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""••^^^V - Brasiliana USP

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608<br />

Von der Fazenda Secco aus mussten wir abermals.ein hohes Gebirge<br />

, die Serra das Lages, hinansteigen. Die Grundlage desselben ist<br />

dünnschieferiger Thonschiefer und Glimmerschiefer, meistens von grünlichgrauer<br />

Farbe, welcher nicht selten sich dem Chloritschiefer annähert und<br />

Eisenoctaeder einschliesst. Oben findet man den Quarzschiefer, wie bei<br />

der Villa do Rio de Contas, und darauf, statt der Cätingaswaldung, eine<br />

Annäherung an die Vegetationsformen von Minas; jedoch fehlen die Baumlilien<br />

fast gänzlich. Auf dem flach ansteigenden Rücken des Gebirges erscheinen,<br />

in der Nähe der Fazenda Lages, mächtige Lager von Eisen,<br />

und zwar kommt dieses Metall vorzüglich als feinkörniger derber oder<br />

mit Rotheisenstein gemengter Magneteisenstein, als feinblättriger Eisenglimmer<br />

und als derber Brauneisenstein vor. Letzterer enthält nicht selten<br />

bedeutende Parthieen von Stilposiderit (Phosphoreisen). Die Lage dieser<br />

reichen Eisenminen an der Strasse nach den innern Provinzen, in<br />

bedeutender Entfernung von der Küste, woher bis jetzt alle EisenWaaren<br />

eingeführt werden müssen, und die Gegenwart von Brennholz und Wasser<br />

würden die Unternehmung einer Eisenhütte an diesem Orte so sehr<br />

begünstigen, dass wir sie einigen thätigen Kaufleuten in Bahia als eine<br />

gute Speculation anrathen zu müssen glaubten. Das herrschende Streichen<br />

des Quarzschiefers ist von N. nach S. in Stunde 22, 23 und 24, das<br />

Fallen der Schichten in starken Winkeln von 40 0 —- 6o° gegen O. Von<br />

dem höchsten Puncte dieser Hochebenen, östlich von dem Flüsschen Peruaguaguzinho,<br />

das in den Rio de Contas fällt, sahen wir den Verlauf<br />

der Serra de Sincorä vor uns, welche in grossen, zum Theil Festungsartigen<br />

Umrissen, auf den sanften Abhängen mit grüner Waldung bekleidet,<br />

an den steilen Wänden und Terrassen aber blendend weiss, in der<br />

einsamen und wildschönen Landschaft einen höchst malerischen Hintergrund<br />

bildete. In einer Thalschlucht zwischen diesem Gebirgszuge und dem von<br />

Lages fanden wir ein kleines, ärmliches Pfarrdorf, Sincorä*<br />

Das Thal des Rio Sincorä, eines klaren Bergstromes, welches<br />

tausend bunte Schmetterlinge durchflatterten, Melastomen, Rhexien mit ihren<br />

prächtigen violetten und Andromeden mit purpurrothen Blumen schmückten,<br />

bot uns eine der schönsten Ansichten in diesem Alpenlande. Schmerz-

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