Teilchenbewegungen in el./magn. Feldern (Visualisierung)
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3.3 Angewandte Lösungsverfahren Numerische Beschreibung der Bewegung<br />
aber der numerische Fehler vergrößern. Wird dagegen die Schrittweite vergrößert,<br />
so verr<strong>in</strong>gert sich aufgund der ger<strong>in</strong>geren Anzahl der Rechenschritte der numerische<br />
Fehler, woh<strong>in</strong>gegen der Diskretisierungsfehler zunimmt. Diese Betrachtung ist für<br />
die <strong>in</strong> Abschnitt 3.3.2.1 besprochene adaptive Schrittweitenbestimmung von Bedeutung.<br />
Zum<strong>in</strong>dest theoretisch gibt es jeweils für e<strong>in</strong>e bestimmte Differentialgleichung<br />
zusammen mit dem Näherungsverfahren e<strong>in</strong>e bestimmte optimale Schrittweite (vgl.<br />
Abb. 3.3). Diese macht man sich bei e<strong>in</strong>er Schrittweitensteuerung zu nutze. Jedoch<br />
reagiert dieses Verfahren wie <strong>in</strong> Abb. 3.3 dargest<strong>el</strong>lt, sehr empf<strong>in</strong>dlich auf e<strong>in</strong>e<br />
Veränderung der Schrittweite. Die optimale Schrittweite wird gemäß e<strong>in</strong>er empirischen<br />
Beziehung festg<strong>el</strong>egt<br />
h · L ≈ 0.1 (3.12)<br />
mit L der sogenannten Lipschitzkonstanten 8 , die e<strong>in</strong>e obere Schranke der Ableitung<br />
darst<strong>el</strong>lt.<br />
Nun st<strong>el</strong>lt sich die Frage, warum die meisten numerischen<br />
Softwarepakete eben nur die Runge-<br />
Kutta Verfahren vierter Ordnung und nicht höhere<br />
Ordnungen implementieren. Pr<strong>in</strong>zipi<strong>el</strong>l s<strong>in</strong>d<br />
Runge-Kutta Verfahren auch mit höheren Ordnungen<br />
möglich. Dabei s<strong>in</strong>d die Grenzen des realisierbaren<br />
theoretisch nur durch die Rechenleistung<br />
und die numerische Genauigkeit der Variablen<br />
e<strong>in</strong>geschränkt. Im Allgeme<strong>in</strong>en wird aber<br />
auf das Verfahren vierter Ordnung zurückgegriffen.<br />
Dieses liegt dar<strong>in</strong> begründet, dass zwar die Fehler ger<strong>in</strong>ger werden, die diese<br />
Abbildung 3.3: Fehlerentwicklung<br />
Verfahren machen, der Rechenaufwand dieser Verfahren aber nicht <strong>in</strong> R<strong>el</strong>ation zu<br />
ihrem Nutzen steht. Das folgende Zitat aus [29] st<strong>el</strong>lt wohl am nachhaltigsten die<br />
St<strong>el</strong>lung des Runge-Kutta Verfahrens dar.<br />
For many scientific users, fourth-order Runge-Kutta is not just the<br />
”<br />
first word on ODE <strong>in</strong>tegrators, but the last word as w<strong>el</strong>l. In fact, you<br />
can get pretty far on this old workhorse, especially if you comb<strong>in</strong>e it with<br />
an adaptive stepsize algorithm. . . . Bulirsch-Stoer or predictor-corrector<br />
methods can be very much more efficient for problems where very high<br />
accuracy is a requirement. Those methods are the high-strung racehorses.<br />
Runge-Kutta is for plough<strong>in</strong>g the fi<strong>el</strong>ds.“<br />
3.3.2.1 Adaptive Schrittweite<br />
Im vorherigen Abschnitt wurde erläutert, wie man das Runge-Kutta Verfahren mathematisch<br />
beschreiben kann und w<strong>el</strong>che Fehler dabei auftreten. Dabei gibt es e<strong>in</strong>e<br />
optimale Schrittweite, bei der die Fehler m<strong>in</strong>imal s<strong>in</strong>d. Allerd<strong>in</strong>gs ist diese Annahme<br />
nur unter der Bed<strong>in</strong>gung richtig, dass die gesuchte Funktion stark veränderlich<br />
ist. Kommt es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bereich zu ke<strong>in</strong>en großen Abweichungen, so kann man e<strong>in</strong>e<br />
sogennante adaptive Schrittweitensteuerung e<strong>in</strong>führen. Diese Steuerung, bzw. diese<br />
Methode verändert die Schrittweite <strong>in</strong> Abhängigkeit von der Veränderlichkeit der gesuchten<br />
Funktion. Um e<strong>in</strong>e solche Steuerung zu implementieren s<strong>in</strong>d jedoch weitere<br />
Rechenschritte nötig, dieses verlangsamt zwar das Verfahren auf stark veränderlichen<br />
8 genaue mathematische Def<strong>in</strong>ition siehe O. Forster [9] Kapit<strong>el</strong> II, S. 102<br />
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