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""••^^^V - Brasiliana USP

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sehen Kapuziner, eine freundliche Kuppelkirche $ verdient rucksichtlich der<br />

architectonischen Verhältnisse Erwähnung; Schade, dass die buntfarbigen<br />

Platten auf der Facade den Eindruck stören. Unter den Klöstern der übrigen<br />

geistlichen Orden, welche hier in grosser Anzahl vorhanden sind,<br />

zeichnet sich keines durch Schönheit des Baustyls aus, mehrere aber durch<br />

sonderbare Verzierungen, oder durch ihre Ausdehnung. Das Bürgerspital<br />

(Cazä da Misericordid), die chirurgische Schule, welche ähnlich<br />

wie die in Rio de Janeiro eingerichtet ist, das, erst vor kurzem errichtete<br />

Waisenhaus für Weisse, und der erzbischöfliche Pallast sind einfache,<br />

aber zum Theil grosse Gebäude. Die anmuthigste Zierde dieser ausgedehnten<br />

Häusermasse sind viele Gärten, die in ihr zerstreutliegend, obgleich<br />

nur selten gepflegt, dennoch während des ganzen Jahres das saftige<br />

Grün ihrer Orangenbaum» und Bananen erhalten.<br />

Wie reichlich die Schönheit der tropischen Vegetation eine sorgsame<br />

Hand des Partners belohne, dies sagt dem Wanderer der öffentliche<br />

Spaziergang (Passeio publico)^ welcher auf einem der höchsten Puncte<br />

im südöstlichen Ende der Stadt, nahe am Forte de S. Pedro errichtet<br />

worden ist. Die Alleen von Orangen-, Zitronen-, Jambos-, Manga- und<br />

Brodfruchtbäumen, die dichten Schnitthecken der Pitanga, und in bunter<br />

Reihe zahlreiche Zierpflanzen aus dem südlichen Europa, Ostindien und<br />

Brasilien, machen diesen Ort, am Abende, wenn sich die Luft abkühlt,<br />

zu einem lieblichen Aufenthalte. Von dem geschmackvollen Pavillon aus<br />

schweift das Auge hier über die grünen Inselgruppen des reichen Golfes<br />

hin, oder ruht dort mit sehnsüchtigen Blicken auf der unendlichen Azurfläche<br />

des Weltmeeres, welche die untergehende Sonne mit zitterndem<br />

Farbenspiele überzieht. In diesem Garten, der von allen, welche ich in<br />

Brasilien gesehen habe, die meisten Merkmale europäischer Gartenkunst<br />

an sich trägt, fand ich die Quassienstaude (Quassia amara, L.) unter<br />

dem Namen der peruvianischen China eultivirt; doch gedeiht sie nicht gut.<br />

Eine Inschrift auf dem Obelisk, welcher auf einem der höchsten Orte dieses<br />

Gartens errichtet wurde, nennt den Tag des Jahres 1808, an welchem<br />

JOHANN VI. in Bahia an das Land stieg. Es War dies der erste<br />

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