PDF 0.8MB - Das Mahabharata - Pushpak
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Der Anblick Arjunas verlieh ihm neue Kraft, so daß auch Bhima wieder anfing zu kämpfen.<br />
Und mit der Macht und der Schnelligkeit des Windgottes entwurzelte er deine Truppen, oh<br />
Monarch, so daß deine Armee auch an dieser Stelle durcheinanderkam und schwankte. Mit<br />
leichter Hand und sein eigenes Leben nicht schonend schickte Bhima viele Feinde ins Reich<br />
Yamas, so daß deine Krieger wieder Angst fühlten bei diesem heftigen Angriff Bhimas, der<br />
dem Vernichter selbst am Ende der Yugas glich. Dein Sohn Duryodhana sandte alle seine<br />
Truppen gegen Bhima, denn er meinte, wenn er fiele, wären die Pandava Truppen bereits<br />
besiegt. Und alle Könige und großen Bogenschützen folgten dem Befehl deines Sohnes,<br />
Bhima mit Schauern an Pfeilen eindeckend. Sie umzingelten Bhima mit Wagen und<br />
Elefanten, Pferden und Fußsoldaten, so daß der schöne Bhima in ihrer Mitte so strahlend<br />
aussah wie der volle Mond mit seiner Korona inmitten der Sterne. Grausam entschlossen<br />
und mit zornesroten Augen entließen die feindlichen Könige ihre Waffen über ihm. Doch<br />
mit geraden Pfeilen die Reihen durchbohrend entkam Bhima der Enge wie ein Fisch dem<br />
Netz, indem er zehntausend wütend heranstürmende Elefanten tötete, zweihunderttausend<br />
und zweihundert Männer, fünftausend Pferde und hundert Wagenkrieger. Damit ließ er<br />
einen Strom von Blut fließen, der gewaltig war. Blutiger Schaum tanzte auf den Wellen, die<br />
Wagen waren die Inseln, die Elefanten die großen Wesen wie Alligatoren, die Menschen die<br />
Fische, die Pferde die Haie und das Haar der Tiere trieb wie Schilf und Moos im Strom. Die<br />
abgetrennten Arme der Männer wanden sich wie Schlangen, und viele Juwelen und<br />
Edelsteine glänzten in den blutigen Wassern. Die Oberschenkel der Krieger glichen<br />
Krokodilen, Fett und Fleisch sank wie Schlamm zum Grund, und an den Köpfen bildeten<br />
sich Strudel wie an Felsen. Mit Pfeilen und Bögen, Keulen und Speeren versuchten die<br />
Männer wie mit Flößen, diesen gräßlichen Fluß zu überqueren, in dem Schirme und<br />
Standarten wie Schwäne schwammen und goldene Helme und Halsketten wie schöne<br />
Lotusblüten strahlten. Die Männer mit edlen Eigenschaften konnten diesen Strom mit<br />
Leichtigkeit überqueren, doch die Feigen und Ängstlichen versanken schnell darin. Die<br />
Wellen sprudelten davon ins Reich Yamas, und es hatte wahrlich nicht lange gedauert, bis<br />
Bhima diesen Strom geschaffen hatte, der uns wie der furchtbare Fluß Vaitarani erschien.<br />
Bhima gegen Shakuni<br />
Wohin sich Bhima auch wandte, überall schlug er hunderte und tausende feindliche Krieger.<br />
Und wieder sprach Duryodhana besorgt, diesmal zu Shakuni:<br />
Geh, oh Onkel, und besiege den mächtigen Bhima. Wenn er fällt, ist das große Heer der<br />
Pandavas geschlagen.<br />
Unerschrocken ob der tödlichen Schlacht machte sich Shakuni mit seinen Brüdern auf den<br />
Weg und ging Bhima mit seinen spitzen Pfeilen entgegen. Doch der gefährlichen Waffen<br />
nicht achtend stellte sich Bhima seinem Angreifer. Shakuni schoß einige an Stein gewetzte<br />
Knotenpfeile mit goldenen Schwingen auf die linke Seite von Bhimas Brust ab. Tief drangen<br />
diese Pfeile mit Kanka Federn durch die Rüstung hindurch in Bhimas Körper ein. Schnell<br />
schoß der schwer verwundete Bhima einen goldenen Pfeil auf Shakuni, den der jedoch mit<br />
leichter Hand noch in der Luft in sieben Teile spaltete. Als Bhimas Pfeil so wirkungslos zu<br />
Boden fiel, packte ihn der Zorn, und er zerschnitt mühelos mit einem breiten Pfeil Shakunis<br />
Bogen. Shakuni ergriff schnell einen neuen Bogen und schoß sechzehn breite Pfeile ab. Mit<br />
zwei von ihnen traf er den Wagenlenker seines Gegners, mit sieben Bhima selbst, mit einem<br />
dessen Standarte und mit zwei weiteren den Schirm. Die übrigen vier trafen Bhimas Pferde.<br />
Zornig schleuderte Bhima daraufhin einen eisernen Speer, dessen Schaft mit Gold verziert<br />
war. Heftig kam er auf Shakuni zu, der ihn jedoch nicht minder zornig auffing und<br />
zurückschleuderte. Der Speer traf den linken Arm von Bhima und schlug dann wie ein Blitz<br />
krachend in die Erde ein. Dieser großartige Treffer ließ deine Truppen jubelnd aufschreien,<br />
was Bhima nicht ertragen konnte. Schnell nahm er einen neuen, gespannten Bogen zur Hand<br />
und deckte die Soldaten Shakunis ein, die ihres Lebens nicht achtend mutig kämpften. Dann<br />
schlug er Shakunis Pferde und dessen Standarte, ohne nur einen Moment zu zögern.<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 124 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 8, Karna Parva