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PDF 0.8MB - Das Mahabharata - Pushpak

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wie Lichtstrahlen ab. Beide waren unbesiegbar, beide kämpften bis zum Tod, beide löschten<br />

die Feinde in Scharen aus, beide übertrafen in jedem Zug das Geschick des anderen und<br />

beide riefen die mächtigsten, himmlischen Waffen herbei. Schrecklich war die Verwüstung,<br />

die nun einsetzte, und wieder flohen die Truppen panisch davon.<br />

Da griffen die fünf großen Krieger Duryodhana, Kritavarman, Shakuni, Kripa und<br />

Aswatthaman entschlossen ein, und stürmten gegen Arjuna und Krishna mit Pfeilen, die<br />

gräßliche Schmerzen verursachten. Doch Arjuna zerschnitt ihnen sofort Bögen und Köcher,<br />

tötete ihre Pferde und die Wagenlenker, zertrümmerte die Wagen und traf auch die Krieger<br />

selbst mit tief eindringenden, wohlgezielten Pfeilen. Auch Karna traf er mit zwölf Pfeilen.<br />

Schnell warfen sich da hundert Kaurava Wagen, hundert Elefanten, und eine Schar Saka,<br />

Tukhara und Yavana Reiter mit einigen trefflichen Kamboja Kriegern dazwischen und<br />

beschossen Arjuna. Schnell trennte ihnen Arjuna mit rasiermesserscharfen Pfeilen sowohl die<br />

Waffen entzwei als auch die Köpfe vom Rumpf, nebst Pferden, Elefanten und Wagen. Da<br />

erklangen himmlische Trompeten, welche die Götter selbst bliesen, und es ertönte das Lob<br />

Arjunas. Eine sanfte Brise brachte duftende Blüten und legte sie sacht auf Arjunas Haupt ab.<br />

Sogar Menschen sahen dies und staunten sehr. Nur dein Sohn Duryodhana, oh König, und<br />

Karna fühlten weder Schmerz noch Verwunderung, denn sie waren sich sehr ähnlich.<br />

Aswatthamans Bitte an Duryodhana, den Krieg zu beenden<br />

Doch Aswatthaman preßte die Hände zusammen und bat deinen Sohn mit sanfter Stimme:<br />

Sei besänftigt, oh Duryodhana. Schließe Frieden mit den Pandavas. Es gibt keine<br />

Notwendigkeit für diesen Zwist. Pfui über den Krieg! Der Lehrer wurde bereits getötet, und<br />

er war mit den höchsten Waffen wie Brahma vertraut. Bhishma und viele andere Helden<br />

sind geschlagen. Nur ich selbst bin unschlagbar, wie auch mein Onkel Kripa. Regiere dieses<br />

Reich für ewig zusammen mit den Pandavas. Wenn ich ihn bitte, wird Arjuna aufhören.<br />

Auch Krishna ist kein Freund von Feindschaft und wünscht wie Yudhishthira immer nur<br />

das Wohl aller Wesen. Bhima ist seinem ältesten Bruder gehorsam, wie auch die Zwillinge.<br />

Durch deinen Wunsch nach Frieden mit den Pandavas würde allen Geschöpfen Gutes<br />

geschehen. Die Könige könnten leben und heimkehren. Befreie die Truppen von dieser<br />

Feindschaft. Oh höre auf meine Worte, großer König, sonst wirst du von deinen Feinden<br />

schwer getroffen im Kummer brennen. Du hast es gesehen, wie auch das ganze Universum,<br />

was Arjuna mit dem Diadem ganz allein vermag. Der Vernichter von Vala, der Tod selbst,<br />

auch nicht Prachetas oder der König der Yakshas könnten es ihm ohne weiteres<br />

nachmachen. Denn Arjunas Verdienste sind noch viel größer. Er würde niemals meine Bitte<br />

mißachten und auch deine nicht. Sei zufrieden, oh König. Zum Wohle des Universums, sei<br />

besänftigt. Du hast mich immer hoch geachtet. Und auch ich fühle große Freundschaft für<br />

dich. Darum bitte ich dich jetzt. Ich werde auch Karna überzeugen, wenn du mit Frieden<br />

einverstanden bist. Es gibt vier Arten von Freunden: der Natur gemäße, durch Versöhnung<br />

gewonnene, durch Reichtum verbundene und mit Kraft eroberte. Alle vier treffen auf dich<br />

und die Pandavas zu. Sie sind von Natur aus deine Freunde. Gewinne sie erneut durch<br />

Versöhnung. Oh sei besänftigt und zufrieden, damit sie deine treuen Freunde werden, oh<br />

König.<br />

Nach diesen wohlmeinenden Worten überlegte Duryodhana eine Weile. Dann atmete er tief<br />

ein und sprach mit traurigem Herzen:<br />

Es ist, mein Freund, wie du es sagst. Doch höre auch meine Worte. Als der zornige und üble<br />

Bhima Dushasana wie ein Tiger riß, da sprach er Worte, die immer noch in meinem Herzen<br />

brennen. Du hast sie auch gehört. Wie kann Frieden sein? Arjuna wird Karna nicht ertragen<br />

wie ein Sturm, der am Meru geschwächt aufgeben muß. Niemals werden die Söhne des<br />

Pandu je wieder Vertrauen in mich haben, nach all den gewaltsamen und feindseligen<br />

Dingen (die ich ihnen angetan habe). Und niemandem frommt es, oh Sohn des Lehrers, dem<br />

Karna zu sagen: „Hör auf mit kämpfen.“ Arjuna scheint mir heute müde zu sein. Karna wird<br />

ihn sicher schon bald besiegen.<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 142 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 8, Karna Parva

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