18.01.2014 Aufrufe

""••^^^V - Brasiliana USP

""••^^^V - Brasiliana USP

""••^^^V - Brasiliana USP

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

752<br />

(5.) -Manche der auf dem Felsen der Serra de Anastasio befindlichen Figuren lassen eich<br />

allerdings mit gewissen Schriftzeichen, namentlich mit denen, welche in Sibirien gefunden werden,<br />

und mit punischen vergleichen; doch ist es wahrscheinlicher*, dass sie ohne aUe Buchstabenbedeutung<br />

blos als allgemeinere Symbole zu betrachten sind. Bei allen den zahlreichen<br />

Indianerstämmen, welche ich in Brasilien kennen zu lernen Gelegenheit hatte, ist keine Spur<br />

einer Schrift aufzufinden. Auch wird die Sprache bei ihnen durch kein körperliches Zeichen, vermittelt,,<br />

das sie allmälig auf eine Art von Schrift hinleiten könnte, wenn man nicht etwa den-<br />

Gebrauch der Finger und Zehen bei ihren Zahlworten so annehmen* wollte. Die numerischen<br />

Verhältnisse werden nämlich von den Indianern stets mit •Ausstreckung oder Einziehung jenlr<br />

Gl&dmassen ausgesprochen, oft auch blos dflrch diese Handlungen symbolisirt, lind, somit ist os<br />

wenigstens denkbar, da§s sich ihre ersten Schriftversuche auf Zahlen beziehen. Ich lasse es unentschieden,<br />

ob die in Reihen und Gruppen geordneten Striche jener Inschrift eine solche, oder<br />

eine andere Bedeutung haben mögen. Die Sculpturen auf Felsen, welche ich an den Ufern des<br />

Japurä fand, von welchen später die Rede seyn wird, zeigen ohne Zweifel einen höhern Bildungsgrad<br />

an; so wie hier ein gerader Strich, liegt dort eine gebogene, an beiden Enden in eine Spirale<br />

endigende Linie zum Grunde, deren Urtypus vielleicht die, durch den Ruderschlag hervorgebrachte,<br />

Wirbelbewegung des Wassors ist. Vergl. G. SPASSKY de antiemis quibusdam sculpluris<br />

et inscriptionibus in Sibiria repertis. Petrop. 1822, und HUHTER Memoirs of a Captivity among<br />

the Indians, of North America. Lond. 1823.<br />

(6.) Der Reisende findet nirgends Gelegenheit, zuverlässige Nachrichten über die früheste<br />

Geschichte der einzelnen Districte einzuziehen. Die in den Archiven der Municipaliläten aufbewahrten<br />

ältesten Documente beziehen sich auf die Gründung der Ortschaften, auf die ihnen<br />

von der Regierung bewilligten Privilegien und auf die Personen welche dabei handelten; aber<br />

über den Zustand des Landes vor der Periode solcher grösseren Niederlassungen sucht man vergeblich<br />

um sichere Aufschlüsse. Die Cornbinationen des Historikers aus den wenigen Documenten<br />

der ersten Augenzeugen können um so wenigen richtige Resultate geben, als jene ohne historische<br />

Crilik und mit geringer Rücksicht auf Sprache und Urzustand der Indianer niedergeschrieben<br />

wurden. Die Annahme, dass zwischen dem Rio de S. Matheus (sonst Cricare) und dem<br />

Rio de S. Francisco am meisten gegen Osten die Nation der Tupis, und weiter gc*gen Westen<br />

die dieser feindliche Nation der Tapuüjas gehauset habe, ist ohne allen historischen Grund. Zwar<br />

möchten die Tupinae's (Tupindzes), die Tupinambuzes und Tupiniquins als verwandte Stämme zu<br />

betrachten seyn, aber ihnen stehen die Tapuüjas (oder Tapaüjos) nicht auf gleiche Weise gegenüber;<br />

denn Tapuüjo hiess sonst, wie jetzt, in ganz Brasilien jeder nicht eivilisirte oder den Ankömmlingen<br />

feindliche Urbewohner. — Nach einer unverbürgten Erzählung mehrerer Sertanejos soll<br />

GARCIA D'AVILA einer der ersten Conquistador«s» des Sertäo von Bahia gewesen seyn, und mehrere<br />

Portugiesen mit Fazendas belehnt haben, welche er in den den Tapuiijos entrissenen Gegenden<br />

gründete. Sein Stammhaus soll die Torre de Garcia d'Avila, nächst dem R_io Pojuca an der Küste<br />

seyn, und viele Fazendas der Capitanie Bahia, landeinwärts bis zum Termo de Pambü, sollen an<br />

die Caza da Torre jährliche Herrschaftssteuern von 10,000 Reis zu zahlen gehabt haben.<br />

inha; 6) d«r eisenhaltige Säuerling bei Baebendy - alle drei in der Comarca do Rio das Mortes in Minas<br />

Gerät's; 7) die Quellen bei dem Registo de Insud, in Matto Grosso; 8) die bei dem Arrayal de 2V.<br />

S. do Rozario , in der Provinz de S. Catharina.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!