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PDF 0.8MB - Das Mahabharata - Pushpak

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Shalya, dieses Ornament jeder Versammlung, erkannte an seinen Gesichtszügen wohl, wie<br />

es um Karnas Geisteszustand bestellt war, und er sprach zu ihm in angemessenster Weise:<br />

Verzweifle nicht, oh Sohn der Radha. <strong>Das</strong> ist nicht gut für dich. Aus Furcht vor Bhima<br />

fliehen die Könige davon. Und Duryodhana ist völlig gelähmt, denn das gräßliche Ende<br />

seines Bruders Dushasana schmerzt ihn sehr. Kripa und die anderen sind noch am Leben,<br />

doch mit mitfühlenden Herzen sitzen sie tröstend bei Duryodhana. Doch die Pandava<br />

Helden mit Arjuna an der Spitze greifen an. So sammle all deine Kräfte, oh Tiger unter den<br />

Männern, führe dir die Pflichten eines Kshatriya vor Augen und ziehe gegen Arjuna. Die<br />

Last dieser Schlacht wurde dir von Duryodhana auf die Schultern gelegt. Nun trage sie nach<br />

besten Kräften, oh Starkarmiger. Im Sieg liegt großer Ruhm. Und auch in der Niederlage ist<br />

der Himmel sicher. Sieh nur, wie dein Sohn Vrishasena an deiner Statt gegen die Pandavas<br />

stürmt, weil du verwirrt zögerst.<br />

Karna überlegte eine Weile und kam zu dem unabänderlichen Entschluß, daß der Kampf<br />

nun unvermeidbar war. Sein Sohn Vrishasena war wutentbrannt auf seinem Wagen zu<br />

Bhima gestürmt, der mit seiner Keule wie der Tod deine Truppen vernichtete, oh König.<br />

Nakula empfing den Sohn von Karna mit vielen Pfeilen, wie der siegreiche Maghavat mit<br />

freiem Herzen den Asura Jambha bekämpfte. Zuerst fällte Nakula mit einem sehr scharfen<br />

Geschoß die juwelengeschmückte Standarte von Vrishasena und danach den Bogen, an dem<br />

ein schöner, goldener Gurt hing. Doch mit mächtigen Waffen zeigte Vrishasena seine<br />

Achtung vor Dushasana, nahm einen neuen Bogen und beschoß Nakula mit vielen,<br />

himmlischen Pfeilen. Auch Nakula konnte Waffen entfesseln, die brennenden Fackeln<br />

glichen, und so deckten sich die beiden Helden mit himmlischen Waffen ein. Doch von den<br />

Treffern seines Gegners und von der Energie seiner Waffen loderte Vrishasena zornig auf<br />

wie ein Feuer, in das Öl gegossen wird. Mit der nächsten Waffe schlug er die schönen,<br />

weißen Vanayu Pferde Nakulas, die mit goldenen Tressen geschmückt waren. Schnell<br />

sprang da Nakula vom stehenden Wagen ab, packte das blaue Schwert und auch sein Schild<br />

mit den goldenen Monden und bewegte sich so schnell und sprunghaft wie ein Vogel über<br />

das Schlachtfeld. Mit eleganten Wendungen glitt er durch die Menge und tötete so manchen<br />

Krieger und Elefanten und so manches Pferd auf seinem Weg. Sie fielen zu Boden wie vom<br />

Opferschwert zerteilt, welches der Priester in Ausübung seiner Pflicht schwang.<br />

Zweitausend kriegserfahrene Helden aus aller Herren Länder fielen so unter Nakulas<br />

Schwertstreichen, die Glieder noch mit schöner Sandelpaste geziert. Doch Vrishasena griff<br />

den siegreich kämpfenden Schwertkämpfer weiter an, und beschoß ihn von vielen Seiten mit<br />

seinen spitzen Pfeilen. Nakula wehrte sich erfolgreich, und unter dem Schutz seines Bruders<br />

Bhima gelangen ihm Meisterstücke im Kampf. Dann traf der heftig kämpfende Vrishasena<br />

seinen Gegner mit achtzehn Pfeilen, obwohl dieser leichtfüßig, agil und ganz allein sich<br />

schlachtend unter vielen Feinden bewegte. Doch nun erfüllte auch Nakula Zorn, und er griff<br />

Vrishasena ernsthaft und pfeilschnell wie ein niederstoßender Falke an. Zwar beschoß<br />

Vrishasena den Näherkommenden, doch Nakula rannte so flink und elegant, daß er alle<br />

Geschosse abwehren konnte. Schließlich zertrümmerte Vrishasena den schönen Schild<br />

Nakulas und ohne eine Sekunde zu verlieren mit sechs extrem scharfen Pfeilen noch das<br />

nackte Schwert, welches glänzend poliert und so schneidend war, daß es schnell gewirbelt<br />

mit einem Streich einen Körper ganz durchtrennen konnte. Danach traf Vrishasena noch den<br />

ungeschützten Nakula mit wohlgezielten und spitzen Pfeilen in die Brust. Und Nakula<br />

mußte sich zu Bhimas Wagen zurückziehen, nachdem er höchst lobenswert gekämpft und<br />

heldenhafte Taten vollbracht hatte, wie sie von einem Mann nur schwer zu vollbringen sind.<br />

Wie ein Löwe einen Berg hinanspringt, so sprang er auf Bhimas Wagen unter den<br />

beobachtenden Blicken Arjunas. Vrishasena beschoß nun beide Söhne des Pandu, und auch<br />

viele Kuru Krieger schlossen sich zusammen, um Bhima und Nakula auf dem einen Wagen<br />

zu bekämpfen. Doch wie zwei brennende Feuer kämpften die Brüder gegen die Schar der<br />

Angreifer und verstreuten ihre schrecklichen Pfeile in alle Richtungen.<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 135 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 8, Karna Parva

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