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""••^^^V - Brasiliana USP

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jnantschleicher oder sogenannte Grimpeiros erleidet. Diese Leute durchsuchen<br />

in den entlegensten Theilen des Districtes das Gerolle der Flüsse und<br />

Bäche, oder stehlen sich zur Nachtzeit in die königlichen Servicos an<br />

den Ort, wo Gerolle zum Waschen bereit liegt und entwenden von demselben.<br />

Nicht selten sind es selbst entlaufene Sclaven, welche ihren Aufenthalt<br />

in unzugänglichen Felsenklippen und Gebirgsschluchten nehmen,<br />

und von hier aus Diebereien aller Art bewerkstelligen. Die grösste Aufmerksamkeit<br />

möchte jedoch auf die im Dienste der Junta diamantina selbst<br />

arbeitenden Neger nöthig seyn. Unglaublich ist es, welche mannigfaltigen<br />

Arten des Betrugs die schon von Natur aus diebischen und hinterlistigen<br />

Schwarzen anwenden > um diese kostbaren Steine zu erhalten und zu verbergen.<br />

In Gegenwart der Aufseher wissen sie während des Waschens<br />

den aufgefundenen Diamanten zwischen den Fingern und Zehen, in den<br />

Ohren5 dem Munde, den krausen Haaren zu verstecken; ja, wenn<br />

ihnen diese Mittel nicht hinreichen, verschlucken sie die Steine, oder<br />

werfen sie rückwärts, um sie des Nachts wieder aufzusuchen. Zu diesen<br />

Diebereien mögen die Neger nicht blos durch den Instinkt, sondern auch<br />

durch die willkommene Aufnahme bei Käufern angereizt werden. Wie<br />

das Stehlen, so wird auch das Schmuggeln der Steine über die Grenze<br />

grösstenteils von Negern betrieben. So emsig auch die stehenden und<br />

herumschweifenden Posten gegen den Contraband wachen, so geschieht<br />

es denn doch, dass jene der Gegend kundigen Leute auf Nebenwegen<br />

über rauhe Berge oder durch Wälder die Posten umgehen, und den wenig<br />

voluminösen verbotenen Schatz sicher und wohl verwahrt über die<br />

Grenze bringen. Ist Letzteres gelungen, so stehen den Käufern Mittel<br />

genug zu Gebote, die Steine in Baumwollenballen und in anderen Kaufmannsartikeln<br />

Versteckt, ihren Commissären an der Küste nach Rio de<br />

Janeiro und Bahia zu übermachen. Wird also auch der gesetzwidrige<br />

Handel mit Diamanten nicht so öffentlich, wie MAWE behauptet,<br />

getrieben, so fehlt es denn doch nicht, dass sich das Wort: „Nitimur<br />

in vetitum semper cupimusque negata" auch hier bewähre.<br />

Die bisher, und grösstenteils aus Unterredungen erhaltenen Kenntnisse<br />

über den Diamantendistrict erweckten in uns ein noch höheres Interesse,<br />

II. Theil. 5 7

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