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PDF 0.8MB - Das Mahabharata - Pushpak

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feindlichen Kräfte vernichtend schlug? Dieser Sohn des Pandu ist ein Held mit großer Macht,<br />

pflichtbewußt und ein vollkommener Meister aller Waffen. Der hochbeseelte Shiva selbst hat<br />

ihn unter allen Geschöpfen unbesiegbar gemacht. Meine größten Ängste gelten Arjuna,<br />

diesem Vernichter aller Feinde. So erzähle mir, oh Sanjaya, was Arjuna nun als nächstes<br />

unternahm.<br />

Sanjaya gab zur Antwort:<br />

Nach Pandyas Fall sprach Krishna eiligst zu Arjuna diese wohlmeinenden Worte:<br />

Ich sehe weder den König noch deine Brüder. Und zurückgezogen hätten sie sich nur, wenn<br />

das feindliche Heer zerschlagen und besiegt wäre. Doch dort drüben bei Aswatthaman<br />

richtet Karna ein großes Massaker unter den Srinjayas an.<br />

Arjuna hörte alles, verstand die Gefahr, in der sein Bruder schwebte und rief:<br />

Treibe die Pferde an, oh Krishna.<br />

Und Krishna fuhr den unwiderstehlichen Wagen erneut in die nun wieder auflodernde<br />

Schlacht. Die Kurus und Pandavas kämpften furchtlos und auf dichtestem Raum<br />

gegeneinander, dabei wurden die Pandavas von Bhima und wir von Karna angeführt. Mit<br />

Bögen und Pfeilen, Stachelkeulen und Schwertern, Lanzen und Äxten, Bhushundis und<br />

Wurfpfeilen, Rapieren und Streitkolben, Keulen und Speeren, polierten Kuntas und Haken<br />

fielen sie übereinander her, nahmen Leben und vermehrten die Bewohner im Reich Yamas.<br />

Himmel und Erde erfüllten sich mit dem Sirren der Bogensehnen, dem Zischen der Pfeile,<br />

dem Klatschen der Hände und dem Geratter der Wagenräder. Zufrieden mit dem Lärm<br />

kämpften Helden mit Helden und sehnten sich das Ende der Feindschaft herbei. Laut wurde<br />

das Getöse der Waffen, das Grunzen der Elefanten, das Gebrüll der Krieger und Geschrei der<br />

getroffenen Männer. Manche der Männer wurden bei dem gräßlichen Lärm bleich und<br />

ängstlich, manche fielen sogar ohnmächtig nieder. Und viele der entschlossen brüllenden<br />

und kämpfenden Feinde machte der heldenhafte Karna mit seinen Pfeilen nieder. Auf<br />

einmal sandte er zwanzig Wagenkrieger unter den tapferen Pandava Kämpfern mitsamt<br />

ihren Pferden, Wagenlenkern und Standarten ins Reich Yamas. Schnell wirbelten da die<br />

besten Pandava Krieger herum und umzingelten Karna mit großer Energie und schnellem<br />

Gebrauch der Waffen. Und Karna zerwühlte das feindliche Heer mit seinen Schauern an<br />

Waffen wie ein großer Elefant in einen Lotusteich eintaucht und die Schwäne aufschreckt. Er<br />

drang tief in die feindlichen Reihen ein, schüttelte seinen vorzüglichen Bogen und fällte ihre<br />

Häupter mit seinen scharfen Pfeilen. Für niemanden benötigte er einen zweiten Pfeil. Wie ein<br />

Wagenlenker die Pferde zischend mit der Peitsche trifft, so zermalmte Karna mit seinen<br />

Geschossen die Rüstungen, Körper und Leben seiner Gegner, und traf sogar durch die<br />

schützenden Wagengitter, hinter denen nur die Bogensehne zu hören war. Wie ein Löwe in<br />

die Herde Rehe so fiel Karna in die Srinjayas und Panchalas ein. So vereinten sich die Söhne<br />

der Draupadi, die Zwillinge (Nakula und Sahadeva) und Satyaki und zogen gemeinsam gegen<br />

Karna. Doch überall auf dem Schlachtfeld tobte die Schlacht, und die Männer achteten ihre<br />

Leben gering, indem sie bewaffnet und geharnischt mit allen Arten von Waffen<br />

gegeneinander kämpften. Sie schrien sich an, hieben aufeinander ein, fielen nieder,<br />

verfolgten einander, bluteten stark und starben qualvoll mit herausgerissenen Augen oder<br />

Hirnen. Von Waffen bedeckt lagen prächtige Helden mit blühenden Gesichtern auf dem<br />

Boden, die schönen Münder mit Blut gefüllt. Fast schienen sie uns noch am Leben zu sein.<br />

Andere trieb der Kampfeseifer hauend und stechend immer weiter, auch wenn ihre Glieder<br />

schon von Lanzen und Haken zerfleischt waren. Und viele, viele sanken blutüberströmt und<br />

leblos nieder, als ob mit der Axt gefällte Sandelbäume ihren roten Saft verströmten. Wagen<br />

wurden von Wagen zerstört, Elefanten kämpften mit Elefanten, Männer fochten mit<br />

Männern und Pferde rannten gegeneinander, um dann zu Tausenden unterzugehen. Überall<br />

auf der Erde lagen Standarten, Köpfe, Schirme, Tiere und menschliche Arme herum, die von<br />

rasiermesserscharfen Waffen abgetrennt worden waren. So viele Leben wurden in dieser<br />

Schlacht vernichtet – tapfere Helden von Reitern geschlagen und Elefanten mit abgetrennten<br />

Rüsseln krachten wie Berge zu Boden und begruben ihre Standarten und Banner unter sich.<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 31 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 8, Karna Parva

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