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Forum<br />
www.linux-magazin.de Rechts-Rat 09/2013<br />
80<br />
© mt kang, 123RF.com<br />
Abbildung 2: Wer übers Internet professionell Waren vertreiben will, muss seine<br />
Kunden über die Rechtslage informieren.<br />
Foto: Markus Feilner<br />
Abbildung 3: Nicht so ohne weiteres erlaubt: Fotos vom Turnier darf der<br />
Fussballverein nur mit Einwilligung der Beteiligten veröffentlichen, ebenso die<br />
Namen der Teilnehmer.<br />
n Identität eines Vertreters vor Ort, falls<br />
der Kunde in einem anderen EU-Mitgliedsstaat<br />
wohnt oder die Identität<br />
beteiligter Dritter wie etwa Versanddienstleister<br />
oder Inkassovermittler.<br />
n Ladungsfähige Anschrift Ihres Unternehmens<br />
und den Namen des gesetzlichen<br />
Vertreters, beispielsweise des<br />
Geschäftsführers.<br />
n Wesentliche Merkmale der Ware oder<br />
Dienstleistung.<br />
n Mindestlaufzeit des Vertrags bei Dauerschuldverhältnissen<br />
oder wiederkehrenden<br />
Lieferungen, etwa Abonnements.<br />
n Einen Vorbehalt, bei Nichtverfügbarkeit<br />
eine gleichartige Ware oder <br />
Dienstleistung oder aber nicht liefern<br />
zu wollen.<br />
n Gesamtpreis einschließlich Steuern<br />
und Abgaben.<br />
n Liefer-, Versand-, Zoll- oder sonstige<br />
Kosten, die der Kunde zu tragen hat.<br />
n Details von Zahlung und Lieferung<br />
oder Leistung.<br />
n Details und Folgen von etwa bestehenden<br />
Widerrufs- und Rückgaberechten.<br />
n Etwaige weitere Kosten, die Sie verrechnen<br />
könnten.<br />
n Eventuelle Angebotsbefristungen<br />
Weil der Shop online ist, Sie sich also<br />
im elektronischen Geschäftsverkehr bewegen,<br />
haben Sie noch zusätzlich zu<br />
informieren<br />
n über die technischen Schritte, die zu<br />
einem Vertragsschluss führen,<br />
n ob der Unternehmer den Vertragstext<br />
nach dem Vertragsschluss speichert<br />
und ob er Kunden zugänglich ist,<br />
n wie er mit den gemäß § 312g Absatz 1<br />
Satz 1 Nummer 1 BGB zur Verfügung<br />
gestellten technischen Mitteln Eingabefehler<br />
vor Abgabe der Vertragserklärung<br />
erkennen und berichtigen kann,<br />
n über die für den Vertragsschluss zur<br />
Verfügung stehenden Sprachen und<br />
n über sämtliche einschlägigen Verhaltenskodizes,<br />
denen sich der Unternehmer<br />
unterwirft, sowie über die Möglichkeit<br />
eines elektronischen Zugangs<br />
zu diesen Regelwerken.<br />
Übermitteln Sie alle diese Informationen<br />
zusammen mit Ihren Allgemeinen<br />
Geschäftsbedingungen und einer Widerrufsbelehrung<br />
in Textform mit der Bestätigungs-E-Mail,<br />
dann sollten Sie Ihre<br />
Informationspflichten wirksam erfüllt<br />
haben.<br />
Datenschutz beim<br />
iSportfest?<br />
Wir möchten auf unserer (Sport-)Vereins-Website<br />
über die Ergebnisse der von uns ausgerichteten<br />
Wettkämpfe berichten. Während alle unsere Vereinsmitglieder<br />
eine entsprechende Zustimmung<br />
erklärt haben, ist das bei Gästen nicht immer<br />
zuverlässig möglich. Dürfen wir auch ohne besondere<br />
Erklärungen die Namen und die Fotos<br />
der Beteiligten sowie deren Ergebnisse online<br />
stellen?<br />
Harald L.<br />
Die Namen und weiteren persönlichen<br />
Daten der Veranstaltungsteilnehmer, wie<br />
auch Fotos, auf denen diese erkennbar<br />
abgebildet sind, dürfen nicht ohne ausdrückliche<br />
Genehmigung veröffentlicht,<br />
also online gestellt werden.<br />
Kann eine entsprechende Erklärung<br />
beziehungsweise Genehmigung nicht<br />
eingeholt werden, bleibt Ihnen nur die<br />
Veröffentlichung anonymisierter Ergebnisse<br />
und der Verzicht auf Bilder, auf<br />
denen einzelne Personen (die keine Zustimmung<br />
erteilt haben) erkennbar abgebildet<br />
sind.<br />
Durch effektive Anonymisierung wird<br />
der Personenbezug der Information aufgehoben,<br />
wodurch die Belange des Datenschutzes,<br />
einschließlich des Einwilligungserfordernisses<br />
bei fehlender gesetzlicher<br />
Erlaubnis, nicht mehr berührt<br />
werden. (mfe)<br />
n<br />
Infos<br />
[1] OLG München, Urteil vom 27.9.2012 (29 U<br />
1682/12): [http:// openjur. de/ u/ 566511. html]<br />
[2] EU-Softwarerichtlinie 2009/24/EG:<br />
[http:// eur‐lex. europa. eu/ LexUriServ/<br />
LexUriServ. do? uri=OJ:L:2009:111:0016:00<br />
22:DE:PDF]<br />
[3] EuGH, Urteil vom 07.12.2006 – C-306/05:<br />
[http:// www. rewi. europa‐uni. de/ de/ profil/<br />
Projekte/ deluxe/ archiv_2007/ 05_2007/<br />
fall_SGAE. html]<br />
[4] WIPO Copyright Treaty:<br />
[http:// www. wipo. int/ treaties/ en/ ip/ wct/<br />
trtdocs_wo033. html]<br />
[5] Agreed Statements zum WIPO CT: [http://<br />
www. wipo. int/ treaties/ en/ ip/ wct/<br />
statements. html]<br />
Der Autor<br />
RA Fred Andresen ist Mitglied der Rechtsanwaltskammer<br />
München und der Arbeitsgemeinschaft<br />
Informationstechnologie im Deutschen Anwaltverein<br />
(DAVIT).