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PDF 0.8MB - Das Mahabharata - Pushpak

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einen anderen Wagen aufgestiegen und trieb so zornig wie eine giftige Schlange seinen<br />

Wagenlenker zu Yudhishthira: „Fahre! Bring mich schnell dorthin, wo der königliche Sohn<br />

des Pandu unter dem Schirm strahlt, der ihm über das Haupt gehalten wird!“ Und der<br />

Wagenlenker brachte seinen königlichen Meister und dessen prächtigen Wagen vor das<br />

Angesicht Yudhishthiras. Yudhishthira fühlte Kampfeseifer bei dieser Herausforderung, und<br />

er trieb seinen Wagenlenker ebenfalls an: „Bring mich zu Duryodhana!“ Und die beiden<br />

Helden, Brüder und Wagenkrieger kämpften gegeneinander. Beide hatten große Energie,<br />

beide waren im Kampf entflammt und beide schwer zu besiegen. So peinigten sie sich mit<br />

ihren Pfeilen, und Duryodhana gelang es mit einem breitköpfigen Pfeil, den Bogen<br />

Yudhishthiras zu zertrennen. Der tugendhafte Yudhishthira nahm dies nicht hin, warf<br />

seinen Bogen beiseite und nahm mit zornesroten Augen einen neuen zur Hand, mit dem er<br />

Duryodhanas Standarte und Bogen zerschmetterte. Auch dein Sohn nahm einen neuen<br />

Bogen und beschoß den Sohn des Pandu. Und zornig kämpften sie so eine Weile fort wie<br />

zwei wütende Löwen, um den anderen unbedingt zu besiegen. Immer waren sie bestrebt,<br />

die schwache Stelle des anderen ausfindig zu machen und trafen dabei einander so heftig<br />

wie zwei brüllende Bullen. Immer hatten sie ihre Bögen aufs Vollste gespannt und<br />

verwundeten sich gegenseitig, so daß sie wie zwei rotblühende Kinshuka Bäume strahlten.<br />

Ohne Pause ließen sie ihr Löwengebrüll ertönen, ihre Bogensehnen sirrten laut und ihre<br />

Hände klatschten noch lauter. Auch bliesen sie ihre Muschelhörner und kämpften<br />

unerbittlich immer weiter. Da traf König Yudhishthira deinen Sohn mit drei donnergleichen<br />

Pfeilen in die Brust, und wurde von deinem Sohn im Gegenzug von fünf goldgeflügelten<br />

Pfeilen getroffen. Als nächstes schleuderte Duryodhana einen sehr scharfen Speer, der einer<br />

lodernden Fackel gleich alles und jeden schlagen konnte. Doch mit scharfen Pfeilen<br />

zerschnitt Yudhishthira das heransausende Geschoß in drei Teile, die zischend und golden<br />

auflodernd zu Boden fielen, und traf Duryodhana sofort mit fünf Pfeilen. Dieser antwortete<br />

mit neun sehr spitzen Pfeilen, die Yudhishthira tief trafen. Nun ergriff Yudhishthira einen<br />

besonderen Pfeil, den er sorgfältig zielend und mit großer Kraft auf deinen Sohn entließ.<br />

Schwer getroffen schienen sich deinem Sohn für einen Moment die Sinne zu verwirren, doch<br />

sogleich packte er eine schwere Keule, hob sie hoch und stürmte auf den königlichen<br />

Yudhishthira zu, um nun endgültig die Feindschaft zwischen den Brüdern zu beenden.<br />

Yudhishthira jedoch schleuderte deinem Sohn einen mächtigen Speer entgegen, der schnell<br />

und heftig flog und deinen Sohn in die Brust traf. Vom Aufprall und den großen Schmerzen<br />

ganz betäubt schwanden deinem Sohn die Sinne.<br />

In diesem Moment sprach Bhima zu Yudhishthira, denn er erinnerte sich an seinen Eid:<br />

Diesen hier solltest nicht du töten, oh König.<br />

Und Yudhishthira zog sich vom Zweikampf zurück. Zur selben Zeit stürmte Kritavarman<br />

heran, um deinem Sohn in der Not beizustehen. Ihm stellte sich Bhima mit seiner goldenen<br />

Keule mit der flachsfarbenen Schnur kraftvoll entgegen. Und so tobte der Kampf zwischen<br />

deinen Truppen und dem Feind an diesem Nachmittag, oh Monarch, wo jeder Krieger vom<br />

Wunsch nach Sieg getrieben wurde.<br />

Kapitel 30 – Die Schlacht am Nachmittag<br />

Sanjaya fuhr fort:<br />

Deine Krieger setzten Karna an ihre Spitze, kehrten sich entschlossen dem Schlachtfeld zu<br />

und kämpften eine Schlacht, die der zwischen Göttern und Dämonen glich. Angestachelt<br />

vom Geschrei der Männer und Tiere nutzten sie alle Waffen, um den Feind zu schlagen.<br />

Unter den Schlägen von Streitäxten, Schwertern, Beilen und Lanzen gingen zahlreiche<br />

Wagen zu Bruch und viele starben. Menschliche Häupter mit strahlend weißen Zähnen,<br />

schönen Gesichtern, großen Augen und edel geformten Nasen rollten über das Feld und<br />

zeigten noch im Tode ihre kostbaren Diademe und Ohrringe. Tausende Elefanten, Männer<br />

und Pferde fanden durch Stachelkeulen, Kurzknüppel, Wurfpfeile, Lanzen, Haken,<br />

Bhushundis und Keulen den Tod. <strong>Das</strong> vergossene Blut bildete einen Strom. Die erschlagenen<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 40 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 8, Karna Parva

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