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PDF 0.8MB - Das Mahabharata - Pushpak

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Kapitel 23 – Dushasana gegen Sahadeva<br />

Sanjaya sprach:<br />

Während Sahadeva eifrig dein Heer wegpustete, oh großer König, zog Dushasana gegen ihn<br />

– der Bruder gegen den Bruder. Als diese beiden Helden den tödlichen Kampf aufnahmen,<br />

schwenkten die großen Krieger ihre Kleider und ließen ihr Löwengebrüll ertönen. Zuerst<br />

bekam der Sohn des Pandu drei Pfeile deines entschlossenen Sohnes in die Brust, nachdem<br />

diesen ein gegnerischer Pfeil getroffen hatte. Sogleich sandte Sahadeva siebzig Pfeile<br />

hinterher und drei auf den Wagenlenker deines Sohnes. Dann zertrennte Dushasana den<br />

Bogen seines Gegners und schoß dreiundsiebzig Pfeile auf dessen Arme und Brust ab. Nun<br />

zornig nahm Sahadeva sein Schwert und schleuderte es schnell auf den Wagen deines<br />

Sohnes. Es zerschnitt den Bogen nebst Sehne und aufgelegtem Pfeil und fiel auf die Erde wie<br />

eine Schlange aus dem Himmel. Schnell ergriff Sahadeva einen neuen Bogen und schoß<br />

einen tödlichen Pfeil auf Dushasana ab. Doch mit seinem scharfen Schwert zerschnitt dein<br />

Sohn den so grell wie Yamas Schlinge glänzenden Pfeil noch im Fluge. Und im nächsten<br />

Moment schleuderte nun Dushasana sein großes Schwert auf Sahadeva und packte einen<br />

neuen Bogen. Mit größter Leichtigkeit erwehrte sich Sahadeva des heransausenden<br />

Schwertes und schnitt es mit seinen Pfeilen in viele Teile. Genau wie die vierundsechzig<br />

Pfeile deines Sohnes, von denen er jeden einzelnen mit vier eigenen Pfeilen zertrümmerte.<br />

Nun war es wieder an Sahadeva, seinen Feind mit vielen Pfeilen einzudecken. Doch auch<br />

dein Sohn entließ auf jeden ankommenden Pfeil drei eigene und wehrte den Angriff mit laut<br />

dröhnendem Gebrüll ab. Zornig legte Sahadeva einen gräßlichen Pfeil auf seine Bogensehne,<br />

welcher dem Vernichter selbst glich. Gewaltig spannte er den Bogen und schoß den Pfeil auf<br />

deinen Sohn. Mit großer Kraft durchschlug der Pfeil Rüstung und Körper deines Sohnes und<br />

trat zischend wie eine Schlange in die Erde ein. Dein Sohn Dushasana verlor sogleich das<br />

Bewußtsein, oh König, und sein Wagenlenker brachte ihn unter heftigem Pfeilehagel<br />

schleunigst in Sicherheit. Nach diesem Sieg über deinen Sohn, kehrte sich Sahadeva den<br />

Einheiten um Duryodhana zu, und stürmte voran. Wie ein wütender Mann einen Schwarm<br />

Ameisen zertritt, so verwüstete dieser Sohn des Pandu die Kaurava Heerscharen.<br />

Kapitel 24 – Karna gegen Nakula<br />

Sanjaya sprach:<br />

Auch Nakula kämpfte verheerend gegen die Kaurava Divisionen bis sich ihm Karna<br />

entgegenstellte. Lächelnd sprach er zu Karna:<br />

Es ist eine Gunst der Götter, daß du mich nach so langer Zeit bemerkst und ich dir endlich<br />

gegenüberstehe. Du bist eine der Wurzeln dieser Boshaftigkeiten, der Feindschaft und des<br />

Streits. Durch dich werden die Kauravas in diesem Kampf untergehen. Wenn ich dich heute<br />

schlage, dann erachte ich mich als einen, der sein Ziel erreicht hat und dessen Herzensfieber<br />

gestillt ist.<br />

Ihm antwortete Karna mit den für einen Prinzen und Bogenkämpfer angemessenen Worten:<br />

Kämpfe mit mir, oh Held. Wir wünschen, deine Männlichkeit zu sehen. Doch prahle erst,<br />

wenn du einige Meisterleistungen in der Schlacht vollbracht hast, du tapferer Krieger.<br />

Helden tauchen bis zum Äußersten ihrer Kräfte in die Schlachte ein, ohne sich zu rühmen. So<br />

kämpfe mit mir nach besten Kräften, und ich werde deinen Stolz schon stillen.<br />

Und nach diesen Worten schoß Karna flugs dreiundsiebzig Pfeile auf Nakula ab. Jener<br />

antwortete mit achtzig Pfeilen, die so gefährlich wie giftige Schlangen waren. Karna wehrte<br />

diesen Pfeileschauer mit goldgeflügelten und gewetzten Pfeilen ab und schoß dreißig Pfeile<br />

zurück. Diese durchdrangen Nakulas Rüstung und tranken durstig sein Blut. Doch Nakula<br />

nahm sich einen besseren und goldverzierten Bogen und traf Karna mit zwanzig Pfeilen und<br />

dessen Wagenlenker mit drei. Auch gelang es dem zürnenden Nakula, den Bogen Karnas<br />

mit einem sehr scharfen, breitköpfigen Pfeil zu durchtrennen. Und gleich wieder gelassen<br />

lächelnd beschoß er den bogenlosen Karna mit dreihundert Pfeilen. Alle Wagenlenker<br />

staunten sehr, als sie Karna in dieser Notlage sahen, oh Herr. Doch auch Karna nahm einen<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 33 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 8, Karna Parva

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