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Linux-Magazin Clean Linux (Vorschau)

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Sysadmin<br />

www.linux-magazin.de VM Depot 09/2013<br />

66<br />

Microsoft bietet <strong>Linux</strong>-Images in seinem Open Technologies VM Depot an<br />

Strategiespiel<br />

Verkehrte Welt: Für seinen Clouddienst Windows Azure unterhält Microsoft ein ganzes Depot mit vorgefertigten<br />

virtuellen Maschinen, in denen ausnahmslos <strong>Linux</strong>-Systeme lagern. Über ein Tochterunternehmen unterstützt<br />

der Konzern offene Projekte und lässt freie Software integrieren. Tim Schürmann<br />

© Attila Alexovics 123RF.com<br />

mentare finden sich nur in homöopathischen<br />

Dosen. Eine Entscheidungshilfe<br />

bieten die Bewertungen somit (noch)<br />

nicht. Von Microsoft selbst stammen übrigens<br />

keine eigenen oder zertifizierten<br />

virtuellen Maschinen.<br />

Die im Depot verfügbaren virtuellen Maschinen<br />

lassen sich ausschließlich in der<br />

Windows Azure Cloud unter Hyper-V<br />

starten. Wer dort noch kein kostenpflichtiges<br />

Abonnement abgeschlossen hat,<br />

kann den Dienst 90 Tage lang kostenlos<br />

testen [4]. VM Depot ist kostenfrei, die<br />

Ersteller von virtuellen Maschinen dürfen<br />

zudem unbegrenzt viele Exemplare<br />

hochladen.<br />

Microsoft empfiehlt – <strong>Linux</strong><br />

<strong>Linux</strong> von Microsoft? Völlig normal, sagen<br />

die Marketingleute des Konzerns aus<br />

Redmond. Im VM Depot [1] finden Administratoren<br />

heute eine riesige Auswahl<br />

vorgefertigter virtueller <strong>Linux</strong>-Maschinen,<br />

die sich in Microsofts Cloud starten<br />

lassen [1]. Die meisten Images basieren<br />

auf einer der bekannten Distributionen,<br />

allen voran Ubuntu, Debian, Centos und<br />

Open Suse (Abbildung 1).<br />

Mängelliste<br />

Wer sich registriert, darf eigene virtuelle<br />

Maschinen zusammenstellen und<br />

hochladen. Der überwiegende Teil der<br />

Images stammte bei Redaktionsschluss<br />

vom Bitnami-Projekt, das auf seinen eigenen<br />

Seiten einen „App Store für Server<br />

Software“ [2] betreibt. In ihm bekommen<br />

Interessenten nicht nur zahlreiche<br />

virtuelle Maschinen für unterschiedliche<br />

Einsatzzwecke und Cloudplattformen,<br />

sondern auch beliebte Serversoftware<br />

bereits vorkonfiguriert, beispielsweise<br />

die Blogger-Tools von Wordpress.<br />

Standardmäßig senden diese virtuellen<br />

Maschinen verschiedene Informationen<br />

an Bitnami zurück, darunter die<br />

IP-Adresse, die verwendete <strong>Linux</strong>-Distribution<br />

und die Uptime. Wer das nicht<br />

möchte, muss in der Crontab der virtuellen<br />

Maschine eine Zeile auskommentieren<br />

[3].<br />

Vorsicht ist angebracht, denn im VM<br />

Depot darf jede virtuelle Maschine ihre<br />

eigenen Lizenzbedingungen mitbringen<br />

– Administratoren sollten sich diese<br />

Texte deshalb vor der Inbetriebnahme gut<br />

durchlesen. Im Depot dürfen registrierte<br />

Anwender die virtuellen Maschinen kommentieren<br />

und mit bis zu fünf Sternen<br />

bewerten, selbst wenn sie sie noch gar<br />

nicht genutzt haben.<br />

Bis zum Redaktionsschluss hatte dieses<br />

Angebot allerdings kaum jemand genutzt.<br />

So gab es nur wenige Maschinen<br />

mit mehr als einer Bewertung, auch Kom-<br />

Microsoft schreibt zwar keine Distribution<br />

vor, bevorzugt aber nach eigener<br />

Aussage Centos, Open Suse, SLES und<br />

Ubuntu. Diese vier hat der Hersteller mit<br />

Azure getestet und unterstützt sie offiziell.<br />

Dabei gelten allerdings ein paar Einschränkungen,<br />

die Microsoft unter [5]<br />

zusammenfasst. So muss etwa Ubuntu<br />

ab Version 12.04.1 vorliegen, wobei genau<br />

diese Version noch ein spezielles<br />

Kernelpatch benötigt. Netterweise bietet<br />

die Seite auch gleich noch Links auf<br />

Downloadseiten der Distributoren. Open<br />

Suse bietet sogar schon ein fertiges Basis-<br />

Image für Azure an.<br />

Die ausgewählte virtuelle Maschine lässt<br />

sich über Kommandozeilentools in die<br />

Azure-Cloud schieben. Den dazu nötigen<br />

Befehl zeigt VM Depot an (Abbildung 2).<br />

Die Kommandozeilen-Werkzeuge sind<br />

neben Windows und Mac OS X auch für<br />

<strong>Linux</strong> erhältlich und stehen unter der<br />

Apache-Lizenz [6]. Wer eigene virtuelle<br />

Maschinen hochladen möchte, muss sie

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