PDF 0.8MB - Das Mahabharata - Pushpak
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zufliegenden Geschosse und traf noch seine Angreifer vom zum Kreis gespannten Gandiva.<br />
Wie die unbarmherzige Sonne in den Monaten Jaishtha und Ashara flugs alles Wasser<br />
aufsaugt, so verschwanden die Schauer an Geschossen auf Arjuna nebst deinen Truppen, oh<br />
König der Könige. Auch Kripa, Kritavarman und sogar dein Sohn Duryodhana griffen<br />
Arjuna an. Und gleichzeitig entließ Aswatthaman seine heftigen Pfeile wie Regenschauer auf<br />
die beiden Helden. Doch sehr schnell und energisch wehrte Arjuna alles ab und bohrte<br />
jeweils drei Pfeile in seiner Gegner Brust. Dabei strahlte er wie die glänzende Sommersonne,<br />
und Gandiva bildete die glänzende Korona um ihn herum. Aswatthaman konnte zehn<br />
Treffer auf Arjuna landen, drei auf Krishna, vier auf die Pferde und weitere auf Arjunas<br />
Affen im Banner. Doch dafür zerschnitt Arjuna den vollgespannten Bogen seines Gegners<br />
mit drei Pfeilen, köpfte dessen Wagenlenker mit einem scharfen Pfeil, tötete die Pferde mit<br />
vier Geschossen und fällte mit drei weiteren die Standarte Aswatthamans. Zornig nahm<br />
Aswatthaman einen neuen, kostbaren Bogen zur Hand, der so glänzend wie der Körper<br />
Takshakas und mit Juwelen und Perlen bestückt war, daß er einer großen Schlange aus den<br />
Bergen ähnelte. Fest auf dem Boden stehend spannte er den Bogen und entließ eine Waffe<br />
nach der anderen auf Krishna und Arjuna aus geringer Entfernung. Auch die anderen, wie<br />
Kripa, Kritavarman und Duryodhana kämpften immer weiter fort und verdeckten mit ihren<br />
Pfeilen die beiden Helden, wie Wolken die Sonne verdunkeln. Doch wie der tausendarmige<br />
Kartavirya beschoß Arjuna Kripas gespannten Bogen, Pferde, Standarte und Wagenlenker<br />
mit der Macht von Indra, wenn er seinen Blitz schleudert. Mit vernichteten Waffen und<br />
zersplitterter Standarte erging es nun Kripa wie zuvor Bhishma, als Arjuna tausende Pfeile<br />
auf ihn regnen ließ. Als nächstes zerschmetterte Arjuna Bogen und Standarte deines<br />
brüllenden Sohnes, um dann sogleich die schönen Pferde Kritavarmans und auch dessen<br />
Standarte zu Fall zu bringen. Schon einen Moment später fielen die Elefanten der sich<br />
nähernden feindlichen Truppen, nebst den Wagen und Kriegern mit ihren Pferden,<br />
Standarten und Waffen. <strong>Das</strong> zermalmte deine Armee an vielen hundert Stellen, so daß<br />
Arjuna seinen Wagen wieder freibekam und Krishna flugs die Pferde in Bewegung brachte,<br />
so daß alle Angreifer zur Rechten blieben. Die noch verbleibenden Krieger deiner Armee<br />
folgten dem schnell Davoneilenden mit ihren hohen Standarten. Doch Sikhandin, Satyaki<br />
und die Zwillinge warfen sich dazwischen und hielten mit spitzen Pfeilen die Verfolger von<br />
Arjuna fern. So brandete die Schlacht zwischen den Kurus und Srinjayas erneut auf, und wie<br />
bei den Asuras und Göttern vor langer Zeit, so flogen auch hier die geraden Pfeile von<br />
großer Energie von Seite zu Seite. Alle Krieger begehrten den Sieg und waren ungeduldig, in<br />
den Himmel aufzusteigen. Und unzählige fielen auf dem Schlachtfeld. Laut brüllend und<br />
kraftvoll kämpfend gingen sie aufeinander los, und all die hoch über den Köpfen<br />
hinzischenden Waffen verdunkelten den Himmel, so daß die Sonne nur noch trübe zu<br />
scheinen schien.<br />
Kapitel 80 – Arjuna hilft Bhima<br />
Wieder frei beweglich umging Arjuna die Einheiten Karnas, um seinem Bruder Bhima zu<br />
Hilfe zu eilen, der unter dem Ansturm feindlicher Krieger beinahe zu versinken drohte. Die<br />
rasend schnell fliegenden Pfeile Arjunas waren erst als Wolken am Himmel zu sehen, und<br />
dann vernichteten sie deine Armee rings um Bhima. Wie der Vernichter selbst zerfleischte<br />
Arjuna die Körper seiner Feinde und fällte ihre Köpfe mit allen Arten von Pfeilen: gerade<br />
und spitze, breitköpfig und rasiermesserscharfe, hellpolierte und lange. <strong>Das</strong> Schlachtfeld war<br />
bald übersät mit fallenden oder gefallenen Kriegern, manche ohne Kopf oder Glieder,<br />
manche ohne Rüstung und alle zutiefst verwundet. Wie der große Fluß Vaitarani schien uns<br />
die Erde, denn der Boden wurde unpassierbar von Blut, Leichenteilen und zerstückelten<br />
Wagen. Überall verstopften zerbrochene Waffen den Weg und tote Pferde mit und ohne<br />
Kopf oder Reiter. Vierhundert gut trainierte und von ihren Treibern mit Haken und Fersen<br />
zur Raserei angestachelte Elefanten fielen donnernd unter Arjunas Waffen wie dicht<br />
bewachsene Bergesgipfel. Mitten durch diese Hügel an toten Elefanten, deren Schläfen noch<br />
feucht waren vom Sekret, flog Arjunas Wagen davon, hinter sich eine Spur der Vernichtung<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 129 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 8, Karna Parva