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Aktuell<br />
www.linux-magazin.de Zahlen & Trends 09/2013<br />
16<br />
Berlin: „Keine Ahnung von offenen Standards“<br />
Der Grünen-Politiker Thomas<br />
Birk aus Berlin bemängelt,<br />
dass „der Senat bei der Migration<br />
zu Open-Source-Software<br />
seit 2005 auf Zeit spielt,<br />
Beschlüsse nicht umsetzt und<br />
keine IT-Strategie für das Land<br />
hat“.<br />
Als Sprecher für Verwaltungsmodernisierung<br />
in seiner<br />
Partei war Birk federführend<br />
beim Entwurf eines Fahrplans<br />
zur OSS-Migration, den<br />
die Berliner Regierung Mitte<br />
Juni ablehnte. „Das ist umso<br />
mehr schade, als die CDU<br />
2008 schon mal einen konkreten<br />
Zeit- und Kostenplan für<br />
eine schrittweise Umstellung<br />
Mimo: Französische Behörde verstärkt Document Foundation<br />
Mit der französischen Behörde<br />
Mimo (Mutualisation interministérielle<br />
pour une bureautique<br />
ouverte) wächst der<br />
Beirat der Document Foundation,<br />
der gemeinnützigen<br />
Stiftung hinter Libre Office,<br />
auf neun Mitglieder. Der interministerielle<br />
Pool, der sich<br />
für ein freies Office einsetzt,<br />
auf Open Source beschlossen<br />
hatte“, ärgert sich das Mitglied<br />
des Berliner Abgeordnetenhauses.<br />
Zwar habe der Senat in einem<br />
eigenen Änderungsantrag<br />
eine ganze Reihe Standards<br />
definiert, die hätten jedoch<br />
„nichts mit Open Source und<br />
freier Software zu tun gehabt“.<br />
Vor diesem Hintergrund reichten<br />
die Grünen nun einen eigenen<br />
Änderungsantrag nach,<br />
für den die Fraktion mit der<br />
Open Source Business Alliance<br />
(OSBA) zusammengearbeitet<br />
habe, um zu einer Definition<br />
für offene Standards zu<br />
gelangen. n<br />
repräsentiert rund 500 000<br />
Anwender in den Ministerien<br />
Frankreichs.<br />
Mimo setzt Libre Office ein,<br />
validiert dessen Versionen<br />
und passt sie an die IT-Infrastruktur<br />
der französischen<br />
Ministerien an. Dabei vergibt<br />
er Aufträge an Libre-Office-<br />
Entwickler und ‐Dienstleister.<br />
Thomas Birk von den Berliner Grünen<br />
ärgert sich über den Umgang der<br />
Berliner Regierung mit Open-Source-<br />
Software.<br />
Die persönliche Vertretung<br />
bei der Document Foundation<br />
übernimmt Laure Patas<br />
d’Illiers vom französischen<br />
Finanzministerium. Das Advisory<br />
Board der Foundation<br />
vertritt Organisationen, die<br />
die Stiftung finanziell oder auf<br />
andere Weise fördern, und berät<br />
den Vorstand.<br />
n<br />
EU-Kooperation<br />
Die deutsche Open Source<br />
Business Alliance (OSBA) und<br />
der französische Conseil National<br />
du Logiciel Libre (CNLL)<br />
wollen künftig stärker kooperieren,<br />
um ihre Interessen in<br />
der EU durchzusetzen.<br />
Die Kooperation sei auf dem<br />
IT-Summit vereinbart worden,<br />
der parallel zum <strong>Linux</strong>tag<br />
2013 stattfand. Der CNLL<br />
vereint elf regionale Open-<br />
Source-Organisationen unter<br />
einem Dach, die etwa 300 IT-<br />
Unternehmen vertreten.<br />
Das gemeinsame Ziel bestehe<br />
darin, stärker präsent zu sein,<br />
weil in der EU die strategischen<br />
IT-Entscheidungen fallen,<br />
kündigte die OSBA in einer<br />
Pressemitteilung an. Auch<br />
die Zusammenarbeit mit anderen<br />
europäischen Verbänden,<br />
die in diese Richtung gehen,<br />
wolle man ausbauen.<br />
Zu den Plänen gehört ein intensiverer<br />
Informationsaustausch,<br />
der am Ende in einen<br />
Forderungskatalog an die Politik<br />
münden soll. Basis sind<br />
die „zehn Vorschläge“ des<br />
CNLL sowie die Leitlinien der<br />
OSBA, die vor allem die öffentlichen<br />
Verwaltungen der<br />
Länder adressieren. n<br />
Neue Einrichtung soll Cookie-Regeln verbessern<br />
Das Logo des Cookie Clearing House<br />
des Center for Internet and Society<br />
der Stanford-Universität.<br />
Um Websurfer besser vor Beobachtungen<br />
durch Drittanbieter-Cookies<br />
zu schützen,<br />
haben Mozilla und Stanfords<br />
Center for Internet and Society<br />
(CIS) die Einrichtung<br />
Cookie Clearing House (CCH)<br />
gegründet. Sie soll sich darum<br />
kümmern, die Browser-Cookies<br />
von Drittanbietern nach<br />
einem transparenten Verfahren<br />
zu behandeln.<br />
Ein bestehendes Patch, das<br />
den Umgang mit Drittanbieter-Cookies<br />
regeln sollte, sei<br />
nicht in der Firefox-Beta gelandet,<br />
weil es False Positives<br />
und False Negatives geliefert<br />
habe. Das schreibt Mozillas<br />
CTO und Javascript-Erfinder<br />
Brendan Eich unter [https://<br />
brendaneich.com/2013/06/].<br />
Zur Verbesserung schlägt er<br />
Black- und Whitelists vor, an<br />
denen das CCH – an dem sich<br />
auch der Browser-Hersteller<br />
Opera beteiligt – arbeiten<br />
solle. Daneben solle es für<br />
Zweifelsfälle der Cookie-Policy<br />
zuständig sein. Das Center for<br />
Internet and Society hatte der<br />
Open-Source-Jurist Lawrence<br />
Lessig im Jahr 2000 gegründet,<br />
es gehört zur Stanford<br />
Law School. (kki/mfe/mhu/<br />
jcb/Tim Schürmann) n