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DIE METRIK DES HANS SACHS - World eBook Library

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67 -<br />

In der Bildung geschriren (: verliren) XI 381, 15 steht " zur<br />

Milderung des Hiatus, iibrigens schon im Mbd.; noch interessanter<br />

ist sckm (ffir schrie) : tnir VII 102, 19; in dem Worte markt (mhd.:<br />

market) liSt Sachs mit dem Dialekte t' fort im Reim, jarmarck : arck<br />

Neudr.31/32 S. 147, 185.<br />

Eine alte contrahierte Form liegt vor in dem Parlicipium von<br />

Wen, z. B. ghat : spadt XllI 202, 30, weil die jiingere mit b einen<br />

unreinen Reirn gegeben hitte.<br />

Ebenso hat mit dem Dialekte Sachs in den mit ie (im Nhd. je)<br />

beginnenden Wortern den alten Diphthong gewahrt 1).<br />

ieder : nider X 104, 19. iller: wider VIII 259, 14. ietst: spits<br />

X 141, 18. ieder: hernieder 160, 4. iets: besits VI 266, 32. ie: nie<br />

xn 177,9.<br />

Herrscht nun, wie wir bei dieser Durchmusterung gesehen haben,<br />

bei Sachs auch principiell der reine Reirn, so komrnen doch vereinzelt<br />

auch Assonanzen vor, die aber im Verhaltnis zur auBerordentlichen<br />

Menge der Verspaare eine verschwindend kleine Zahl ausmachen.<br />

Diese unreine Bindung findet sich nur bei verschiedenen Oonsonanten<br />

nnd gleichen Vocalen 2) :<br />

hut: verfUrt III 290, 28. herba: verb era VI 42, 1. beschleust:<br />

streubst 215, 11. verdreust: verleurst 362, 38. wandrer: einander<br />

IX 14, 16. fUrst: gerUst VIII 322, 24. urdrutzig: stillrts'ig XII 129, 2.<br />

wWt : nit T. III 163, 175. linden: kind ern VI 66, 32 (soost findet<br />

sich auch kinden). haben: begaden VII 151, 32 (hier nach anderer<br />

Lesart C: begaben). schaff: strafft Neudr. 31/32 S. 127,341 (doch<br />

mag hier Ooniunctiv anzunehmen sein). harulwercken: miilrckten<br />

Neudr.26/27 S. 54, 9 (sonst auch rniilrcken cf. diese S. oben).<br />

In Schweden : Norweden VIII 513, 10 darf man in letzterer<br />

Form keine nur den unreinen Reim verdeckende Schreibung sehen.<br />

Schon im Mhd. begegnet Norweide cf. Weigand: Worterbuch. Die<br />

Form Norwede citiert Grimm (Geschichte der deutschen Sprache,<br />

2. Aufl. 1853, S. 521; 1. Autl. S.750) aus Alberus, Fischart, Seb. Frank,<br />

aber nicht aus Sachs.<br />

I) cf. R. Bechstein: Altertiimlichkeiten u. s. w. S. 40, 41.<br />

I) T. IT S. 187/188 mer 8chlagglocken una drei klein tW,<br />

''lvei turlein una seeks g'l·ojJe tor<br />

braucht n~ tor in tt'" (gleich tat·) geiindert zu werden.<br />

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