DIE METRIK DES HANS SACHS - World eBook Library

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Es wiirden die Dichtungen n"icht jene durch das ZustrOmen der
Dialekte verursachte Buntscheckigkeit gezeigt haben, die wir jetzt als
geschmacklos und roh verurteilen.
Diese Hauptbestimmung wurde doch wieder insoweit gomildert,
als man dem Dialekte des Meistersangers einige Zugestindnisse machen
zu mussen glaubte. So galt es nicht fur fehlerhaft, statt des nhd.
Vocals den dialektiscben in einem W orte zu gebrauchen. Z. B. konnte
man - wie auch H. Sachs ofter thut - moo, host, hot, Iron, on, bon;
betriben, beriren u. 8. w. schreiben, weon di£8e Worter nur uotereinander
reimten, wie mon: bon statt mann: bahn, oder berirl: gebirl
statt beriihrl : gebUhrt. Sobald aber die BinduDg durch ein Wort mit
ursprunglichem o-Laut gescbab, als
trost : host (ffir hast) G. S.22, 142. tot : hot (ffir hat) 28,62'­
nation : aufgeton 45, 6. Gedeon : mon 47, 42
oder mit urspriinglichem i-Laut, wie
ewiren : firet" (ewim: fii,hren) G. S. 16,44. libm: betriben· 19,36.
schi,. : tir (tu,.) 20, 86
so batte man ein "Laster" begangen, oder nach dem NUrnberger Schulzettel
einen "schiller reimen" gebraucht und wurde fiir eine Silbe bestraft.
Die Beispiele mit Fremdwortern werden aber nachsichtiger
beurteilt seine
Derselben Strafe unteriag "faisch Latein", d. h. VerstoBe gegen
grammatische und prosodiscbe Regein der lateioischen Spracbe. Der
Nurnberger Scbnlzettel, der uns bier angeht, sagt dafiir latein die
nicht congru,o,.
Hiergegen fehlt H. S. ofter, was wir ibm aber nicht hoch anrechnen
werden, da er, wenn er aucb eine lateinische ~chule durchlaufen
batte, doch von sich sagen konnte, daB er weder Latein nooh
Griechisch verstehe I).
dem messimn, der tins a1mem G. S. 43, 20. aus .A.rmeniam 151, o.
CUpido; Esopum 192, 1. Thdlet·l131,3. tJeritas 103, 8. MarcUs 68, 1.
Paulus 71, 1 u. s. w.
Uberhaupt will uns dieser Paragraph etwas illusorisch scheinen~
1) Aus den Spruchgedichtcn:
In' gantum Macetloniam - XllI 572, 5
Ca88anariam
Bifl Mr in Macedonia (statt in c. Aoe.) -
Bom,o,
Xill 57',21