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PDF 0.8MB - Das Mahabharata - Pushpak

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konnte diese Massen nicht durchqueren, wie der Tod keinen besiegen kann, der Brahma<br />

kennt.<br />

Aus einiger Entfernung rief Yudhishthira mit roten Augen dem eingekeilten Helden zu:<br />

Oh Karna, Karna, du mit der dunklen Sicht, oh Sohn eines Suta, höre meine Worte. Du hast<br />

immer den aktiven Arjuna im Kampf herausgefordert. Den Befehlen Duryodhanas gehorsam<br />

hast du uns immer beleidigt. Ruf all deinen Heldenmut zusammen, all deine Macht und<br />

Energie und all deinen Haß, den du gegen die Söhne des Pandu hegst. Heute werde ich dich<br />

in tödlicher Schlacht von deinem Begehren nach Kampf erlösen!<br />

Sprach`s und schoß zehn eiserne Pfeile mit goldenen Flügeln auf Karna ab. Karna, der große<br />

Bogenschütze, schmunzelte spöttisch, zielte mit größter Sorgfalt und traf mit zehn Pfeilen,<br />

welche Spitzen in der Form von Kalbszähnen hatten. Da loderte Zorn im starkarmigen<br />

Yudhishthira auf, als ob Öl ins Feuer gegossen worden wäre, denn Karna hatte mit<br />

Verachtung geschossen. Er spannte seinen formidablen, goldglänzenden Bogen und legte<br />

einen scharfen Pfeil auf, der in der Lage war, einen Berg zu durchbohren. Mit voll<br />

gespanntem Bogen ging der Pfeil schnell auf Reisen, so gefährlich wie die Schlinge des<br />

Vernichters. Der König hatte mit großer Macht geschossen und mit lautem Zischen bohrte<br />

sich der Pfeil in Karnas linke Seite. Und der große Bogenkrieger fühlte starke Schmerzen<br />

durch die Gewalt des Aufschlags, wankte und sank mit geschwächten Gliedern in<br />

Ohnmacht. Der Bogen entglitt seiner Hand, und die ganze Armee Dhritarashtras schrie<br />

klagend und mit schreckensbleichen Gesichtern laut auf. Währenddessen die Pandava<br />

Krieger die Macht ihres Königs mit Löwengebrüll bejubelten. Doch schon bald kamen Karna<br />

die Sinne wieder, und er entschloß sich, König Yudhishthira zu schlagen. Er spannte seinen<br />

goldenen Bogen Vijaya und schoß mit unermeßlicher Seele seine spitzen Pfeile auf den Sohn<br />

des Pandu ab. Mit zwei messerscharfen Pfeilen schlug er Chandradeva und Dandadhara, die<br />

beiden Panchala Prinzen, welche die Wagenräder des hochbeseelten Yudhishthira<br />

beschützten und eben noch so strahlend neben dem König standen wie die<br />

Sternkonstellation Punarvasu neben dem Mond. Doch Yudhishthira beschoß Karna<br />

unentwegt mit dreißig Pfeilen, und auch Sushena, Satyasena und alle Beschützer Karnas mit<br />

je drei geraden Pfeilen. Da lachte Karna, schwenkte seinen Bogen und fügte Yudhishthira<br />

erst eine klaffende Wunde mit einem breitköpfigen Pfeil zu, um ihn dann mit weiteren<br />

sechzig Pfeilen unter lautem Löwengebrüll zu beschießen. Wieder warfen sich zahllose<br />

Helden unter den Pandavas dazwischen, um den König zu schützen, und entließen zornig<br />

ihre Schauer an Waffen über Karna. Sie alle versuchten, Karna aufzureiben: Satyaki,<br />

Chekitana, Yuyutsu, Sikhandin, die Söhne der Draupadi, die Prabhadrakas, die Zwillinge<br />

Nakula und Sahadeva, Bhimasena, Sisupala, die Karushas, Matsyas, Suras, Kekayas, Kasis<br />

und Kosalas, alles tapfere und aktive Helden. Der Panchala Prinz Janamejaya traf Karna<br />

schon mit vielen Geschossen, während sich der Ring aus Wagen, Pandava Helden,<br />

Elefantenkriegern und Reitern dicht um ihn schloß. Nun rief Karna die Brahma Waffe zu<br />

Hilfe und erfüllte alle Himmelsrichtungen mit seinen Pfeilen. Seine Waffen loderten wie<br />

Flammen und verbrannten das anrückende Pandava Heer wie einen Wald. Lachend kämpfte<br />

Karna, der große und heldenhafte Bogenkrieger, weiter, zielte mit mächtigen Waffen auf<br />

diesen besten aller Männer, Yudhishthira, und zertrümmerte ihm den Bogen. Im nächsten<br />

Augenblick sandte er neunzig gerade Pfeile ab und schälte Yudhishthira aus seiner<br />

schützenden Rüstung. Wie eine windzerzauste Wolke, durch welche die Sonnenstrahlen<br />

blinken, fiel die mit kostbaren Juwelen, Brillanten und Gold verzierte Rüstung vom Körper<br />

des Königs, und jeder meinte, die Sterne fielen aus dem Himmel. Mit blutendem Körper<br />

wirbelte Yudhishthira zornig einen eisernen Speer auf Karna, welchen dieser jedoch noch in<br />

der Luft mit sieben Pfeilen zerstückelte, so daß sie wirkungslos zu Boden fielen. Als nächstes<br />

traf der brüllende Yudhishthira seinen Gegner mit vier Lanzen in beide Arme, Brust und<br />

Stirn, so daß nun auch Karna stark blutete, schwer atmend vor Zorn Yudhishthiras Standarte<br />

fällte und Yudhishthira selbst mit drei breitköpfigen Pfeilen beschoß. Dann zertrümmerte er<br />

des Königs Köcher und seinen Wagen in kleine Teile. Schnell sprang der König auf einen<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 78 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 8, Karna Parva

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