18.01.2014 Aufrufe

""••^^^V - Brasiliana USP

""••^^^V - Brasiliana USP

""••^^^V - Brasiliana USP

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

681<br />

von der tnoosähnlichen Azolla pinnata, Lam. und von Pistia stratiotes t<br />

L. bedeckt, zwei seltsamen Pflanzen, deren letztere gewissermassen einer<br />

riesenhaften Form unserer Wasserlinsen (Lemna) verglichen werden kann.<br />

Tiefer -landeinwärts wird der Fluss seicht und felsig; wir mussten einigemal<br />

das Boot über spitzige Granitfelsen wegschieben, auf denen eine<br />

merkwürdige Pflanze (Lacis fucoides, M. Nov. gen. t. 2.) in grosser<br />

Menge wuchs. Dieses Kraut wird, wie uns die begleitenden Indianer versicherten<br />

, * vorzüglich gerne von dem Lamantin gefressen, welcher sich,<br />

wiewohl äusserst selten, in den Flüssen dieser Comarca aufhalten soll.<br />

Nachdem wir einen Weg von etwa fünf Legoas auf dem Flusse zurückgelegt<br />

hatten, verliessen wir ihn bei Tariri, einer verwilderten Pflanzung,<br />

und drangen, auf einem hügeligen Terrain, quer durch den Wald. Bald<br />

nahe, bal# ferne brausste zu unseren Füssen in einem tiefen Thale der<br />

Itahype über sein Granitbette hin, und ein mannichfaltiger "Wechsel von<br />

Aussichten in wildverwachsene Schluchten, in finstere Waldgehänge und auf<br />

kleine Wasserfalle* entschädigte uns für die Mühen einer Wanderung auf<br />

ungebahnten steilen Wegen. Vergessen waren sie aber in dem Augenblicke,<br />

als wir die Fazenda Almada betraten, wo deutsche Sprache und<br />

'deutscher Händedruck uns willkommen hiessen. Herr P WEYLL hatte<br />

den Muth gehabt, sich in dieserWildniss niederzulassen*; grosse Strecken<br />

des Waldes waren umgehauen, abgebrannt, und mit Mais, Reis, Zuckerrohr<br />

und Kaffebäumchen bepflanzt; im Thale am Itahype, der eben da,<br />

zwischen malerischen Felsgruppen, einen kleinen Fall bildet, war der<br />

Grund zu einer Zuckermühle gelegt, und für die Zimmerung derselben<br />

ein englischer Werkmeister angenommen. Auf der Höhe des Berges,<br />

welche* den ganzen Landtheil (Sesmaria) unseres Wirthes, von einer<br />

Quadratlegoa Umfang, beherrschet, sollte ein Wohnhaus gebaut werden.<br />

Diese Vorarbeiten, welche mit zehn bis zwölf Negersclaven, und den, um<br />

Taglohn arbeitenden Indianern geschehen waren, hatten gewissermassen<br />

den muthigen Ansiedler erst mit der Grösse und Schwierigkeit seines Unternehmens<br />

bekannt gemacht. Jetzt erst -war er dahin gekommen, die<br />

ungeheuere Waldung zu überschauen, welche er sein nannte, von der er<br />

aber erst nach fortgesetzten Opfern mehrerer Jahre, voll Beschwerlichkeiten<br />

und Sorgen, den Lohn seiner Thätigkeit erwarten durfte. Die Vege-<br />

II. Theil. 87

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!