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PDF 0.8MB - Das Mahabharata - Pushpak

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anderen Wagen auf mit elfenbeinfarbenen Pferden mit schwarzen Schwänzen und begann,<br />

sich vom Kampf zurückzuziehen. In der Zwischenzeit waren seine beiden Parshni<br />

Wagenlenker gefallen, und niedergeschlagen konnte er nicht mehr vor Karna bestehen.<br />

Karna verfolgte ihn, und reinigte sich, indem er ihm mit seiner Handfläche an der Schulter<br />

berührte, dieser schönen Handfläche, welche die glücksverheißenden Zeichen von Blitz,<br />

Muschel, Haken, Fisch, Flagge, Schildkröte und Schirm trug. Erst wollte Karna den König<br />

gefangennehmen, doch dann erinnerte er sich an Kuntis Worte.<br />

Auch Shalya sprach zu ihm:<br />

Ergreife nicht diesen Besten der Könige, oh Karna. Denn wenn du ihm Gewalt antust, wird<br />

er dich und mich zu Asche verbrennen.<br />

So lachte Karna spöttisch und sprach herablassend zum Sohn des Pandu:<br />

Wie kannst du nur dem Kampf den Rücken kehren, wo du doch in einer edlen Familie<br />

geboren bist und die Kshatriya Pflichten so gut kennst? Woher die Furcht, dein Leben zu<br />

retten? Du kennst wohl die Kshatriya Gepflogenheiten nicht besonders gut, denn deine<br />

Brahma Kraft läßt dich eher die Veden studieren und Opfer durchführen. Laß das Kämpfen<br />

lieber sein, oh Sohn der Kunti, und stell dich nie mehr vor einen tapferen Krieger. Beleidige<br />

auch keinen Helden und meide große Schlachten. Du magst wohl kühne Worte an andere<br />

richten, doch nicht an Leute wie uns, oh Herr. Denn dann mußt du dieses und noch ganz<br />

anderes Betragen im Kampf erdulden. Geh zurück in dein Quartier, oh Sohn der Kunti, oder<br />

dahin, wo Krishna und Arjuna sind. Und sei dir sicher, Karna würde niemanden wie dich<br />

töten.<br />

Nach diesen Worten ließ der mächtige Karna Yudhishthira ziehen, und kämpfte wieder<br />

verheerend gegen die Pandava Heerscharen wie der Träger des Donners gegen die Asuras.<br />

Und Yudhishthira, dieser Herrscher der Menschen, zog sich schnell zurück. Ihm, dem König<br />

des niemals endenden Ruhmes, folgten die Chedis, Pandavas und Panchalas wie auch der<br />

große Wagenkrieger Satyaki. Auch die Söhne der Draupadi, seine Brüder Nakula und<br />

Sahadeva blieben an seiner Seite. Und Karna freute dies sehr. Mit anderen Kurus verfolgte er<br />

die abziehende Abteilung Yudhishthiras unter den Paukenschlägen, dem Kriegsgebrüll und<br />

Muschelblasen der eigenen Truppen.<br />

Erneutes Aufbranden der Schlacht<br />

Doch Yudhishthira, der auf dem Wagen von Srutakirti fuhr, bemerkte wohl, wie Karna seine<br />

Truppen in Windeseile schlachtete und befahl zornig seinen Kriegern:<br />

Geht und kämpft gegen den Feind! Warum steht ihr so teilnahmslos herum?<br />

Und die großen Pandava Krieger unter Bhima kehrten zur Schlacht zurück und kämpften<br />

gegen deine Söhne, oh Bharata. Nun wurde das Getöse der Waffen, Tiere und Krieger<br />

gewaltig. Die Männer riefen einander zu: „Greif an! Schlag zu! Stürz dich auf den Feind!“,<br />

und kämpften furchtlos gegeneinander in dieser gräßlichen Schlacht. Die Waffen, die sie<br />

abschossen, warfen einen Schatten, als ob eine Wolke über dem Schlachtfeld schwebte. Die<br />

Anführer verloren unter dem Geschoßhagel ihre Banner und Standarten, Schirme und<br />

Pferde, Wagenlenker und Waffen. Viele, viele ließen auch ihr Leben und sanken mit<br />

verstümmelten Gliedern zu Boden. Die Elefanten lagen mit all ihren Aufbauten auf dem<br />

Rücken und ihren Reitern auf der Erde wie zerklüftete Felsen. Tausende edle Rosse starben<br />

mit zerrissenem Zaumzeug, zerbrochenen Waffen und ohne ihre schönen Ornamente unter<br />

den bereits leblosen Helden, die sie einst ritten. Den sterbenden Wagenkriegern waren ihre<br />

Waffen aus den Händen geglitten, und die Fußsoldaten fielen zu Tausenden leblos zu<br />

Boden. Was für ein tödlicher Zusammenprall der beiden Armeen! Die Erde bedeckte sich mit<br />

Köpfen von heldenhaften Kriegern, welche berauscht gekämpft hatten und immer noch die<br />

großen, kupferfarbenen und weitgeöffneten Augen und schönen mondgleichen Gesichter<br />

zeigten. Die Menschen auf Erden hörten überall laute Geräusche aus dem Himmel, denn die<br />

Apsaras tanzten zu Musik und Gesang der Chöre und Musiker im Himmel, welche die<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 79 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 8, Karna Parva

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