PDF 0.8MB - Das Mahabharata - Pushpak
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Yudhishthira, der große Wagenkrieger und einstige Schüler Dronas rief Aswatthaman<br />
kriegerisch zu:<br />
Oh Tiger unter den Männern, du hast keine Liebe und Dankbarkeit in dir, denn du bist fest<br />
entschlossen, mich heute zu schlagen. Die Pflichten eines Brahmanen sind Askese,<br />
Freigebigkeit und Studium. Nur Kshatriyas sollten den Bogen spannen. So scheint es mir, du<br />
bist nur dem Namen nach ein Brahmane. Und doch werde ich vor deinen Augen die<br />
Kauravas in der Schlacht besiegen. Handle du, wie du es vermagst. Doch ich nenne dich<br />
einen Lumpen von Brahmanen.<br />
Gelassen überlegte Aswatthaman nach diesen Worten, was angemessen und wahrhaft sei,<br />
und gab keine Antwort. Schweigend deckte er den Sohn des Pandu mit Pfeilen ein, wie der<br />
Vernichter selbst, wenn er die Schöpfung zerstört. Und Yudhishthira mußte sich<br />
zurückziehen und seine große Abteilung allein lassen. Nachdem Yudhishthira den Ort<br />
verlassen hatte, tat es ihm Aswatthaman gleich. Von da an mied Yudhishthira das<br />
Zusammentreffen mit Aswatthaman, obwohl er entschlossen gegen deine Truppen kämpfte<br />
und die grausame Aufgabe des Tötens auf sich nahm.<br />
Kapitel 56 – Verheerendes Schlachten<br />
Sanjaya fuhr fort:<br />
Zur gleichen Zeit hatte Karna gegen Bhima, die Panchalas, Chedis und Kekayas gekämpft<br />
und vor den Augen Bhimas viele große Wagenkrieger unter den Chedis, Karushas und<br />
Srinjayas geschlagen. Und Bhima wandte sich von Karna, diesem Besten unter den<br />
Wagenkriegern, ab und kämpfte lieber gegen die Kaurava Truppen, wie ein loderndes Feuer<br />
einen Haufen Heu verschlingt. So konnte Karna tausende gute Männer und Bogenschützen<br />
unter den Panchalas, Srinjayas und Kekayas schlagen. So wie auch Bhima und Arjuna die<br />
Samsaptakas und Kauravas zu Tausenden vernichteten. Ach, es war auch deine üble Politik,<br />
oh König, die an diesem Tag so viele Kshatriyas unter den brennenden Pfeilen der drei<br />
gewaltigen Helden vergehen ließ.<br />
Duryodhana gegen die Madri Zwillinge und Dhrishtadyumna<br />
Auch Duryodhana kämpfte zornig und beschoß Nakula und dessen Pferde mit neun Pfeilen.<br />
Als nächstes fällte dein Sohn mit einem extrem scharfen und breiten Pfeil die goldene<br />
Standarte von Sahadeva. Nakula schoß zornentbrannt dreiundsiebzig und Sahadeva fünf<br />
Pfeile zurück. Duryodhana antwortete mit fünf Pfeilen für jeden der beiden Gegner. Auch<br />
die Bögen der Zwillinge fielen einem Paar breiter Pfeile zum Opfer, und dann traf dein Sohn<br />
die Brüder mit dreiundsiebzig Pfeilen. Sofort nahmen die furchtlosen Helden neue und<br />
starke Bögen zur Hand, welche dem Bogen von Indra glichen, und strahlten dabei herrlich<br />
wie zwei himmlische Jünglinge. Dann deckten sie mit großer Behendigkeit ihren Cousin mit<br />
gräßlichen Pfeilen ein, oh König. Nun erfüllte deinen Sohn großer Zorn, und auch er schoß<br />
Unmengen von geflügelten Pfeilen ab, so daß sein Bogen ohne Pause immer zum Kreis<br />
gespannt erschien und die Geschosse nur so nach allen Seiten davonflogen. Dieser Ansturm<br />
ließ die Pracht der Jünglinge verblassen, denn die spitzen und goldenen Pfeile deines Sohnes<br />
bedeckten den Himmel in allen Richtungen. Viele meinten bei diesem Heldenmut deines<br />
Sohnes schon, der Tod stünde den Zwillingen nahe, auch wenn beide dem Vernichter selbst<br />
am Ende des Yuga glichen.<br />
Dies war der Augenblick, indem sich Dhrishtadyumna, der Kommandeur der Pandava<br />
Heerscharen, dazwischen warf. Er überging die Söhne der Madri und beschoß deinen Sohn<br />
mit seinen Pfeilen. Doch mit unermeßlicher Seele war dein Sohn vom Wunsch nach<br />
vergeltendem Kampf erfüllt, und lächelnd empfing er den Prinzen der Panchalas mit<br />
fünfundzwanzig Pfeilen. Und mit lautem Löwengebrüll sandte er gleich noch sechzig und<br />
fünf Pfeile hinterher. Auch zerschnitt er mit scharfem Pfeil sowohl den Bogen als auch den<br />
ledernen Fingerschutz seines Gegners. Dhrishtadyumna warf den kaputten Bogen beiseite<br />
und nahm sich schnell einen neuen mit starker Sehne. Dabei strahlte er prächtig mit all den<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 88 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 8, Karna Parva