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Software<br />
www.linux-magazin.de Bitparade 09/2013<br />
48<br />
Vier Fotoverwaltungen im Test<br />
Sammeln mit Motiv<br />
Fotoverwaltungen importieren, archivieren, organisieren, manipulieren und publizieren Bildersammlungen.<br />
Die vier Testkandidaten beweisen, dass Qualität nicht teuer sein muss. Mela Eckenfels<br />
© dixiand, photocase.com<br />
Profis und Hobbyfotografen stehen gleichermaßen<br />
vor dem Problem, ihre digitale<br />
Bilderflut zu sichten und zu organisieren.<br />
Fotoverwaltungen erledigen all<br />
das und noch viel mehr. Sie bringen die<br />
Schnappschüsse von der Kamera oder<br />
Speicherkarte auf den Rechner, sortieren<br />
sie anhand von Metadaten und publizieren<br />
sie bei Online-Anbietern.<br />
<strong>Linux</strong>-Anwender finden eine kleine und<br />
feine Auswahl solcher Programme, die<br />
teilweise sogar professionellen Ansprüchen<br />
gerecht werden. Als Kandidaten in<br />
dieser Bitparade treten Corel Aftershot<br />
Pro [1], Darktable [2], Digikam [3] und<br />
Shotwell [4] unter Ubuntu 13.04 und<br />
12.04 LTS an. Als Testgeräte setzten sich<br />
eine Nikon D70s und ein Samsung Galaxy<br />
Note im PTP- und Massenspeichermodus<br />
in Szene.<br />
E Corel Aftershot Pro<br />
Unter dem Namen Bibble startete diese<br />
proprietäre und kommerzielle Fotoverwaltungssoftware.<br />
Nachdem die Firma<br />
Corel im Jahr 2011 die Bibble Labs kaufte,<br />
benannte sie das Produkt in Corel Aftershot<br />
Pro [1] um. Die erste Variante mit<br />
neuem Namen kam 2012 in den Handel;<br />
im Test tritt die aktuelle Version 1.1.1.10<br />
an. <strong>Linux</strong>-, Windows- und OS-X-Benutzer<br />
finden eine 30-Tage-Testversion zum<br />
Download auf der Webseite. RPM- und<br />
Debian-Pakete (32 und 64 Bit) erhalten<br />
User nur, wenn sie die Seite mit einem<br />
Browser unter <strong>Linux</strong> besuchen. Die Vollversion<br />
kostet rund 90 Euro.<br />
Die Fotoverwaltung kommuniziert nicht<br />
direkt mit der Kamera. Stattdessen bringt<br />
der Nutzer die Bilder zuerst auf die Festplatte.<br />
Danach hat er die Wahl, ob er<br />
im Dateisystemmodus arbeitet oder die<br />
Bilder in den Katalog importiert. Auch<br />
dazu wählt er zunächst den Reiter »Dateisystem«<br />
am linken Fensterrand aus,<br />
sichtet die Schnappschüsse, markiert<br />
die gewünschten Fotos und entscheidet<br />
sich für »Datei | Ausgewählte Dateien<br />
importieren«.<br />
Da Corel Aftershot Pro die Bilder von<br />
der Platte einliest, klappt das relativ<br />
schnell. Je nach Rechenpower, Speicher<br />
und Bildmenge nimmt das Berechnen<br />
der <strong>Vorschau</strong>bilder allerdings einige Zeit<br />
in Anspruch. Optional fügt der Benutzer<br />
beim Import direkt passende Schlagwörter<br />
hinzu (Abbildung 1).<br />
Corel Aftershot Pro unterstützt die Raw-<br />
Formate aller gängigen Hersteller, Jpegund<br />
Tiff-Bilder. Videodateien erkennt die<br />
Software nicht – für Multimediales hat<br />
der Hersteller andere Produkte im Angebot.<br />
Beim einfachen Import bleiben die<br />
Bilddateien in ihrem ursprünglichen Verzeichnis,<br />
die Fotoverwaltung verknüpft<br />
sie nur mit der eigenen SQlite-Datenbank.<br />
Auf Wunsch bewegt das Programm die<br />
Fotos an einen neuen Speicherort und organisiert<br />
sie dabei, zum Beispiel anhand<br />
der Metadaten.<br />
Die Software wertet Exif-Dateien aus<br />
und fügt die Schlagwörter den IPTC-Metadaten<br />
hinzu. Über den entsprechenden<br />
Reiter am rechten Fensterrand erweitern<br />
und pflegen die Anwender sie.<br />
Für Schnappschüsse von Kameras ohne<br />
GPS-Empfänger ergänzen sie optional<br />
Geotags. Beim Export schreibt das Programm<br />
Exif-, IPTC- und XMP-Daten in<br />
die Bilddateien und erstellt auf Wunsch<br />
zusätzlich XMP-Dateien.<br />
Häppchenweise<br />
Eine Gesichtserkennung bietet Corel Aftershot<br />
Pro nicht. Dafür sind umfangreiche<br />
Bearbeitungswerkzeuge enthalten,<br />
darunter eine Autokorrektur für<br />
Belichtung und Farbe, Rauschunterdrückung,<br />
Weißabgleich, Kontrast, Schärfen,<br />
Werkzeuge zum Zuschneiden und die<br />
Perfect-Clear-Beleuchtungskorrektur. Die<br />
Funktion »An Achse ausrichten« gleicht<br />
schräge Horizonte aus und erlaubt kreative<br />
Drehungen. Für größere Retusche-