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""••^^^V - Brasiliana USP

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(Dasypus septemcinctus und Myrmecophaga tetradactyld) begegneten<br />

uns zwischen in hohe Wälle aufgeworfenen Cupims geschäftiger Ameisen,<br />

und träge Faulthiere (Bradypus tridactylus) hingen dumpf hinbrütend an<br />

den weissen Aesten der Ambauba (Cecrogia peUatd), die sich hie und<br />

da zwischen den übrigen Bäumen erhob. Heerden von Brüllaffen Hessen<br />

sich aus der Ferne vernehmen. Das hohe, dürre Gras war von wimmelnden<br />

Ballen kleiner Carabatos bedeckt, die sich, wenn wir sie zufallig<br />

berührten, mit Blitzesschnelle, über uns verbreiteten und ein bösartiges<br />

Jucken erregten. Nicht selten raschelte an den eilig Vorüberjagenden<br />

eine Schlange durch's Dickicht hin. Zweimal führte uns der Pfad, nachdem<br />

wir zwei Legoas von Sucuriuh den kleinen Rio Setuvai, und drei<br />

Legoas weiter den noch unbedeutenderen Rio Gravatd, beide Tributäre<br />

des. Arassuahy, passirt hatten, aus der waldigen T.iefe der Thäler auf<br />

steile, mit niedrigem Gebüsche bewachsene Höhen, wo wir eine monotone<br />

Aussicht über die traurige Waldeinsamkeit vor uns hatten; als wir<br />

aber immer wieder in die Waldung herabkamen, die Sonne zwischen<br />

den dürren Aesten unterging, und sich plötzliche Dämmerung um uns<br />

ausbreitete, merkten wir dem ängstlich werdendenden Führer an, dass er<br />

selbst den Weg verloren habe. In dieser Noth erkannte Jener in einem<br />

Nebenlhale, zwischen Gebüschen versteckt, das Haus einer ihm wohlbekannten<br />

Familie, und rieth uns, dort die Pracht zuzubringen; doch, setzte<br />

er* zögernd hinzu,. reiten Sie, meine Herren, allein voraus, denn, würde<br />

ich sogleich erblickt, so musste der Söhn des Hauses glauben, ich<br />

käme, ihn vor Gericht zu holen, wegen des neuerlich von ihm verübten<br />

Brudermordes. Schaudernd ritten -wir vor das Haus; ein* Greis, von<br />

Gram gebeugt, dessen ehrwürdiges Antlitz schneeweisses Haar umlockte,<br />

hiess uns mit bebender Stimme willkommen, und betheuerte, dass er<br />

mit der wahnsinnigen Tochter allein zu Hause sey. Als -wir ihn über<br />

unsere Absicht beruhigt hatten, und der Meirinho herbeigekommen,<br />

brach er in laute Wehklagen und Verwünschungen seiner Söhne aus,<br />

deren Einer vor wenig Jahren aus Eifersucht *auch den Oheim getödtet<br />

hätte. Mit Entsetzen sahen wir uns vor» diösem mit Blut befleckten<br />

Hause des Jammers, und befahlen dem Führer uns lieber zurückzuführen<br />

in die unbefleckte Einsamkeit des Waldes. Der Greis zeigte uns

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