mit Erfolg, oh bester<br />
Mann.<br />
Kapitel 74 – Arjuna stimmt zu<br />
Sanjaya fuhr fort:<br />
Nachdem Arjuna diese Worte Krishnas vernommen hatte, warf er alle Befürchtungen ab und<br />
wurde frohgemut. Er rieb die Bogensehne von Gandiva, spannte den Bogen, hielt ihn fest für<br />
die Vernichtung Karnas und sprach zu Krishna:<br />
Mit dir als meinem Beschützer, oh Govinda, mit dir als Kenner von Vergangenheit,<br />
Gegenwart und Zukunft und mit dir, wenn du zufrieden mit mir bist, ist mir der Sieg sicher.<br />
Mit dir als Führer kann ich in der Schlacht die drei Welten besiegen – also was noch über<br />
Karna grübeln? Ich sehe, wie die Panchalas kaum mehr standhalten können, oh Krishna. Ich<br />
sehe auch, wie unbesorgt Karna sich in der Menge bewegt. Ich sehe die Bhargava Waffe von<br />
Karna sich in alle Richtungen ausbreiten wie der mächtige Donnerblitz von Indra. Dies ist<br />
die Schlacht, in der Karna von mir geschlagen wird und von der alle Wesen noch so lange<br />
sprechen werden, wie die Erde existiert. Heute werden ihn die von meinem Arm und<br />
Gandiva abgeschossenen Pfeile ohne Widerhaken (Clay: ein Wortspiel: vikarna kann auch als<br />
„Anti- Karna- Pfeil“ verstanden werden) zerfleischen und zu Yama führen. Heute wird König<br />
Dhritarashtra die Entscheidung verfluchen, aufgrund derer er dem unwürdigen<br />
Duryodhana Herrschaft und Thron übergab. Heute, oh Starkarmiger, wird Dhritarashtra<br />
alles verlieren: Souveränität, Glück, Wohlstand, Königreich, Stadt und Söhne. Und ich bin<br />
sicher, oh Krishna, daß Duryodhana heute alle Hoffnung auf Reich und Leben verliert,<br />
nachdem Karna geschlagen ist. Wenn König Duryodhana heute den Karna von meinen<br />
Pfeilen in Stücke zerhackt sieht, wie damals Vritra von Indra zerfleischt wurde, wird er sich<br />
an deine Worte erinnern, mit denen du Frieden bringen wolltest. Heute wird Shakuni<br />
erkennen, daß meine Pfeile die Würfel sind, Gandiva der Becher ist, mit denen sie geworfen<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 119 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 8, Karna Parva