18.01.2014 Aufrufe

""••^^^V - Brasiliana USP

""••^^^V - Brasiliana USP

""••^^^V - Brasiliana USP

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

725<br />

zeichnen auch das Verhältniss dieses Landstriches zur möglichen Cultur; nur<br />

nach grossen Anstrengungen wird hier neben der Rindviehzucht, welche<br />

den wichtigsten Nahrungszweig der Einwohner ausmacht, ein dankbarer<br />

Ackerbau eintreten können. Ich habe versucht, im Allgemeinen die Beziehungen<br />

zu schildern, in denen hier Boden, Klima und Vegetation unter<br />

einander stehen; dürfte ich auch eine Vermuthung über die ersteh Ursachen<br />

wagen, welche den gegenwärtigen Zustand hervorgebracht haben,<br />

so wäre es die, dasö das Gebirge seine frühere Bedeckung von Erde<br />

durch mächtige und weitverbreitete Ueberspühlung des Oceans verloren<br />

habe. Manche Umstände scheinen eine solche Annahme zu rechtfertigen:<br />

die allmälige Absenkung dieses Landstriches gegen das Meer hin, der<br />

regelmässige Verlauf der seichten Abzugsthäler in gleicher Richtung, die<br />

Ausdehnung kahler Felsflächen, die Abrundung vieler einzelner Granittrümmer,<br />

die bald auf Höhen, bald in Tiefen zerstreut liegen, und vorzüglich<br />

der Kochsalzgehalt in dem Erdreiche der westlicheren Gegenden. Dass<br />

man hier eine von der der Urwälder auf den Granitgebirgen der Küste so<br />

gänzlich verschiedene Waldvegetation trifft, dürfte bei einer solchen Annahme<br />

nicht mehr befremden: sie wäre gewissermassen als eine secundäre<br />

Pflanzenformation zu betrachten, so wie sie auch in der That weder<br />

an Höhe und Kraft des Wuchses, noch an Fülle und Eigenthümlichkeit<br />

der Gestalten, jener Vegetation einer früheren Urzeit gleichkommt.<br />

«S. Antonio das Queimadas, ein keines Arrayal, das in seinem<br />

Kirchsprengel etwa sechshundert Menschen zählt, schien neuerlich ganz<br />

vorzugsweise durch die Trockenheit des Klima gelitten zu haben. Man<br />

versicherte uns, dass es in den Pflanzungen mehrerer Einwohner drei<br />

Jahre lang nicht geregnet habe, und diese gezwungen worden seyen, auszuwandern.<br />

Der Mais, welchen wir bisher in den Fazendas vorgefunden<br />

hatten, war hier selbst um enorme Preise nicht zu erhalten, so dass wir,<br />

glücklich der Dürre entronnen, jetzt dem Hunger entgegen zu gehen fürchten<br />

mussten. Das Oertchen liegt in einem seichten Thale zwischen den<br />

Vorbergen der Serra de Tiuba. Seine Einwohner, unter denen sich<br />

verhältnissmässig viele Portugiesen befinden, haben, neben Viehzucht,<br />

auch den Anbau von Baumwolle versucht. Wir verliessen das Arrayal

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!