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""••^^^V - Brasiliana USP

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Afrika Statt. Bei einem Besuche in den Hütten dieser Indianer fanden<br />

wir, obgleich sie den Mehrertrag ihres Feldbaues an die Brasilianer Zu<br />

verkaufen pflegen, dennoch überall Armuth und Unreinlichkeit; am traurigsten<br />

aber war uns der Anblick einer kranken Frau, welche, von den<br />

Ihrigen verlassen, 'und dem Mitleiden der portugiesischen Wachen anheim<br />

gefallen, ein wahres Jammerbild darstellte, und bei unserem Erscheinen<br />

in ein;fürchterliches, anhaltendes Geschrei ausbrach. * Wir fanden auch<br />

in diesem Falle bestätigt -, was uns so oft von Brasilianern ist versichert<br />

worden, dass die Indianer nur einige wenige Arzneimittel kennen, die<br />

sie fast ohne Unterschied anwenden, und dass sie bei erfolglosem<br />

Gebrauche den Kranken alsbald aufgeben und sich selbst überlassen.<br />

In dem Quartel befanden sich auch einige Indianer von dem Stamme<br />

der Malalis, dessen Hauptniederlassung gegenwärtig in Pagainha<br />

am Rio Seruhy Pequeno, einem nördlichen Tributär des Rio Doce, ist.<br />

Diese Malalis -waren unter den Macuanis aufgewachsen, unterschieden<br />

sich gar nicht in ihrem Aeusseren, und hatten sogar ihre Spräche verlernt.<br />

Ausser diesen beiden Stämmen bewohnen noch fünf andere kleine<br />

Nationen die Urwaldungen an der östlichen Grenze der Provinz von Minas<br />

Geraes: die Maxacaris, die Capoxds, die Panhdmes, die Comanoxös<br />

und die Monxocös *). Die Wohnsitze derselben sind veränderlich,<br />

besonders wegen des Andranges der unruhigen Botocudos, welche<br />

diese kleineren Stämme als Todfeinde verfolgen. Früher wohnten sie,<br />

mehr zerstreut, zwischen den Flüssen Seruhy, Sussuhy und den Quellen<br />

des Mucuryj die Ausbreitung der Botocudos aber vom obern Rio<br />

Doce hat sie gezwungen sich östlicher gegen die Quellen des Rio de S.<br />

Matheus, in einen kälteren, steinigeren und an Wild ärmeren Landstrich<br />

zu ziehen. Die Capoxös sollen von hellerer Farbe, die Pdnhames und<br />

Comanoxös furchtsamer und unthätiger, als die übrigen seyn, sonst aber<br />

kommen sie aale in Sitten, Sprache, die jedoch mehrereDialecte hat, und<br />

in dem Hasse gegen die Botocudos mit einander überein. «Das Bild,<br />

welches uns ein Brasilianer von ihnen entwarf, der bei Gelegenheit eines<br />

Streifzuges (Entrada) gegen die Botocudos längere Zeit mit ihnen lebte,<br />

*) Statt des X in diesen Worten wird hisweilcn ein Seh geschrieben; Panhames: sprich<br />

• Fania'mes.<br />

IT. Theil. 63

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