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PDF 0.8MB - Das Mahabharata - Pushpak

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Verbliebenen verließen ihre Schlachtordnung und rannten verwundet und verbrannt in alle<br />

Richtungen davon.<br />

Und völlig im Rausch des Kämpfens sprach Bhima wieder zum Wagenlenker:<br />

Schau, oh Suta, ob die Wagen dort drüben unsere sind oder feindliche. Wenn ich kämpfe,<br />

kann ich das nicht mehr unterscheiden. Halte mich davon ab, wenn ich unsere Reihen mit<br />

Pfeilen eindecke. Oh Visoka, ich sehe nur noch feindliche Standarten und Krieger um mich<br />

herum, die alle angreifen. <strong>Das</strong> bringt mich in Bedrängnis. Außerdem leidet der König<br />

Schmerzen, und Arjuna ist nirgends zu sehen. <strong>Das</strong> erfüllt mein Herz mit Sorge. Es<br />

bekümmert mich, daß König Yudhishthira ging und mich inmitten der Feinde allein ließ.<br />

Auch weiß ich nicht, ob Arjuna noch lebt. <strong>Das</strong> vergrößert noch meinen Kummer. Doch nichts<br />

desto trotz werde ich diese feindlichen Truppen vernichten und den Triumph mit dir teilen.<br />

Untersuche sorgfältig meine Köcher und Pfeile und sag mir, wie viele Pfeile von welcher<br />

Sorte ich noch auf meinem Wagen zur Verfügung habe.<br />

Visoka antwortete:<br />

Insgesamt hast du sechzigtausend Pfeile, oh Held. Davon sind zehntausend<br />

rasiermesserscharf und ebenso viele breitköpfig. Pfeile ohne Bart hast du noch zweitausend<br />

und dreitausend Pradaras. <strong>Das</strong> sind viel mehr, als auf sechs Ochsenkarren passen. Schieße<br />

und wirf sie nur, denn an Keulen, Schwertern, Lanzen, Dolchen, Wurfpfeilen, Speeren und<br />

anderen Waffen sind noch Abertausende vorhanden. Fürchte nicht, daß deine Waffen<br />

erschöpft sein könnten.<br />

Bhima sprach:<br />

Dann wirst du heute bezeugen können, wie ich in gräßlicher Schlacht mit meinen wuchtigen<br />

Pfeilen vom kräftigen Bogen alles und jeden Feind zerschmettere. Die Sonne wird sich<br />

zurückziehen, und das Schlachtfeld wird den dunklen Bereichen des Todes ähneln. Heute<br />

werden es alle Kshatriyas nebst ihren Kindern erfahren, daß entweder Bhima fiel oder Bhima<br />

ganz allein alle Kurus überwältigt hat. Mögen sie heute alle fallen. Und die Welten werden<br />

mein Lob von frühester Jugend an singen. Allein werde ich siegen oder fallen. Mögen mich<br />

die Götter segnen, welche den Handelnden helfen, die zum Guten entschlossen sind. Und<br />

möge Arjuna, diese Geißel seiner Feinde, bald herkommen, wie Indra, wenn er angemessen<br />

zum Opfer gebeten wird.<br />

Doch schau, das Heer der Bharatas bricht. Warum fliehen die Könige davon? Oh, es muß<br />

Arjuna sein, der sie mit seinen Pfeilen vor sich hertreibt. Sieh nur Visoka, wie die Standarten,<br />

Pferde, Elefanten und ganze Truppen von Fußsoldaten von dannen eilen. Sieh nur, wie die<br />

Wagen von Pfeilen gespickt zerfallen. Doch obwohl Arjuna mit seinen goldenen Pfeilen wie<br />

mit einschlagenden Blitzen große Breschen schlägt, werden die Lücken von den<br />

nachdrängenden Massen schnell wieder gefüllt. Die Fliehenden zermalmen die eigenen<br />

Leute, ihre Sinne verwirrt, die Elefanten wie bei einem Waldbrand mit Panik geschlagen und<br />

über allem lautes Wehgeschrei. Hör nur, Visoka, wie die riesigen Tiere unter dem<br />

Pfeilbeschuß brüllen.<br />

Visoka meinte dazu:<br />

Wie kann es sein, oh Bhima, daß du das laute Donnern vom zornig gespannten Gandiva<br />

nicht hörst? Was ist mit deinen beiden Ohren? Alle deine Wünsche wurden eben erfüllt. Dort<br />

ist der Affe von Arjunas Banner inmitten der Elefantenabteilung zu sehen. Und sieh, wie die<br />

Sehne Gandivas Blitze aussendet. Überall erscheint Arjunas Standarte und zerwühlt die<br />

feindlichen Divisionen. Sogar ich fühle Schrecken, wenn ich genau hinsehe. Und dort<br />

erstrahlt das Diadem Arjunas in aller Pracht. Ich erkenne nun sogar sein kostbares Juwel mit<br />

dem Sonnenglanz. Hörst du auch das laute Dröhnen der weißen Devadatta? Und an der<br />

Seite vom Zügel haltenden Krishna sehe ich den strahlenden Diskus, die Nabe so hart wie<br />

Donner und der Rand so scharf wie ein Rasiermesser. Diesen Diskus haben die Yadus immer<br />

verehrt. Oh, wie die baumgroßen Rüssel der Elefanten von Arjuna abgetrennt zu Boden<br />

stürzen! Und dort fallen die riesigen Tiere mitsamt ihren Reitern mit zerfleischten Gliedern<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 122 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 8, Karna Parva

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