Teilchenbewegungen in el./magn. Feldern (Visualisierung)
Teilchenbewegungen in el./magn. Feldern (Visualisierung)
Teilchenbewegungen in el./magn. Feldern (Visualisierung)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2.3 Driftbewegungen Bewegung von Teilchen <strong>in</strong> <strong>el</strong>ektro<strong>magn</strong>etischen F<strong>el</strong>dern<br />
2.3.1.4 Dia<strong>magn</strong>etische (quasi)-Drift<br />
Vollständigkeitshalber sei an dieser St<strong>el</strong>le noch e<strong>in</strong>e weitere Drift, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em homogenen<br />
Magnetf<strong>el</strong>d auftreten kann genannt. Diese ist die dia<strong>magn</strong>etische Drift. Die<br />
Namensgebung drückt aus, dass das durch den dia<strong>magn</strong>etischen Strom j D hervorgerufene<br />
Magnetf<strong>el</strong>d e<strong>in</strong> entgegengesetztes Vorzeichen zum äußeren Magnetf<strong>el</strong>d hat<br />
und das gesamte Magnetf<strong>el</strong>d daher absenkt. Die dia<strong>magn</strong>etische Drift wird durch<br />
e<strong>in</strong>en Druckgradienten hervorgerufen. Die dia<strong>magn</strong>etische Drift gehört streng genommen<br />
zur Magnetohydrodynamik. Hierbei wird der Plasmastrom nicht als E<strong>in</strong>z<strong>el</strong>teilchenbewegungen<br />
aufgefasst sondern der Strom als Flüssigkeit angesehen. Unter<br />
bestimmten Voraussetzungen, lässt sich aber zeigen, dass die Lorentzkraft gleich<br />
dem Druckgradienten und der <strong>el</strong>ektrischen Kraft ist.<br />
Diese Drift kann somit unter die E<strong>in</strong>z<strong>el</strong>teilchenbewegungen<br />
subsumiert [7] werden. Hierzu geht man davon<br />
aus, dass die (gerichtete) Flüssigkeitsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
⃗v von der Größenordnung e<strong>in</strong>er Teilchendriftgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
ist. Des weiteren werden nur Zeitskalen<br />
ω/ω B ≪ 1 betrachtet. Somit muss man nur die<br />
Kraft betrachten, w<strong>el</strong>che auf e<strong>in</strong> Teilchen wirkt. Damit<br />
ergibt sich, dass die Lorentzkraft alle<strong>in</strong> durch die<br />
<strong>el</strong>ektrostatische Kraft und den Druckgradienten kompensiert<br />
wird. Die <strong>el</strong>ektrostatische Kraft st<strong>el</strong>lt sich als<br />
die oben beschriebene E ⃗ × B-Drift ⃗ dar. Im folgenden<br />
soll nur der Teil der Drift besprochen werden, der<br />
durch den Druckgradienten hervorgerufen wird. Dieser<br />
Teil lässt sich ausdrücken als die Kraft, w<strong>el</strong>che<br />
auf e<strong>in</strong> Volumen<strong>el</strong>ement ∆V wirkt. Diese ist gegeben<br />
Abbildung 2.6: Dia<strong>magn</strong>etische<br />
Drift<br />
durch die Druckdifferenz. Daraus folgt F/∆V = −∇p. Im Volumen<strong>el</strong>ement bef<strong>in</strong>den<br />
sich ∆N = n∆V Teilchen, so dass pro Teilchen die Kraft −∇p/n ausgeübt wird.<br />
Verwendet man Gleichung (2.15) so ergibt sich<br />
⃗v DD = − ⃗ ∇p × ⃗ B<br />
nqB 2 . (2.26)<br />
Diese Drift ist <strong>in</strong> Abb. 2.6 dargest<strong>el</strong>lt, zur Vere<strong>in</strong>fachung wird nur der Fall für Elektronen<br />
dargest<strong>el</strong>lt. Man erkennt, dass der Druckgradient durch die Dichte n e der<br />
Teilchen verursacht wird (T e = const.). Dann nimmt längs des Druckgradienten<br />
die Zahl der gyrierenden Teilchen zu. An e<strong>in</strong>em b<strong>el</strong>iebigen Punkt im Plasma bewegen<br />
sich also mehr Teilchen <strong>in</strong> positive y-Richtung; die Elektronen sche<strong>in</strong>en <strong>in</strong><br />
y-Richtung zu driften. Hierbei ist allerd<strong>in</strong>gs zu beachten, dass es sich nicht um e<strong>in</strong>e<br />
Massenbewegung hand<strong>el</strong>t, die Teilchen s<strong>el</strong>bst bleiben an ihrem Ort, es entsteht<br />
jedoch e<strong>in</strong> Strom<br />
⃗j D = ⃗ ∇p × ⃗ B<br />
B 2 . (2.27)<br />
Dieser ist so gerichtet, dass das von ihm erzeugte Magnetf<strong>el</strong>d das ursprüngliche<br />
Magnetf<strong>el</strong>d im Gebiet hohen Druckes schwächt.<br />
10