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""••^^^V - Brasiliana USP

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chen schadlos, in welche wir heraustraten, ehe wir die Fazenda Brejo<br />

erreichten, wo der Inspector der Inspecgäo do Caninde wohnt. Man<br />

nahm uns hier sehr gut auf, und machte unserm französischen Diener den<br />

Antrag, sich hier, unter den Segnungen des Hymenäus, niederzulassen.<br />

Mancher europäische Abentheuerer verdankt eine sorglose bürgerliche Existenz<br />

diesem, hier zu Lande, allgemeinen Verlangen derer, welche sich<br />

keiner ungemischten Abkunft rühmen können, ihr Geblüt zu veredeln,<br />

Wie sie zu sagen pflegen; und vielleicht würde auch unser sanguinischer<br />

Begleiter die Reize der bräunlichen Schöne zu würdjgen gewusst haben, hätte<br />

ihn nicht die Einsamkeit dieses Sertäo zurückgeschreckt. Den Weg von<br />

Brejo bis zu der nächsten königlichen Fazenda Ilha fanden wir um so<br />

angenehmer, als die Vegetation auf den wechselnden Gründen und Hügeln<br />

uns mehr und mehr an die schönen Gefilde von Minas zu mahnen schien.<br />

Die Catingas waren grossentheils in lichtes Buschwerk umgebildet, und<br />

in den stark bewässerten Niederungen traten die Carnaüvapalmen zu stattlichen<br />

Wäldern zusammen, deren Anblick eben so eigenthümlich, als<br />

reizend ist. Blaue Aras (Psittacus hyacinthinus, Lath.), die in den<br />

dichten Wipfeln dieser Palme hausen, zogen krächzend an uns vorüber,<br />

und der grosse Anü (Crotophagus major, Lath.) Hess nicht selten am<br />

Ufer des Caninde, den wir jetzt zum letzten Male übersetzten, um ihn<br />

von nun an stets auf der rechten Seite zu behalten, sein stotterndes Geschrei<br />

ertönen. In der Nähe von Ilha, sowie auch bei Castello und<br />

Mocambo, schwitzt der Boden häufig Kochsalz und Salpeter aus. Diese<br />

sind die nördlichsten salzreichen Orte im Binnenlande, welche wir auf<br />

unserer Reise berührten, aber Brasilien besitzt diese wichtigen Erzeugnisse<br />

des Bodens noch* in vielen andern Gegenden. Das Kochsalz ist<br />

übrigens hier mit vielen andern Salztheilen verunreinigt, und bringt, da<br />

es nicht vorsichtig gewonnen wird, mancherlei Krankheiten, namentlich<br />

Diarrhöen, hervor. Je tiefer wir in den freundlich bebuschten Thälern<br />

längs dem Rio Caninde herabkamen, um so auffallender charakterisirte<br />

sich die Vegetation als Agreste; graugrüne, einzelnstehende Grasbüschel,<br />

mehrere Bäume aus den Gattungen Qualea, Phaeocarpus, Jacaranda u.<br />

s. f. mit starkgekrümmten Aesten, wie wir sie in Minas zu sehen gewohnt<br />

waren, und endlich auch einzelne Gruppen der Buritipalme erschie-

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