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DIE METRIK DES HANS SACHS - World eBook Library

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. lang gebotenen Unzutriglichkeiten nicht zu schwer empfunden wurden.<br />

Deshalb konnten ein Rebhuhn, Clajns, Laurentius Albertus, und wie<br />

die reformierenden Dichter und Grammatiker aUe heiBen mogen, nicht<br />

durchdringen mit ihren neuen Vorschriften, die spater Opitz nur wieder<br />

aufnimmt, und nicht deshalb, weil sie, wie Hopfner 1) meint, zu wenig<br />

mustergiiltige Beispiele aufgesteUt hatten.<br />

Erst Sachs nnd dessen Nachfolger hatten anch dem groBen Publicum<br />

nahe gelegt, wohin diese Yerwilderung fiihren konnte, und so<br />

negativ der metrischen Reform Opitzens vorgcarbeitet. Dieser Mann<br />

sprach dann zu giinstiger Zeit das Wort aus, welches allen auf den<br />

Lippen schwebte, und er war der gliickli~he, welcher den Ruhm, der<br />

eigentlich den oben· genannten, fast vergessenen Mannern gebiihrt,<br />

eingeheimst hat, narnlich der Begriinder llnserer nhd. Metrik Zll sein,<br />

obgleich doch niemand von Opitz behaupten mochte, daB er ein<br />

Dichter von Gottes Gnaden ,yare<br />

Was endlich den Vortrag der Sachsischell Werke anlangt, so<br />

glaube ich, daB hier aUe Harten der unsinnigen Betonung nicht so<br />

stark zum Ausdruck gekommen sind, wie es uns scheint. bei genauer<br />

Scansion.<br />

Vielmehr wird ein geschickter nlusikalischer Vortrag - das betrifft<br />

die Meistergesal1ge - diese Schwachen gro8tenteils venvischt<br />

baben, wahrend bei den unstrophischen Dichtungen, die naturlich<br />

nicht gesungen wurden, sich der V ortrag moglichst der N atur mag<br />

genahert haban, und ,vird dem einzelnen, bei den Schauspielen also<br />

den Darstellern, bei den eigentliehen Sprlichen dern Leser, freier Spielraum<br />

gelassen seine<br />

Yon der vorgetragellen, bisher allein tiblichen Ansieht tiber die<br />

VerSbildung bei H. Sachs, welche die Zahl der Hebungen erst in<br />

zweiter. Linie berftcksichtigt, die Silbenzahl hingegen als ausschlaggebend<br />

fUr den Vers ansieht, ist in unserer Zeit K a rIG 0 e de k e 2)<br />

abgewichen, auf dessen Ansicht ieh schon hier eingehen' werde, da<br />

ich im zweiten Teile moiner Abhandlung, beirn ~Ieistergesang, auf<br />

die Wortbetonung nicht zurUckkomme.<br />

Goedeke hat seine neuen Regeln teils der Hebungstheorie des<br />

Volksliedes, teils der mhd. Metlik entnommen. So will er von einem<br />

1) s. 13 a. 8. o.<br />

I) Auswahl Bd. I Einl. S. XVI.

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