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""••^^^V - Brasiliana USP

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wickeln könne, während in andern Fällen, wie in den unerigen, das narkotische<br />

AVkaloid entschiedener hervortritt, das den säurefähigen Basen<br />

m andern Solaneen, dem Atropin, Daturin, Hyosoyami» u. *s. w., entspricht.<br />

Welche äussere Verhältnisse zu. dieser' Verschiedenheit disponiren<br />

,• verdiente eine genaue Untersuchung.<br />

Zwischen Chapada und Agoa-Suja, welches vier Legoas nördlich<br />

davon iiegt, ist das bergige Terrain mit dientem Gesträuche<br />

bewachsen, zwischen dem zerstreutes Taboieiro-'Gehölz hervorragt. Die<br />

herrschende Formation ist Quarzschiefer, hie und da mit mächtigen Lagern<br />

von Eisenglimmerschiefer abwechselnd, oder mit losen Fündlingcn<br />

Von Rotheisenstein und Eisensteinbreccie übersäet. In Agoä-Suja trafen<br />

wir den Vorstand des Termo, de» Juiz de fora, SENMOR BERNADINO PIN-<br />

HEIRO CAMELI/O, auf seiner Geschäftsreise. Mit einer, unter den Brasilianern<br />

seltenen Jovialität unterhielt uns der achtungswerthe Rechtspfleger<br />

von der Mühsamkeit seines Berufs, der ihn von Zeit zu Zeit zwänge,<br />

Monate lang von Hause entfernt zu seyn, um Verhör, Untersuchung, Urtheil<br />

und Strafe durch die Einsamkeit seines Gerichtsbezirks zu führen (correr<br />

correegäo). Ein Diener der Justiz (Meirinho) ward uns als Führer und<br />

Schützer mitgegeben, als wir von hier aus nach den nordöstlichen Wildnissen<br />

an den Flüsschen Piauhy und Calhao aufbrächen, um uns von dem<br />

geognostischen Verhalten der Chrysoberille u. s. f. durch den Augenschein zu<br />

überzeugen. Noch am Abende desselben Tages gelangten wir durch tiefe<br />

Thäler dichtbewachsener Berge zu dem Arrayal Sucuriuh daeima. Die<br />

Waldschläge sind mit Baumwollenstauden bepflanzt; am Flüsschen Sucuriuh,<br />

der in den Setuval fallt, herrscht eine üppige Vegetation immergrüner<br />

Gebüsche und saftiger Waiden. Dieses Flüsschen führt auch bedeutend<br />

viel Goldstaub, so wie der rothe Letten in seiner Nähe. Als<br />

wir mit Sonnenuntergang in dem Oertchen ankamen, tönte uns eine<br />

grelle Musik von Trommeln, Pfeifen und der gellenden Canja entgegen;<br />

Prassclfeuer und Piaketen verkündeten das Johannisfest, welches besonders<br />

von den Negern mit ausgelassener Fröhlichkeit begangen wurde. Das<br />

Förmliche in den Religionsübungen wird von dieser Menschenrace mit<br />

solcher Inbrunst beobachtet, dass sie hierin den weissen Bewohnern Bra-

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