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""••^^^V - Brasiliana USP

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aeichjKit. Die vielfach verästelten, jedoch nicht sehr hohen, Berge dieser<br />

Gegend sind grösstentheils mit Waldung, die Niederungen dazwischen mit<br />

rauhhaarigen, starkbestockten Gräsern und mit Gebüsche bedeckt. Bei<br />

der grossen Hitze und der allgemeinen Wasserarmuth eignen sich vorzugsweise<br />

die Waldgegenden zum Landbaue. Die Witterung in diesem<br />

continentalen Hügellande ist unbeständiger, der Himmel ist minder rein<br />

und wolkenleer, Regen und Thau sind häufiger, als in dem Gebiete des<br />

östlichen Abhanges. Die Regenzeit beginnt nicht im September, wie dieses<br />

in, den südlicheren, und dem Meere näheren Provinzen der Fall ist,<br />

sondern im Januar, und dauert bis zum April. In dieser Periode grünt<br />

und blüht Alles mit Ueppigkeit, aber während der Monate August b»<br />

December wird das Land zu einer todten Fläche ausgebrannt. Dieses<br />

Klima erstreckt sich, sowie die dasselbe bedingende Landesbeschaffenheit,<br />

westlich von dem Hochlande von Searä auch über den nördlichen TheH der<br />

Provinz Piauhy. Die Sertanejos nennen sowohl das Klima, als die Vegetationsart,<br />

welche mit ihm erscheint, Agreste, und setzen ihm das sogenannte<br />

Mimoso entgegen. Letzteres beherrschet die östlichen Abhänge<br />

der Gebirge, oder den District von Cayriris Velhos, sowie die ganze<br />

Comarca do Sertäo de Pernambuco, auf dem linken Ufer des Rio de<br />

S. Francisco, Gegenden, welche vorzüglich durch ihre niedrige Lage,<br />

durch die ebene Ausbreitung ihres Terrains, und vielleicht auch durch<br />

geognostische Verhältnisse ein beständigeres, trockneres und heisseres<br />

Klima und die bereits oben unter dem Namen Mimoso (5.) bemerkte<br />

Vegetation bedingen. Das Wort Mimoso wird ebenfalls für den Charakter,<br />

des hier herrschenden Klima angewendet, so dass die Sertanejos<br />

durch den Gebrauch dieser beiden, gemeinschaftlich Ursache und Wirkung<br />

bezeichnenden, Namen ihre richtige Beobachtungsgabe beurkunden. Uebrigens<br />

leiden sowohl die Gegenden des Agreste, als die des Mimoso von<br />

Zeit zu Zeit grosse Dürre, wenn, wie es von zehn zu zehn Jahren zu<br />

geschehen pflegt, die Regenzeit gar nicht oder nur unbedeutend eintritt.<br />

Die Erde Teisst dann in tiefe Sprünge auf, die Vegetation bleibt<br />

gänzlich aus, die Thiere des Waldes und die zahlreichen Heerden werden<br />

von Hunger und Durst hinweggerafft, und die Einwohner zur Aus-<br />

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