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Buch - Prof. Dr. Erika Schuchardt

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Begegnungen – Deutsche Internationale Schule zu Johannesburg (DSJ)<br />

107<br />

sie eine Hypothek auf ihr kleines Haus aufnehmen, um einen wesentlichen Teil<br />

ihrer Schulgeldverpfl ichtungen leisten zu können. Gott sei Dank gibt es darüber<br />

hinaus immer noch die Möglichkeit der Schulgeldermäßigung.<br />

8. Klasse, 3. Stunde am Vormittag. Die südafrikanischen Schülerinnen und<br />

Schüler lernen im 4. Jahr Deutsch als Fremdsprache. Ich bin neu an der DSJ, also<br />

unerfahren genug, um bei den ersten Wortschatzübungen gleich den großen<br />

(und sensiblen) Bereich „Medien“ durchzunehmen. Da ich gehört habe, wie<br />

wenige Südafrikaner ihre Rundfunkgebühren entrichten – wer das tut, bekommt<br />

von der Behörde extra ein Dankschreiben! – nehme ich mir das Thema vor.<br />

Frage im Test: „Was ist ein Schwarzseher?“ (Der Konnotation werde ich mir<br />

erst später bewusst!). Schülerantwort des 14-jährigen T. aus Soweto: „Wenn in<br />

Deutschland jemand nicht Geld für Fernseh zahlt, schaltet Behörde Sender ab,<br />

und er sieht schwarzen Bildschirm.“<br />

Beide Beispiele belegen eine häufi g maßlose Überschätzung deutscher Wirklichkeiten<br />

und Möglichkeiten im Gastland Südafrika. Aber sie zeigen auch unsere<br />

große Verantwortung dafür, dass derartige Missverständnisse abgebaut werden.<br />

Sehen wir also nicht schwarz (im doppelten Wortsinn), sondern besinnen wir<br />

uns auf die Möglichkeiten, die das deutsche Auslandsschulwesen in Südafrika<br />

hat! Und da gilt es zunächst einmal, genau hinzusehen, hinzuhören und viel zu<br />

lernen. In einer der ersten Grundschulen, die ich in Soweto kennen lernte, hing<br />

für Schüler und Lehrer sichtbar folgender Wahlspruch an der Wand:<br />

The six most important words:<br />

I admit I made a mistake.<br />

The fi ve most important words:<br />

You did a good job.<br />

The four most important words:<br />

What is your opinion?<br />

The three most important words:<br />

If you please.<br />

The two most important words:<br />

Thank you.<br />

The most important word:<br />

We.<br />

The least important word:<br />

I<br />

<strong>Dr</strong>. Knut Thielsen, Leiter der Neuen Sekundarstufe/DSJ bis 1997<br />

Brückenbau - neues Format.indd 107 17.01.2005 15:47:29

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