23.11.2013 Aufrufe

PDF 0.8MB - Das Mahabharata - Pushpak

PDF 0.8MB - Das Mahabharata - Pushpak

PDF 0.8MB - Das Mahabharata - Pushpak

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Mit großer Geschwindigkeit bohrten sich die Pfeile durch Karnas Rüstung, tranken sein Blut,<br />

wollten seinen Lebensatem nehmen und drangen dann mit blutgetränkten Federn in die<br />

Erde ein. Der Treffer schmerzte und erzürnte Karna erneut, wie eine Schlange, die man mit<br />

dem Stock schlägt, und er schoß mächtige Waffen zurück. Er traf Krishna mit zwölf und<br />

Arjuna mit neunundneunzig Pfeilen. Dabei lachte er laut und ließ seinen Kampfschrei<br />

ertönen. Doch auch Arjuna war wieder hell entflammt und wollte die Freude seines Gegners<br />

nicht ohne Taten hinnehmen. Um die empfindlichen Teile des Körpers wissend schoß er mit<br />

der Energie von Indra hunderte Pfeile ab. Sofort folgten neunzig Pfeile, welche der Schlinge<br />

des Todes glichen. Und Karna zitterte tief getroffen. Sein kostbarer Helm, voller Perlen,<br />

Diamanten und aus purem Gold fiel von Arjunas Pfeilen getroffen, und auch seine Ohrringe<br />

zersprangen in tausend Stücke. Die helle Rüstung Karnas, welche die besten Künstler<br />

sorgfältig und lang bearbeitet hatten, wurde in wenigen Augenblicken zerstückelt und vier<br />

geschärfte Pfeile trafen ihr ungeschütztes Ziel. Karna litt nun extrem große Schmerzen, als ob<br />

ihn alle Krankheiten zur gleichen Zeit heimgesucht hätten. Schnell und immer schneller<br />

schoß Arjuna kraftvoll seine Pfeile ab, und traf den schon völlig blutrot gefärbten Karna mit<br />

eisernen Pfeilen in die Brust. Da warf Karna seinen himmlischen Bogen weg und auch die<br />

Köcher, wand sich vor Schmerz und kämpfte nicht mehr. Gelähmt und verwirrt war er und<br />

litt große Pein. Und Arjuna wollte edel und pflichtbewußt den Wehrlosen nicht mehr<br />

beschießen.<br />

Doch Krishna rief ihm erregt zu:<br />

Warum bist du so vergeßlich, oh Sohn des Pandu? Die Weisen verschonen ihre Feinde<br />

niemals, nicht für einen Moment, auch wenn sie schwach erscheinen. Wer gelehrt ist gewinnt<br />

sich Verdienst und Ruhm, wenn er den Feind in Not schlägt. Verliere keine Zeit und töte<br />

Karna, der dir immer feindlich gesinnt war und der Erste aller Helden ist. Sobald er kann,<br />

wird er dich wieder angreifen wie eh und je. Töte ihn, wie Indra den Asura Namuchi schlug.<br />

Gehorsam sprach Arjuna, dieser Beste der Kurus:<br />

So sei es.<br />

Und Krishna ehrend bohrte er noch mehr Pfeile in Karna wie Indra einst in den Asura<br />

Samvara. Der ganze Wagen von Karna, die Pferde und er selbst wurden energisch mit<br />

Kalbszahnpfeilen mit goldenen Schwingen eingedeckt, und Karna sah strahlend aus wie ein<br />

Asoka Hain voller roter Blüten auf einem stattlichen Bergesgipfel. Karna hatte sich bald<br />

wieder erholt und schoß grell blitzende Pfeile zurück, so daß sich die Pfeile der beiden<br />

Helden im Himmel trafen und gegenseitig vernichteten. Nun wurde Karna wieder gelassen,<br />

und er beschoß Arjuna mit einem halben Dutzend Pfeilen, die wie ärgerliche Schlangen<br />

zischten. Daraufhin wollte Arjuna ein tödliches Geschoß zücken, ganz aus Eisen, mit dem<br />

Donner Indras und der Kraft einer hohen, himmlischen Waffe.<br />

Karnas Wagenrad versinkt<br />

Es war die Stunde von Karnas Tod und Kala erschien vor Karna, ihn an sein nahes Ende<br />

gemahnend und an den Fluch des Brahmanen:<br />

Die Erde wird dein Wagenrad verschlingen.<br />

Und zur selben Zeit stahl sich die hohe Brahma Waffe aus Karnas Erinnerung, die ihm einst<br />

vom ruhmreichen Rama übergeben worden war. Die Erde begann, sein linkes Wagenrad in<br />

sich aufzunehmen. Der Wagen bebte, versank tief im Boden und bewegte sich nicht mehr<br />

von der Stelle wie ein heiliger Baum mit der Last seiner Blüten, um den eine Plattform<br />

errichtet worden war. Nun war also Karnas Schlangenpfeil von Arjuna vernichtet worden,<br />

sein Wagen steckte fest, und die hohe Brahma Waffe spendete ihm kein inneres Licht mehr.<br />

Dies ließ Karna trübsinnig werden. Er gestikulierte mit den Armen und begann, mit der<br />

Gerechtigkeit zu hadern:<br />

Die Gelehrten sagen immer, daß die Gerechtigkeit die Gerechten beschützt. Und wir mühen<br />

uns beständig nach bestem Wissen und Gewissen, gerecht zu handeln. Doch nun vernichtet<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 149 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 8, Karna Parva

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!