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PDF 0.8MB - Das Mahabharata - Pushpak

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König. Die Panchalas kämpften mit den Kurus, Männer mit Männern, Elefanten mit<br />

Elefanten, Wagenkrieger mit Wagenkriegern und Reiter mit Reitern. Die Paare der Kämpfer<br />

boten einen wundervollen Anblick, so voller Stärke und mit allen Arten von Waffen und<br />

großem Geschick, wie sie stritten. All die Helden kämpften mit Entschlossenheit, Geschick<br />

und Feuereifer gegeneinander, und waren wunderschön anzusehen in ihren agilen<br />

Bewegungen. Auch beachteten sie die Praktiken der Kshatriyas, denn keiner fiel von hinten<br />

über den anderen her.<br />

Doch nur für einen kurzen Moment war die Schlacht wunderbar anzusehen, denn schon<br />

bald wurden die Kämpfer rasend und zeigten keine Achtung mehr voreinander.<br />

Wagenkrieger bohrten ihre Waffen in Elefanten und töteten sie mit ihren spitzen<br />

Geschossen. Elefanten wurden auf Pferde gehetzt, trampelten sie nieder oder zerfetzten sie<br />

mit ihren Stoßzähnen auf gräßlichste Weise. Reiter trieben feindliche Pferde mit lautem<br />

Händeklatschen zusammen und kämpften sie nieder, wenn sie hilflos umherirrten. Auch<br />

wurden Elefanten und Pferde von hinten oder den Flanken angegriffen. Wenn Fußsoldaten<br />

auf der Flucht ihre Ornamente wegwarfen, sah man Elefantentreiber, welche als Zeichen des<br />

Sieges ihren Elefanten geboten, den Schmuck mit den Stoßzähnen aufzunehmen. Manchmal<br />

rotteten sich Fußsoldaten zusammen, um einen Elefantenkämpfer zu töten. Diese ließen<br />

dann ihre trainierten Tiere die Männer in die Luft wirbeln, um sie im Fallen mit den<br />

Stoßzähnen aufzuspießen. Wenn Tiere aus der eigenen Abteilung in eine feindliche Truppe<br />

abgedrängt wurden, vereinten sich die feindlichen Elefanten, um den Eindringling so lange<br />

am Boden zu rollen, bis er tot war. Sowohl Männer als auch Tiere fielen völlig zerfleischt zu<br />

Boden oder wurden herumgeschleudert. Auch Wagen mit allen Insassen flogen durch die<br />

Luft, wenn riesige Elefanten sie wirbelten. Wenn gegeneinander kämpfende Fußsoldaten<br />

ihre Waffen erschöpft hatten, gingen sie wild mit den Fäusten aufeinander los, packten sich<br />

an den Haaren und zogen und schleuderten, was sie nur konnten. Hatte ein Kämpfer den<br />

Sieg errungen, stieß er den Unterlegenen zu Boden, setzte seinen Fuß auf dessen Brust und<br />

schlug ihm energisch den Kopf ab. Ich sah sogar Krieger die Toten mit den Füßen treten und<br />

Fallenden noch den Kopf abschlagen. Viele Krieger fielen durch Angriffe, die sich nicht<br />

erkennen konnten. In dieser rasenden Schlacht standen zahllose kopflose Körper auf dem<br />

Schlachtfeld, während die blutgetränkten Waffen und Rüstungen zwischen ihnen leuchteten.<br />

Ja, so gräßlich war die Schlacht, welche von dem fürchterlichen Klirren der Waffen begleitet<br />

wurde. Es schien mit seinem Getöse das ganze Universum anzufüllen wie die tobenden und<br />

rasenden Wellen der Ganga. Von Pfeilen gespickt konnten die Krieger nicht mehr Freund<br />

von Feind unterscheiden. Doch die Könige kämpften weiter für den Sieg, denn sie waren<br />

davon überzeugt, kämpfen zu müssen. Und so schlugen die Krieger jeden, den sie vor sich<br />

sahen ohne Unterschied. Die Helden kämpften wie rasend und die Krieger daher ohne<br />

Vernunft. Der Boden wurde unpassierbar durch die zerbrochenen Wagen, Leichen und<br />

schlammigen Blutströme. Karna schlachtete die Panchalas, während Arjuna die Trigartas<br />

schlachtete. Und Bhima schlachtete die Kurus und deren Elefantenabteilungen. Beide<br />

Armeen kämpften für Ruhm und Sieg, und es war die Stunde, als die Sonne den Zenit<br />

überschritten hatte.<br />

Kapitel 29 – Duryodhana gegen Yudhishthira<br />

Dhritarashtra sprach:<br />

Ich habe von dir, oh Sanjaya, von unzähligen schmerzlichen und unerträglichen Sorgen<br />

meiner Söhne gehört und auch von ihren Verlusten. Was du mir erzählt hast, und wegen der<br />

Art, wie die Schlacht gekämpft wurde, bin ich sicher davon überzeugt, daß die Kauravas<br />

nicht mehr sind. Oh Suta, Duryodhana wurde seines Wagens beraubt. Doch wie ging es<br />

weiter mit ihm und Yudhishthira? Und was geschah alles am Nachmittag? Erzähl mir alles<br />

genau, oh Sanjaya, denn du bist geübt im Erzählen.<br />

Sanjaya sprach:<br />

Während die Schlacht zwischen den beiden Armeen solcherart raste, war Duryodhana auf<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 39 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 8, Karna Parva

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