PDF 0.8MB - Das Mahabharata - Pushpak
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der damals im Würfelspiel begonnen hatte. Auch die Pferde der Helden wieherten<br />
gegeneinander an. Shalya und Krishna warfen sich harte Blicke zu, doch Krishna<br />
überwältigte mit seinen Blicken den Gegner, wie auch Arjuna den seinen.<br />
Doch lächelnd sprach Karna zu Shalya:<br />
Wenn Arjuna mich heute schlägt, sag mir aufrecht, oh Freund, was wirst du dann tun?<br />
Shalya antwortete:<br />
Wenn du tot bist, werde ich selbst Krishna und Arjuna schlagen. Ja, auf einem einzigen<br />
Wagen werde ich gegen die beiden kämpfen, wenn du fällst.<br />
Auch Arjuna wollte dies von Krishna wissen, doch Krishna antwortete gelassen:<br />
Vielleicht fällt die Sonne vom Himmel, die Erde spaltete sich in tausend Teile oder das Feuer<br />
erkaltet. Doch Karna wird dich nicht schlagen können, oh Arjuna. Wenn dies nämlich<br />
geschehen sollte, dann stünde die Zerstörung des Universums bevor. Und was mich<br />
anbelangt, mit bloßen Händen werde ich Karna und Shalya besiegen.<br />
Da sprach auch Arjuna lächelnd zum niemals ermüdenden Krishna:<br />
Selbst vereint sind Shalya und Karna mir nicht ebenbürtig. Du wirst es sehen, wie ich Karnas<br />
Banner und Standarte, Shalya und den Wagen, Schirm und Bogen und alle Waffen mit<br />
meinen Pfeilen in Stücke schneide. Zu Staub wird er werden, vom Sturm zermalmt wie ein<br />
Baum im Wald. Heute werden seine Ehefrauen zu Witwen. Bestimmt haben sie letzte Nacht<br />
schon von schlechten Omen geträumt. Ich kann meinen Zorn kaum zügeln, wenn ich daran<br />
denke, wie der Lump handelte, lachte und scheußliche Worte sprach, als Draupadi in die<br />
Versammlung gezerrt wurde. Bald, oh Krishna, wirst du sehen, wie ich ihn zertrümmere wie<br />
ein wütender Elefant einen blühenden Baum. Heute wirst du Karnas Fall bezeugen und die<br />
süßen Worte hören: „Welch gutes Schicksal, oh du aus dem Geschlecht der Vrishnis, denn der Sieg<br />
ist dein.“ Heute kannst du Abhimanyus Mutter trösten, denn die Schuld an den Feind ist<br />
abgegolten. Und auch Kunti, deine Tante, kannst du mit leichtem Herzen trösten, wie auch<br />
Draupadi, die so viele Tränen vergoß, und König Yudhishthira, den Gerechten, mit Worten<br />
so süß wie Nektar.<br />
Kapitel 88 – Die Schlacht beginnt<br />
Sanjaya sprach:<br />
Mittlerweile sahen nun auch die Menschen, wie sich auf wunderbare Weise die Götter,<br />
Nagas, Siddhas, Yakshas, Gandharvas und Apsaras, die himmlischen Rishis und Garuda mit<br />
all seinem gefiederten Gefolge im Himmelsgewölbe versammelt hatten. Auch hörten die<br />
Menschen die himmlische Musik und die Lieder, das Lachen und die Lobeshymnen, und sie<br />
sahen die Apsaras tanzen. Frohen Herzens begannen die Kaurava und Pandava Heere unter<br />
lautem Waffengeklirr und Löwengebrüll die Schlacht, und das Schlachtfeld sah bald<br />
strahlend aus mit all den wogenden Tieren und Menschen, Wagen und Waffen. Für<br />
Menschen schien es unerträglich zu sein, aufgrund der fallenden Keulen, Schwerter, Speere<br />
und Pfeile und all der leblosen Körper, die blutrot gefärbt den Boden bedeckten. Auch<br />
Arjuna und Karna schossen ihre Pfeile ab und verhüllten sowohl den sich verdunkelnden<br />
Himmel aus auch das jeweils feindliche Heer damit. Es wurde so unübersichtlich, daß<br />
niemand mehr Freund oder Feind unterscheiden konnte, und die Krieger wieder Zuflucht<br />
entweder bei Karna oder Arjuna suchten, wie bei Lichtstrahlen, die einen zu Sonne oder<br />
Mond führen. Die beiden Helden sahen prachtvoll aus, wie sie in allen Richtungen die<br />
Waffen des anderen zerstreuten und gegeneinander kämpften wie der Ostwind gegen den<br />
Westwind. Jeder der beiden ermutigte seine Truppen: „Lauft nicht davon!“, und die Krieger<br />
auf beiden Seiten hielten ihre Stellung. Dabei umgaben sie die beiden Helden wie die Götter<br />
und Asuras Indra und Samvara umgeben. Und sie ehrten ihre Helden mit Löwengebrüll,<br />
Trommelschlagen und Muschelblasen, wie Sonne und Mond von brüllenden<br />
Gewitterwolken gegrüßt werden. Jeder der beiden Helden spannte seinen formidablen<br />
Bogen zum Kreis, was der Korona von Sonne und Mond glich, und schoß tausende Pfeile<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 141 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 8, Karna Parva