18.01.2014 Aufrufe

""••^^^V - Brasiliana USP

""••^^^V - Brasiliana USP

""••^^^V - Brasiliana USP

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

40<br />

war gertAt nicht sehr vorteilhaft. Nach ihm sind sie argwöhnisch und<br />

verrätherisch von Natur, furchtsam aus Gewohnheit, indolent ans Faulheit,<br />

gefrässig aus Langerweile, falsch aus Kenntnis» ihrer Schwäche,<br />

unbeständig tmd »orglos aus kindischem Unverstände. Sie sind deshalb<br />

leicht zu lenken, wenn man Strenge mit Milde vereinigt, und ihnen das<br />

Denken erspart. Die christliche Religion wurde von ihnen bisher mit Entschlossenheit<br />

verscnmäht; lieber nahmen sie die Geschenke an Branntwein<br />

, Bisertwaaren u. d« gl., die ihnen die Brasilianer zubrachten, und<br />

Sie erwiederten sie gerne durch Mittheihirtg ihrer wenigen Geräthe und<br />

Nahrungsmittel.. Sie wohnen in sehr niedrigen* Lehmhütten, die mit den<br />

Blättern von Heliconien (Coite*) und ähnlichen Monocotyledonen gedeckt<br />

sind. .Bei Sternenlicht erheben sie sich oft Von ihrem Lager auf der Erde,<br />

und kehren dahin erst mit Tagesanbruch zurück. Sie schlafen überhaupt<br />

nicht sehr viel, aber um so stärker ist ihr Bedürfniss nach Speise,<br />

die sie zu jeder Tageszeit und in grossem Uebermaasse zu sich nehmen.<br />

Die Männer beschäftigen sich lediglich mit der Jagd; den Weibern liegen<br />

die Sorgen des Haushaltes ob. Letztere verstehen zweckmässige Gefässe<br />

aus Thon zu formen, und allerlei Geflechte von Palmenfasern (Tucum)<br />

zu machen. Ihre Feste werden Zur Nachtzeit, mit grossem Lärmen<br />

gefeiert. Als einen vorstechenden Zug dieser Horden schilderte uns<br />

ein Macuani die grosse Vorliebe, welche sie zu den Negern trügen,<br />

welche sich deshalb nicht selten, wenn ihren Herren entlaufen, dort unter<br />

den Schutz und die Fürsprache der Weiber zu stellen pflegten. Derselbe<br />

Indianer, welcher sich ziemlich gut im Portugiesischen ausdrücken konnte,<br />

diente uns, um mehrere Worte aus der Macuani-Sprache aufzuzeichnen.<br />

Diese Sprache ist sehr verschieden von der der Coroados, wenn<br />

gleich sie darin mit ihr übereinkömmt, dass der Mund nur selten viel geöffnet,<br />

vielmehr die Zähne mehr oder weniger geschlossen, und die Laute<br />

bald zischend, bald als Gaumen-, seltner als Nasenlaute hervorgestossen<br />

werden. -Der Macuani bildet dabei das Antlitz, gleichsam als wenn er<br />

eine geschwollene Zunge hätte, und sich nicht zu reden getraute. Wie<br />

die meisten Indianer spricht auch er leise, und was uns hier besonders<br />

stark auffiel, — jedes Individuum modificirt seine Sprache auf eine eigenthümliche<br />

Weise, so dass man fast sagen könnte, es spräche einen bc-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!