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""••^^^V - Brasiliana USP

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ses grosse Besitzthum dem Staate anheim, welcher die dreissig ttrsprüii^lichen<br />

und die drei von den Jesuiten gegründeten Meierhöfe von drei Inspectionen<br />

verwalten lässt. Die Inspecgäo do Caninde begreift eilf Fazendas<br />

in dem Gebiete des Rio Caninde, die do Piauhy eben so .viele<br />

am Flusse gleiches Namens, und die do Nazareth gleiche Zahl am Rio<br />

Parnahyba, nördlich von Oeiras. Jeder der drei Inspectoren bezieht<br />

einen Jahresgehalt von 3oo,ooo Reis. Er befehligt die Hirten (J^aqueiros),<br />

deren jeder einer Fazenda vorsteht, und drei bis fünf Jahre in<br />

dem Dienste bleibt, auf welchen er nicht durch den Inspector, sondern<br />

durch den Gouverneur der Provinz gesetzt wird. Der Gehalt dieser<br />

Vaqueiros, welche oft Jahre lang umsonst dienen, bis sie in Sold treten,<br />

besteht in dem Bezüge des vierten Theiles aller jährlich erzeugten Rinder<br />

und Pferde. Ausserdem geniessen sie freie Wohnung, die Erzeugnisse<br />

der Schwein-, Ziegen- und Schafzucht und den Ertrag von Butter<br />

und Käse, welcher nicht auf königliche Rechnung geht. Die Fazendas<br />

haben auch königliche Sclaven, denen nur Kleidung und Fleisch gereicht<br />

wird, weil sie für ihre übrigen Bedürfnisse durch den Ertrag des Landbaues<br />

und der Viehzucht sorgen können, wozu man ihnen Gelegenheit<br />

giebt. Von dem jährlich erzeugten Vieh wird überdem der Zehent entrichtet.<br />

Die Viehzucht hängt in diesen Gegenden lediglich von der Menge<br />

des Regens ab. Tritt mit Ende Decembers die Regenzeit ein, erreicht<br />

sie bis Ende des Februars ihre grösste Stärke, und nimmt sie dann bis<br />

Ende des Aprils wieder ab, so füllen sich die häufigen Teiche und Gräben<br />

mit Wasser, die Erde wird 'erweicht, und die Weide ist reichlich. Während<br />

dieser Zeit werden die Kühe, welche ausserdem, wie alles übrige<br />

Vieh, auf freiem Felde bleiben, in die Umzäunungen getrieben, wo sie die<br />

Nacht zubringen und am Morgen gemolken werden, um Käse zu bereiten.<br />

Vom Monat Mai an lässt man auch die Kühe wieder frei auf die Weide gehen.<br />

Bisweilen vergeht der Monat Februar ohne Regen, und dann ist die Erzeugung<br />

von Käsen unmöglich, weil die Milch an Menge und Güte unzureichend<br />

ist, und die Heerden, bis auf wenige Kühe für den Dienst des<br />

Hauses, sich im Freien gänzlich überlassen bleiben. Grosse Seuchen sind<br />

dann nichts seltenes, und der Viehstand nimmt eben so schnell ab, als<br />

er sich in wasserreichen und fruchtbaren Jahren vermehrt hatte. Das

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