PDF 0.8MB - Das Mahabharata - Pushpak
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Zuhörens würdig sind? Dein Vorhaben gleicht einem Schwimmer über das weite Meer, der<br />
nur seine beiden Arme zum Rudern und dabei noch einen Stein um den Hals hängen hat.<br />
Oder ziehst du es vor, von einem Bergesgipfel abzuspringen? Wenn du etwas für dich Gutes<br />
erreichen willst, dann kämpfe mit Arjuna inmitten des Schutzes deine geordneten Truppen.<br />
<strong>Das</strong> sage ich dir zum Wohle Duryodhanas und nicht, weil ich dich kränken will. Wenn du<br />
irgendeinen Hang zur Rettung deines Lebens hegst, dann nimm meinen Rat an.<br />
Karna antwortete ihm:<br />
Ich vertraue auf die Kraft meiner Arme und suche Arjuna im Kampf. Du jedoch, du Feind<br />
mit dem Gesicht eines Freundes, versuchst nur, mich zu ängstigen. Niemand wird mich von<br />
meinem Entschluß abbringen, nicht einmal Indra mit erhobenem Donner. Was also noch von<br />
Sterblichen sprechen?<br />
Doch Shalya gab nicht nach und versuchte, Karna zu reizen:<br />
Wenn dich die spitzen und schnellen Pfeile mit Kankafedern von Arjunas Bogensehne mit all<br />
seiner Kraft und Energie treffen, dann wirst du den Zweikampf mit dem Helden bereuen.<br />
Wenn Arjuna seinen himmlischen Bogen aufnimmt und dich und die Kuru Armee<br />
verbrennt, wirst du tief bereuen. Wie ein spielendes Kind in der Mutter Schoß versucht, den<br />
Mond zu fangen, so versuchst du Törichter den strahlenden Arjuna auf seinem Wagen zu<br />
besiegen. Indem du dich mit den spitzen Pfeilen Arjunas anlegen willst, reibst du deine<br />
Glieder auch an den scharfen Kanten des Diskus. Deine Forderung an Arjuna gleicht der<br />
eines jungen Hirsches, der einen zornigen Löwen herausfordert. Stell dich lieber nicht dem<br />
Prinzen mit der gewaltigen Energie, oh Sohn eines Suta, wie ein von üppigem Fleisch<br />
verwöhnter Fuchs den Monarchen des Waldes mit der prächtigen Mähne fordert. Wie ein<br />
Hase sich dem großen, erregten Elefanten mit Stoßzähnen wie Pflugscharen in den Weg<br />
stellt, so stellst du dich Arjuna. Aus Übermut ärgerst du mit einem Holzstöckchen die<br />
schwarze Kobra in ihrem Loch, oh Karna. Du bellst wie ein Schakal den Löwen an und reizt<br />
als Schlange den agilen Garuda mit seinem schönen Gefieder. Ohne Floß versuchst du, den<br />
Ozean zur Flutzeit zu überqueren, dieses Reservoir aller Gewässer, mit seinen bergeshohen<br />
Wellen und Scharen von Meeresgetier. Wie ein Kalb den Stier mit seinen spitzen Hörnern<br />
und einem Nacken so rund wie eine Trommel besiegen möchte, so forderst du Arjuna zum<br />
Kampf. Du quakst wie ein Frosch die dunkle und schwere Gewitterwolke an und bellst wie<br />
ein Hund aus dem Innern des Hauses seines Meisters den Tiger im Wald an. Wenn ein<br />
Schakal inmitten von Hasen lebt, dann meint er, ein Tiger zu sein bis er tatsächlich einen<br />
trifft. Und so meinst du, oh Sohn der Radha, ein Löwe unter den Männern zu sein, denn<br />
noch erblickst du nicht Arjuna, diese Geißel seiner Feinde. Solange du die beiden Krishnas<br />
nicht siehst, wie sie auf einem Wagen daherkommen, und solange du den Klang von<br />
Gandiva noch nicht hörst, solange tu, was immer dir beliebt. Doch wenn der Tiger seine<br />
Pfeile in alle Himmelsrichtungen schickt, und das Rattern seines Wagens und der Klang<br />
seines Bogens das Himmelsgewölbe erfüllt, dann wirst du zum Schakal werden. Du warst<br />
immer ein Schakal und Arjuna ein Löwe. Oh Narr, du erschienst immer wie ein Schakal<br />
wegen deines Hasses auf andere Helden und deiner Bosheit für sie. So wie eine Maus und<br />
eine Katze an Stärke vergleichbar sind, ein Hund und ein Tiger, ein Fuchs und ein Löwe, ein<br />
Hase und ein Elefant, Falschheit und Wahrhaftigkeit, oder Gift und Nektar – so bist du und<br />
Arjuna vergleichbar, wenn man alle eure Taten vergleicht.<br />
Kapitel 40 – Karnas Antwort<br />
Sanjaya fuhr fort:<br />
So bekam Karna zu spüren, wie passend der Name seines Wagenlenkers war (Shalya = Pfeil),<br />
denn dessen Wortpfeile schmerzten sehr und erfüllten Karna mit Zorn.<br />
Er antwortete:<br />
Die Verdienste von verdienstvollen Menschen sind nur ebenso verdienstvollen Menschen<br />
gewahr, und nicht denen, welche keine Verdienste haben, oh Shalya. Du hast keinerlei<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 60 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 8, Karna Parva