PDF 0.8MB - Das Mahabharata - Pushpak
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mit ihren Wagen einen schützenden Wall um den trefflichen Krieger Satyaki, wie die Maruts<br />
Indra in der Schlacht gegen seine Feinde beschirmen.<br />
Schrecklich und verheerend war die nun folgende Schlacht, in der Mensch und Tier zwar<br />
viele Stellungen bezogen, von Pfeilen getroffen dann aber doch starben. Laut war das<br />
Schmerzgeschrei der Getroffenen, als Dushasana furchtlos Bhima angriff. Der stellte sich<br />
energisch dem Gefecht wie ein Löwe, der einen stattlichen Hirsch anspringt. Gräßlich war<br />
der Zweikampf auf Leben und Tod, der nun folgte, wie damals der zwischen Samvara und<br />
Indra. Tief schlugen ihre Pfeile in den Gegner ein, als ob sich zwei brünstige Elefanten<br />
angingen. Schnell zerschnitt Bhima mit zwei scharfen Pfeilen deinem Sohn Dushasana Bogen<br />
und Standarte, mit dem nächsten geflügelten Pfeil traf er ihn in die Stirn und der vierte Pfeil<br />
köpfte Dushasanas Wagenlenker. Dushasana nahm einen neuen Bogen und traf Bhima mit<br />
einem Dutzend Pfeilen. Dann hielt er selbst die Zügel seiner Pferde und beschoß Bhima<br />
immer weiter mit geraden Pfeilen. Auch einen sonnenhell glänzenden Speer schleuderte er<br />
auf Bhima, der mit Gold, Diamanten und kostbaren Edelsteinen besetzt war, und traf damit<br />
Bhimas Körper wie der Blitz. Bhima fiel und blieb eine Weile reglos liegen. Doch schnell<br />
erlangte er das Bewußtsein wieder und brüllte wie ein Löwe.<br />
Kapitel 83 – Tod von Dushasana, Bhima trinkt sein Blut<br />
Sanjaya fuhr fort:<br />
Rasend kämpfte Dushasana, und ihm gelangen die schwierigsten Meisterstücke. Mit nur<br />
einem Pfeil zertrümmerte er Bhimas Bogen, und mit sechs Pfeilen traf er dessen<br />
Wagenlenker. Und sogar Bhima traf er erneut mit neun Pfeilen. Und ohne einen Moment zu<br />
verlieren, schoß er noch viele Pfeile hinterher. Dies erfüllte Bhima mit Zorn, und mit großer<br />
Kraft schleuderte er einen Speer auf seinen Gegner. Doch dein hochbeseelter Sohn zerschnitt<br />
den auf ihn wie eine brennende Fackel zufliegenden Speer mit zehn Pfeilen vom<br />
vollgespannten Bogen. Diese Heldentat ließ die Krieger höchsten Beifall spenden, zumal<br />
Dushasana Bhima gleich noch einmal mit dem nächsten Pfeil traf.<br />
Nun loderte Bhima vor Zorn und er rief Dushasana zu:<br />
Du hast mich schnell und tief getroffen, oh Held. Doch ertrage nun auch den Hieb meiner<br />
Keule.<br />
Dann packte er seine gräßliche Keule und sprach weiter:<br />
Heute, oh du Übler, werde ich dein Blut hier auf dem Schlachtfeld trinken.<br />
Dushasana warf schnell mit großer Kraft einen tödlichen Speer auf Bhima, der zur gleichen<br />
Zeit seine Keule schleuderte. Die Keule zersplitterte erst Dushasanas Speer und traf denn<br />
dessen Kopf. Bhima hatte die Keule voller Zorn und am ganzen Körper schwitzend aus einer<br />
Entfernung von zehn Bogenlängen geschleudert. Und dein Sohn sank zitternd zu Boden.<br />
Seine Pferde waren ebenfalls zermalmt und der Wagen in seine Einzelteile zerlegt.<br />
Dushasanas Rüstung, Kleider und Ornamente waren ihm vom Leib geflattert, und er selbst<br />
krümmte sich im Todeskampf. Und der unschuldige Bhima mußte erneut inmitten all der<br />
Krieger an die vielen Feindseligkeiten deiner Söhne denken, und auch daran, wie Dushasana<br />
Draupadis Zopf ergriffen hatte und sie entkleiden wollte, als er selbst und seine Brüder mit<br />
gesenkten Häuptern daneben saßen.<br />
Wild brannte die Wut in ihm, hoch loderte die Flamme, und er rief Karna, Duryodhana,<br />
Kripa, Aswatthaman und Kritavarman zu:<br />
Heute stirbt der Lump durch meine Hand. Beschützt ihn, wenn ihr könnt.<br />
Dann raste er zu Dushasana, sprang vom Wagen ab und starrte den am Boden liegenden,<br />
alten Feind an. Er zog sein scharfes Schwert, bebte vor Zorn, setzte seinen Fuß auf<br />
Dushasanas Kehle, riß ihm den Brustkorb auf und trank sein noch warmes Blut. Dann ließ er<br />
ihn wieder fallen, schlug ihm mit dem Schwert den Kopf ab und trank noch einmal sein Blut,<br />
ganz langsam Schluck für Schluck, als ob er den Geschmack genießen würde.<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 133 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 8, Karna Parva