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DIE METRIK DES HANS SACHS - World eBook Library

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Verse von je zwolf und acht Silben, wahrend die entsprechenden der<br />

anderen Strophen elf- beziehungsweise siebensilbig sind und klingend<br />

schlie6en.<br />

II. Der Relm nach selner Relnheit betrachtet I).<br />

A. Die Vocale.<br />

I. Der Vocal a.<br />

Vor allen 'V ocalen ist das a, dessen Sprachgebiet in den iltesten<br />

bairischen Denkmalern sich im wesentlichen mit dem' gemeindeutschen<br />

deckte, in dieser Zeit des Ubergangs mehrfachen Wandlungen, Triibungen<br />

lInd Einschrankungen unterworfen. Zwar dauert der Widerstand<br />

gegen den Umlaut auch hier fort, aber die Quantitat des Vocals<br />

ist in vielel:l Starnmsilben verandert durch Dehnung der alten Kfirze,<br />

wie durch Verkfirzung der organischen Lange; wodurch sich der<br />

bairische Dialect in Gegensatz zum alten wie zum nenen Sprachstande<br />

seut. Die Aussprache leitet unter der Verdurnpfung zu 0,<br />

mit Ausnahme des umlautfahigen a, dessen Reinheit ungetrfi~t bleibt.<br />

AuBerdem kommen noch einige andere vocalische Schattierungen vor,<br />

Reirne, welche das unumgelantete a belegen:<br />

woltater : vater T. III 198, 654. guttater: vater 206, 668. spat<br />

CAdv.) : stat K. X 15, 29. trinitat: genad G. I 6, 41. vorlangst:<br />

angst IX 56, 23. getranck: kranck 36, 9. haymwarts: schwarts II<br />

238,37. strang CAdv.) : sprang V 281,11. gefalt (gleich gefiillet) :<br />

gewalt T. III 9, 149. tragerin: plage:rin 23f,8. anklager: merleintrager<br />

II 17 ~ 33. majestat 2) : hat XII 52, 28.<br />

. Die Dehnung des a war ubrigens schon im 13. Jahrhundert angebahnt,<br />

in unserer Periode setzt sich diese Bewegung ununterbrochen<br />

fort; doch sind wir kaum im Stan de , in jedem einzelnen Falle die<br />

Quantitilt des betreffenden Vocals zu fixiereu, da hier sowohl die<br />

1) Die folgende Untersuchung mu8te oft in das rein grammatische Gebiet<br />

iibertreten, weil es darauf ankam, die Art und Weise zu zeigen, wie der Dichter<br />

der Ubergangsperiode mit dem iiberkommenen Sprachgut schaltet und dasselbe<br />

gleichmaBig in seiner altertiimlichen und dialektischen Gestalt fUr seine metrisohe<br />

Technik verwertet.<br />

Der Verfasser hofft, indem er zugieich einen wenn auch bescheidenen Beitrag<br />

zur deutschen Grammatik liefert, vielen eine nicht ganz unwillkommene Gabe zu<br />

bieten.<br />

i) majestat ist noch allgemein im 16. Jahrh., majestat duroh das franzosische<br />

maJe81e veranlast.

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