DIE METRIK DES HANS SACHS - World eBook Library
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und' em d~r Feminina, da er praktische Nebenformen bekam, ffir den<br />
Beirn benutzt. 1 )<br />
warleick : kunigreick XI 47, 23. traurikleiche : bleiche und trau.rik-.<br />
leiche : senleicke (nicht streng beweisend) G. I 36, 123. heimeleich:<br />
gleich XII 177,5. nuiisterein: rein G. I 16, 29. kunegein: mein<br />
K. I 117, 22.<br />
Doch kommt daneben, wenn auch selten, noch die erste Stufe i<br />
vor, allerdings .mnB man Verkiirzung annehmen.<br />
Z. B. ertt·ich : dick T. III 204, 797.<br />
In den Formen treib statt trieb G. I 54, 68. bleib 15, 10. schrei<br />
205, 14. erschein 52,4. weick (gl. wick) : bleich XIII 540, 13. besckrez."b<br />
: weib 545, 37 11. a. solite dieses ei correct sein als im Sing.<br />
Praet., in der Folge ist aber das Ablautsverhaltnis gestort worden,<br />
und schon bei Sachs finden wir auch im Singular und Plural dieser<br />
Verben gleiche Vocale. Merke noch versckeiden statt versckieden im<br />
Plural, Neudr. No. 26/27 S. 2, 42. abscheidts: leillts K. XI 461, 17.<br />
seirul : scheint Ph. W. III No. 82, 5.<br />
Wie das Bairische zum Teile dem Umlaut abgeneigt ist, so wird<br />
auch bei dem Vocal i die im Nhd. durch Analogie bewirkte Brechung<br />
in e oft geln'ieden. So in der ersten Sillgularis des Prasens der ablautenden<br />
Verba. der a-Classe:<br />
ich gib T. III 182, 264. ich erschrick 177, 145. sprick ick K. XII<br />
52, 2. er ·pfligt (gl. pflegt) :.ligt VII 457, 17. der mir sckirt (gl.<br />
.schert) : wirt 10, 8. ick vm4nim Neudr. No. 26/27 S. 5, 160. ich ersye<br />
23, 30. ijJ ick 118, 92. brick ick 128, 123. befilh ick XIII 206, 33<br />
u. a.<br />
Andererseits unechte Brechung in der dritten Sing.:<br />
nembt : ungezembt K. III 294, 15. annembt: aufJgeschembt<br />
355,24.<br />
1m Imperativ: nem fur nitnm R. B., D. M. I 252,22.<br />
Ferner erscheint i oft fUr e vor r:<br />
sch·wirmerei T. III 197,626. schwurmen T. II 118,38! schwirmest:<br />
'stlwrnest Neudr. No. 26/27 S. 129, 145.<br />
Sonst kann man behaupten, daB die Aussprache des i ziemlich<br />
rein geblieben ist, denn in den zahlreichen Bindungen zwischen dem<br />
1) cf. R. ·Bechstein: Die A.li>ertiimlichkeiten in unserer heutigen Schriftsprnche,<br />
Rostock 1878, S.87.